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Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr

Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr

Titel: Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Huiskes
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sehr unwahrscheinlich, oder?« Novaal stapfte durch den Schnee, der unter seinen Sohlen knirschte. Sand knirschte ganz anders. Weicher. Schnee war hart. »Wenn ich versuchen würde, uns eine Lüge unterzuschieben, würde ich alles tun, damit sie plausibel klingt.«
    »Mh.«
    »Ich glaube den Menschen. Merkwürdig. Ich glaube ihnen wirklich. Obwohl es eigentlich nicht sein kann.« Er betrachtete nochmals das U-Boot. »Sehen Sie das?«
    Der Gezeichnete trat einen respektvoll kleinen Schritt näher. »Was?«
    Novaal deutete auf das U-Boot.
    »Ein ... Unterseeboot?«, fragte Toreead unsicher, als begriffe er nicht, worum es eigentlich ging.
    »Sehr richtig.« Novaal ging durch den knöchelhohen Schnee ans Heck des Gefährts. »Und?«
    »Ich bin sicher, unsere Leute haben alle relevanten Daten längst aufgenommen. Soll ich sie bereitstellen lassen? Unsere Spurensicherung ist sehr genau.«
    Novaal seufzte. »In diesem Fall brauchen wir keine Daten. Das Bemerkenswerte ist das Gefährt an sich.«
    »An sich?« Toreead verlagerte unruhig das Gewicht von einem Fuß auf den anderen.
    »Ganz recht. Angeblich ist Snowman eine tabuisierte Welt. Wie kommt dann ein U-Boot hierher? Und wohin und womit sind Rhodans Begleiter anschließend weitergereist?«
    Toreeads Miene erhellte sich. Er verstand. »Die Mehandor ...«, flüsterte er. »Wir werden ihnen eine Lektion erteilen, Reekha, richtig?«
    »Wir werden sie zuerst fragen«, korrigierte Novaal. »Kommen Sie!«
     
    Novaal differenzierte nicht viele Gerüche. Auf dem Gespinst roch er fast gar nichts. Er hatte seine Sensoren noch nicht adjustieren können. Die Bandbreite der naatischen Geruchswahrnehmung war recht begrenzt, die olfaktorischen Flächen konnten sich allerdings an veränderte Verhältnisse anpassen, wenn man wusste, wie man dies zu tun hatte.
    Die erste Schwierigkeit, wenn man als Naat in den Dienst des Imperiums trat und Naat verließ, hing fast immer mit den fremden Gerüchen zusammen. Es waren so viele, dass man sie nicht alle auf einmal aufnehmen oder identifizieren konnte. Wie überstanden das andere Wesen nur, die ihre Wahrnehmung nicht gezielt beeinflussen konnten?
    Die Gerüche der Mehandor blieben Novaal aus diesem Grund fremd. Er wusste, dass sie da waren, aber er konnte ihnen keine Bedeutung zuordnen.
    Das war ... irritierend. Er wusste nicht, ob die Matriarchin log oder die Wahrheit sagte. Bisher hatte sie ihm keinen Grund geliefert, ihr zu misstrauen, auch wenn ihre Kooperation ... nun: extern induziert war.
    Sie standen in dem Hangar, in den Toreead das kleine Schiff gesteuert hatte. Belinkhar hatte zwar gezögert, aber Novaal hatte ihr unmissverständlich klargemacht, dass er keineswegs amüsiert war, sich Informationen erst zusammenklauben zu müssen.
    An Bord des Gespinsts – also Belinkhars Territorium – war die Zusammenkunft natürlich nicht ideal, aber Novaal kam als Repräsentant des Imperiums und machte deswegen bereits durch seine Anwesenheit jeden Ort zu seinem Gebiet. Das war der Vorzug von Macht: Sie verbog die Realität, und niemand wagte das zu bezweifeln.
    »Es gibt Dinge, die Sie uns verschweigen«, sagte er, nachdem sie ihn begrüßt hatte.
    Sie erwiderte seinen Blick. Ihre Augen tränten, wie das bei einigen Zweiaugen der Fall war, wenn sie versuchten, gleichzeitig in drei Pupillen zu schauen.
    »Selbstverständlich«, gestand sie freimütig. »Dies ist eine private Handelsstation. Wir leben von Geheimnissen. Die keine mehr wären, würden wir sie ausplaudern.«
    Novaal hasste es, vorgeführt zu werden. Es zuckte ihn im Arm, seine Position körperlich präsenter auszudrücken, aber er unterließ es. Niemandem war gedient, wenn er sich wie ein Narr aufführte.
    »Lassen Sie es mich präzisieren: Sie verschweigen uns Details über Gedt-Kemar, die für unsere Aufgabe relevant sein könnten.« Er grollte leise, eine Reaktion, die er nicht zu unterdrücken vermochte. Am liebsten wäre er laut geworden und hätte die kleine Frau gepackt und geschüttelt. Aber dazu ließ er sich nicht hinreißen.
    Belinkhar trat einen Schritt zurück und betrachtete ihn wortlos.
    »Unsere Aufgabe ist es, die beiden Renegaten Crest und Thora da Zoltral zurückzubringen«, ergänzte er. »Auf die wir durch Ihre eigene Besatzung aufmerksam gemacht wurden, wie Sie sich erinnern.«
    Belinkhar trat einen weiteren Schritt zurück. Sie wirkte allerdings nicht wie jemand, der Angst hatte. Vielmehr wirkte sie ebenso zornig, wie er sich fühlte.
    »Crest da Zoltral

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