Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan Neo 031 - Finale für Snowman

Perry Rhodan Neo 031 - Finale für Snowman

Titel: Perry Rhodan Neo 031 - Finale für Snowman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Ritter
Vom Netzwerk:
Experimente –, die jedem Horrorfilm zur Ehre gereicht hätten. Aber echte Informationen über den Verbleib der Geheilten hatte niemand.
    Auch die Abläufe auf der Krankenstation waren rätselhaft. Winter war der Einzige, der für eine spezielle Augenuntersuchung das Zimmer verlassen hatte. Er war es darüber hinaus, der berichten konnte, dass im Gang nur vier Zimmer mit Patienten von der TOSOMA gefüllt waren. Wenn jedes Zimmer wie das ihre maximal sechs Betten hatte, so erschien die Einschätzung von ungefähr zwanzig Personen als glaubhaft. Winter hatte in Erfahrung gebracht, wo sie sich befanden: an Bord der KEAT'ARK, des Flaggschiffs des verdammten arkonidischen Verbandes. Auch wenn, wie es schien, sich kein einziger Arkonide dazu herabließ, die Schmutzarbeit des Imperiums selbst zu verrichten!
    Aber warum wurden sie hier festgehalten? Oder nach welchen Prinzipien erfolgte die Selektion? Felicita. Das Bild der toten Frau drängte sich immer wieder vor, wenn Bull versuchte, sich anhand der Beschreibungen die Räumlichkeiten draußen vorzustellen.
    »Ich weiß nicht, warum man uns überhaupt am Leben gelassen hat.« Winter nahm die Dinge lakonisch. »An Bord der TOSOMA war ich an der Ortung beschäftigt. Das genügt sicherlich, dass die Naats glauben, ich wäre ein Soldat. Und dieser Novaal hat uns doch Verräter genannt, oder? Mit Verrätern macht man nicht viel Federlesen.« Der Mann mit den neuen Augen hatte offensichtlich Zeit gehabt, länger über ihre Situation nachzudenken.
    »Richtig«, stellte Bull fest. »Aber wir sind am Leben. Und solange es Leben gibt, besteht Hoffnung. Der Spruch ist alt, aber immer noch richtig.«
    »Bull, ich unterbreche nur ungern.« Der Kunstschmied hatte sich auf seinen neuen Unterarm gestützt und war bis jetzt der Unterhaltung wortlos gefolgt. »Das hier ist ein Raumschiff. Wir wissen nicht, ob es sich bewegt hat. Während unserer Behandlung können wir einen oder mehrere Sprünge absolviert haben, ohne etwas davon mitzubekommen. Wir können noch am Gespinst verankert sein oder längst die Vorhöfe der Hölle durchsegeln, wenn ich das mal so sagen darf.«
    »Und?«, wandte Bull ein. »Das ist ein wenig wie das Problem mit Schrödingers Katze. Solange wir nicht rausschauen, wissen wir nicht, wo wir sind. Rein theoretisch können wir uns in der Umlaufbahn um die Erde befinden. Und die Naats nutzen uns als Geiseln für einen obskuren Vertrag mit der Regierung der Erde.«
    »Richtig«, stimmte Jan zu. »Rein theoretisch richtig. Aber wäre es nicht klüger, wenn wir abwarten würden?«
    »Worauf?«
    »Bull, keine Ahnung.«
    »Eben!«, sagte Bull kategorisch. »Worauf warten? Wir wissen, dass den Naats Menschenleben nichts bedeuten. Jeder von euch hat gesehen, wie Freunde oder Kameraden Opfer der Selektion der Naats wurden. Wir haben keine Ahnung, warum wir noch am Leben sind – oder warum die anderen sterben mussten. Wir wissen nicht, warum wir am Leben sind. Aber wir wissen, dass den Naats unser Leben so wenig bedeutet wie ein Fingerschnippen.« Bull unterstrich die Aussage damit, dass er mit Zeigefinger, Mittelfinger und Daumen der rechten Hand doppelschnippte. »Aber zum gelangweilten Nasebohren bin ich nicht der Typ. Und ich bin auch nicht der Typ, der darauf wartet, dass seine Eingeweide nachwachsen, damit er im Bauch eines arkonidischen Raumschiffs die Plutoniumschaufel schwingen muss.«
    Doc Monday mischte sich kurz ein. »Ich bin Chemiker. Ich glaube nicht, dass wir hier Plutonium schaufeln müssen.«
    Bull lachte. »Das war eine Anspielung auf eine alte Fernsehserie. Da musste der mitgereiste Doktor in einem Raumschiff mit einer Art gigantischem Schneeschieber immer wieder Plutonium in den Reaktor schaufeln.«
    Der Chemiker war ein wenig enttäuscht. »Und ich dachte, dass ...«
    »Egal. Wir müssen hier raus. Aber ihr habt recht«, sagte Bull, »erst müssen wir mehr über den momentanen Aufenthaltsort der KEAT'ARK erfahren. Gibt es hier irgendeine Möglichkeit, Zugriff auf einen Rechner zu nehmen?«
     
    Anfangs hielten die anderen Bulls Plan für Irrsinn. Aber es war natürlich richtig: Hier im Zimmer würden sie keine Möglichkeit erhalten, etwas über die Außenwelt zu erfahren. Also setzten sie Bulls einfachen Plan in die Tat um.
    Beim nächsten regulären Speisetermin verweigerten alle sechs die Nahrung. Auch beim übernächsten Essen nahmen sie nichts zu sich. Der hinzugerufene Medoroboter war nicht in der Lage, für das Verhalten der Menschen medizinische

Weitere Kostenlose Bücher