Perry Rhodan Neo 030 - Hort der Weisen
sprechen?«, fragte Megh-Takarr brüsk.
Statt einer Antwort veränderte Trevin-Kohn die Einstellungen. Eine dunkle Stimme rollte wie eine Naturgewalt durch den Raum: »Lasst eure Krallen von mir! Sie werden kommen und mich rächen! Novaal ist stark. Er wird euch strafen!«
Megh-Takarr spürte, wie seine Mägen zuckten und die Säureproduktion aufgrund der aufkommenden Furcht sprunghaft anstieg, aber er ließ es sich nicht anmerken. Es waren nicht die Worte, die ihn beeindruckten. Leeres Gerede, wie es jeder Gefangene von sich geben konnte. Es war die Erscheinung des Naats, verbunden mit der Entschlossenheit, die er ausstrahlte.
»Ist das alles? Deshalb habt ihr mich gerufen?«, herrschte er die Offiziere an, während er beobachtete, wie Arinar sich hinlegte.
Schweigen antwortete ihm. Megh-Takarr senkte zufrieden die Schnauze und blickte weiter aus dem Augenwinkel auf die Arkoniden. Vielleicht hatten die Räte endlich begriffen, dass sie seine Zeit nicht mit Kleinigkeiten vergeuden durften.
Ein Feind in Gefangenschaft, der Drohungen ausstieß? Lächerlich! Was sollte dieser Novaal schon ausrichten, selbst wenn er nach Topsid kam? Die Armee des Despotats war bestens vorbereitet.
Megh-Takarr glaubte, die Sitzung überstanden zu haben und sich wieder um das Liebespaar und anschließend die Suche nach Erikk-Mahnoli kümmern zu können, als Trevin-Kohn leise zischte.
Der Offizier reckte sich auf seinem Sitz. »Mit Verlaub, Despot, in diesem Sektor sind seit Jahren keine arkonidischen Patrouillen geortet worden. Das ist äußerst ungewöhnlich. Was ist, wenn Arkon von der Schwächung Topsids erfahren hat? Unsere Flottenbestände füllen sich zu langsam auf, dazu kommen die Querelen mit den Kaltblütigen.«
Dehvon beugte sich auf den grauen Steinen über Arinar.
Megh-Takarr sendete eine beruhigende Duftnote aus und sah in die Runde. »Ihr fürchtet Nebelschwaden. Was hat dieser Raumfahrer denn ausgesagt, Trevin-Kohn?«
»Nichts. Er war offenbar gut gegen Verhöre konditioniert.«
»War? Was soll das heißen?«
Der andere zögerte. Er wandte den Blick vom Gesicht des Despoten ab auf die Holografie. »Er ist tot.«
Megh-Takarr lehnte sich vor. »Ihr Stümper! Ich verlange, dass die dafür verantwortlichen Offiziere degradiert werden! Schickt Aufklärer in das betreffende Gebiet und die angrenzenden Sektoren. Dann werdet ihr merken, dass es nichts zu befürchten gibt!«
Arinar und Dehvon hielten einander fest und berührten sich mit den Zungen.
Ich darf es nicht verpassen. »Ich beende diese Sitzung. Ich wünsche, dass man mich in Zukunft nur noch für tatsächlich wichtige Angelegenheiten stört.« Er wollte sich erheben, doch ehe er aufstehen konnte, sprang Trevin-Kohn hoch.
Dehvon und Arinar lösten sich wieder voneinander.
Megh-Takarr erhob sich, fixierte Trevin-Kohn aus zusammengekniffenen Augen. Er musste sich beherrschen, den Offizier nicht anzubrüllen. Stattdessen benutzte er eine freundliche Duftnote, während die vorgeneigte Haltung seines Oberkörpers und die angespannten Klauenhände seine Bereitschaft zum Kampf überdeutlich zeigten.
»Ja«, sagte er gefährlich leise. »Genau das wäre wichtig genug. Allerdings darf ich daran erinnern, dass das ruhmreiche Despotat über äußere Systeme verfügt. Sollte die arkonidische Flotte in einem von ihnen angemessen oder gesichtet werden, verlange ich eine umgehende Information.« Er sah jeden einzeln an und sah befriedigt, wie sie in sich zusammensackten. »Benötigt ihr weitere Instruktionen zur Ausübung eurer Ämter, oder werdet ihr nun eure Arbeit erledigen, ohne dass ich euch dabei die Schuppen streichle?«
Arinar sagte etwas, das Megh-Takarr gerne gehört oder gelesen hätte.
Die Offiziere schwiegen. Keiner wagte es, eine Antwort zu geben.
»Geht! Ich will allein sein.«
Trevin-Kohn, dieses Mal bist du zu weit gegangen. Er würde eine Lösung für das Problem finden müssen. Dieser Offizier war zu ehrgeizig; der Despot verstand vollkommen, was er versuchte: ihn in Misskredit zu bringen, um das Despotat zu erben, wenn er erst abgesetzt oder tot war. Schließlich hatte auch Megh-Takarr sein Amt nicht durch eine friedliche Wahl erhalten. Nur wer stark genug war, konnte sich an der Spitze durchsetzen, das wusste er schmerzlich, denn er wünschte Topsid nichts sehnlicher als eine lange, stabile Herrschaft, einheitlich geführt, die endlich und endgültig mit vielen Missständen aufräumte.
Sein Blick bohrte sich in Trevin-Kohns Rücken, als dieser
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