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Perry Rhodan Neo 031 - Finale für Snowman

Perry Rhodan Neo 031 - Finale für Snowman

Titel: Perry Rhodan Neo 031 - Finale für Snowman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Ritter
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wenn es dafür keinen Grund gab. Wenn es nach ihm ging, konnte ihn jeder direkt ansprechen.
    Bull lehnte sich auf. Er fand es erstaunlich, wie schnell seine Verletzungen geheilt waren. Inzwischen konnte er die Hüfte wieder so belasten, als sei nie etwas passiert.
    »Du bist ... Jan, richtig?«
    Der Kunstschmied lächelte glücklich darüber, dass Bull ihn wiedererkannte. »Richtig. Kleine Kunstschätze aus Metall, Geschmeide, aber auch Waffen – das war mein Handwerk, bevor ich meinen Arm verloren habe.« Er hob seine linke Hand und bewegte probehalber die Finger. »Dieser Arm ist wie angewachsen. Na ja, wahrscheinlich ist er das auch. Das einzige Ärgernis ist, dass ich jetzt eine halbe Tätowierung auf dem Rücken habe.«
    Bull schaute ungläubig. Der Kunstschmied drehte sich von ihm fort und zog mit der rechten Hand das weiße Hemd an seiner linken Schulter hoch. Dort prangte ein großer feuerroter Drache. Eine tolle Tätowierung – doch sie endete dort, wo der neue Arm begann. Der Drache war mit seinem verbliebenen Flügel flugunfähig .
    »Siehst du.« Der Kunstschmied zog das Hemd wieder herunter und drehte sich zu Bull um. »Aber ich kann mich nicht ernsthaft beschweren. Lieber eine halbe Tätowierung und einen ganzen Arm als umgekehrt.« Er lachte herzhaft. Sein grauer Bart zuckte bei jeder Bewegung des Gesichts.
    »Was machen die Spielkarten?«, mischte sich sein anderer Bettnachbar in das Gespräch.
    Bull versuchte erneut, seine Theorie zum Besten zu geben, dass für den Heilungserfolg einer Gruppe von Männern Spielkarten zwingend notwendig waren. Er wusste genau, warum er diese Unterhaltung angefangen hatte. Er wollte die Männer aus ihrer Apathie reißen, sie beschäftigen.
    Die Gruppe war bunt zusammengewürfelt. Sie lagen zu sechst im Zimmer. Ein älterer Chemiker, Doc Monday genannt, der einen imposanten Doktortitel sein Eigen nannte. Er hatte zur wissenschaftlichen Abteilung der TOSOMA gehört. Wenn man seinen Darstellungen glauben konnte, hatten die Naats seine Trommelfelle repariert, die nach der Explosion an Bord der TOSOMA gerissen waren.
    Der Vierte im Bunde war ein Autor, der von irgendeinem irdischen Verlag an Bord geschickt worden war, um die Abenteuer im Weltraum für nachfolgende Generationen festzuhalten. Seinen Bauch zierte nun eine münzgroße, gezackte Wunde. Er wusste nicht genau, welche Verletzungen man bei ihm geheilt hatte. An einen Unfall oder einen Schusswechsel konnte er sich nicht mehr erinnern.
    »Schock«, hatte Winter behauptet. Er war das eine der beiden Besatzungsmitglieder der TOSOMA, die es auf Bulls Zimmer verschlagen hatte. Der andere, Bremm, war eher schweigsam. Winter hatte allen erzählt, dass er nicht vergessen hatte, dass etwas brennend Helles in seinem Gesicht explodiert war. Als er das erste Mal in seinen Spiegel gesehen hatte, war er für einige Minuten still gewesen. Nachher hatte er heilige Eide geschworen, dass seine Augen früher grün gewesen waren. Jetzt waren sie braun, vom satten Braun der Trinkschokolade. Und sein Gesicht hatte die Farbe eines Neugeborenen – die Haut war frisch und rot, so als hätte man das ganze Gesicht nachgezüchtet.
    Bremm schwieg über seine Verletzungen. Und Bull behielt seine eigenen Vermutungen darüber für sich.
    Und ich? Die Narben am Bauch waren schon dabei, fast spurlos zu verheilen. Bull erinnerte sich noch genau an die Einschätzung des Medoroboters: »Schwere innere Verletzungen. Gehirnerschütterung. Erhöhte Temperatur. Leber, Nieren und ein Lungenflügel sind geschädigt. Mehrere komplizierte Knochenbrüche.« Man hatte seinen Bauchraum geöffnet. Ob die neuen Organe in ihm gewachsen waren oder ob man ihn betäubt und dann außerhalb seines Körpers die Organe nachgebaut hatte, während er in einer Art künstlichem Koma lag, wusste er nicht genau.
    Es gibt Dinge, die muss man nicht wissen, entschied er.
    Der Kunstschmied war derjenige, der als Erster in diesem Raum gelegen hatte. Er konnte aber nicht einschätzen, wie viel Zeit seit der Selektion der Naats verstrichen war. Er erinnerte sich nur daran, dass es am ersten Tag Ärger gab, weil die Naats überrascht waren, dass viele Menschen nach Geschlecht getrennt auf die Zimmer verteilt werden wollten.
    Wenn wir den Weltraum erobern wollen, überlegte Bull, müssen wir noch ein paar Verhaltensweisen ablegen.
    Nach Jan waren erst die beiden Besatzungsmitglieder eingeliefert worden, dann Bull, zuletzt der Doktor und der Autor. Bis zum Auftauchen des letzten

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