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Perry Rhodan Neo 031 - Finale für Snowman

Perry Rhodan Neo 031 - Finale für Snowman

Titel: Perry Rhodan Neo 031 - Finale für Snowman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Ritter
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Überlebenden der TOSOMA im Zimmer waren mindestens 72 Stunden verstrichen. Aber er war sich über die Dauer der vergangenen Zeit nicht sicher. Auf Bulls Nachfrage stellte sich heraus, dass Jan die Zeit nach den Mahlzeiten in der Station geschätzt hatte. Aber in ihrem Zustand war nicht herauszubekommen, ob das Essen sich an einen terranischen 24-Stunden-Tag hielt oder ob sie dazwischen längere oder kürzere Phasen vor sich hin dämmerten, während in ihren Körpern eine überlegene Medizin Wunden heilte.
    »Jan, du hast gesagt, dass am Anfang noch Frauen hierher gelegt werden sollen. Wie viele von uns sind hier?«
    Jan überlegte einen Moment. »Mit uns? Vielleicht zwanzig. Aber ich weiß nicht, ob die alle noch hier sind.«
    »Ja«, mischte sich Eric, der Autor, in das Gespräch. »Angeblich werden immer wieder einige als geheilt entlassen. Wo sie dann hingehen – keiner weiß es.«
    Bull war verwundert, wie viel den anderen aufgefallen war. Aber es ist genau die erdrückende Langeweile, die mich hemmt. Und ich habe keine Ahnung, was ich an Medikamenten erhalten habe. Vielleicht hätte man neben mir einen Cancan tanzen können und ich hätte weitergeschlafen.
    »War jemand bei den zwanzig, den man kennen müsste?«, fragte Bull.
    »Kein Rhodan oder sonst jemand, den ich wiedererkannt hätte«, antwortete Jan bedrückt.
    Bull beschrieb ausführlich die Mutanten – immer in der Hoffnung, dass wenigstens einer von ihnen auf der Station lag. Aber seine Bemühungen brachten keinen Erfolg. Die anderen hatten zwei oder drei Gesichter registriert, konnten sich auch an einzelne Namen oder Funktionen an Bord erinnern.
    Na, das heißt nichts, versuchte Bull sich zu beruhigen. Außerdem heißt das, dass der gute Reginald beweisen muss, was er kann. Er seufzte. »Meine Herren, ich möchte euch darüber in Kenntnis setzen, dass ich nicht vorhabe, in dieser Krankenstation zu verrotten.« Damit hatte er die Aufmerksamkeit der fünf anderen geweckt. »Ich fände es nur fair, wenn ich euch an meiner Fluchtplanung beteiligen würde. Darf ich davon ausgehen, dass ich euer prinzipielles Interesse an einer solchen Operation als selbstverständlich voraussetzen darf?«
    Fünf verwirrte Gesichter blickten ihn an.
     
    Die nächsten Stunden verbrachte Bull damit, mit seinen Mitpatienten die Abläufe in der Station so weit wie möglich zu rekonstruieren. Sie einigten sich darauf, von Tagen zu sprechen, obwohl sie nicht wussten, ob die Wach- und Schlafphasen gemeinsam einem irdischen Tag entsprachen. Wahrscheinlich folgten die Phasen dem arkonidischen Rhythmus, der sich nur geringfügig von dem irdischen unterschied. Doch es war ebenso möglich, dass er auf die Bedürfnisse der Naats abgestimmt war – und ihre Körper sich aber in Ermangelung einer Alternative an ihn gewöhnt hatten.
    Das Bild, das vor Bulls innerem Auge erschien, war nicht sehr hoffnungsvoll. Alle Patienten wurden in ihren Zimmern betreut. Wahrscheinlich waren alle Zimmer – wie in Krankenhäusern üblich – identisch aufgebaut. Daher konnte man von ihrem Zimmer auf alle anderen schließen. Und ihr Zimmer war nicht sehr interessant. Es besaß nur zwei Türen. Eine Tür führte in eine Nasszelle, die für arkonidische Bedürfnisse ausgerüstet war. Die zweite Tür führte auf den Gang hinaus. Wenn sich diese Tür öffnete, war es entweder ein Medoroboter, der nach einem Patienten schaute oder das Essen brachte. Die Medoroboter reagierten nur auf medizinische Probleme, richtige Gespräche waren mit ihnen nicht möglich.
    Ab und zu erschien ein Trupp aus einem Naat oder zwei Naats in Begleitung eines Medoroboters zur Visite. Man war sich nicht einig, ob diese Besuche einem bestimmten Zyklus folgten. Das Auftauchen jener mörderischen Bestien löste in den Patienten helle Panik aus. Jeder hatte seine eigenen Erfahrungen mit dem brutalen Vorgehen der Naats mit Patienten, deren Heilung zu aufwendig war, gemacht. Man traute den Naats nicht – allein schon, weil es das erklärte Ziel der Naats war, so viele Patienten wie möglich als geheilt zu entlassen. Und es war nicht klar, was mit diesen passierte, da diese nie auf die Station zurückkehrten.
    Die Naats würden niemanden heilen, um ihn dann zu töten. Aber viele Szenarien – angefangen von Zwangsarbeit über medizinische Versuche bis hin zu lebenslanger Gefangenschaft – drängten sich auf. Die Phantasien offenbarten viel über ihre Ängste – Minen auf einem Eisplaneten, Vivisektion an Menschen oder brutale

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