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Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr

Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr

Titel: Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Huiskes
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überzeugt: Die volle Wahrheit würde so stark schmerzen, dass sie ihn umbrachte. Um zu wissen, dass er richtig handelte, musste Hisab-Benkh sich nur vorstellen, wie er sich fühlen würde, wenn er erführe, das einzige Wesen seiner Art zu sein; dass alle, die er gekannt hatte, längst vergessen waren; dass alles, wofür er stand und kämpfte, seit Jahrtausenden vergangen wäre.
    Die Sieger schreiben stets die Geschichte, dachte Hisab-Benkh. Und in diesem Krieg waren die Arkoniden die Sieger ... Ist in unserer Zeit überhaupt noch Platz für Legendenwesen wie diesen Maahk?
    Konnte er im Dritten Satz Zuflucht und Rat finden? Achte das Leben! Erhalte es, wo du kannst. Lösche es nur dort aus, wo es unumgänglich ist.
    Ja, er achtete das Leben des Maahks. Deswegen belog er ihn. Aber nur auf Zeit. Nur auf Zeit ... Vielleicht gelang es, ihn schrittweise an die Erkenntnis heranzuführen. Die Spuren waren eigentlich eindeutig.
    Aber manchmal sah man etwas nicht, obwohl es offen zutage lag. Ihm selbst war es auch oft so gegangen, weil er seine Aufmerksamkeit auf etwas anderes gerichtet hatte.
    Sie durcheilten den langen Gang, der die Kälteschlafeinheiten mit dem Hangar verband. Dunkles blaues Metall, gebogen wie die Rippen eines Urzeittitanen. Die Schatten dieses Ortes verbargen viel von dem, was die Zeit angerichtet hatte. Sofern sie sich beeilten und Grek-487 keine Zeit ließen nachzudenken ...
    Er keuchte. Schnelles Gehen war nichts mehr für ihn. War es nie gewesen, selbst in seiner Armeezeit nicht. Wie viele Schritte waren es auf dem Hinweg gewesen? Er hatte sie nicht gezählt, aber der Weg kam ihm nun viel länger vor.
    Ihre Schritte hallten laut in dem Gang. War das schon immer so gewesen, oder hatte die Dämmung in den letzten Jahrtausenden gelitten? Nervös sah er sich um: Grek-487 folgte ihm, wankend, stampfend, grob.
    Ein echter Maahk!, dachte er. Eine wissenschaftliche Sensation!
    Ein seltsames Gefühl beschlich ihn. Was war anders als vorhin?
    Die Notbeleuchtung!, durchfuhr es ihn, als sie den Gang schon zur Hälfte bewältigt hatten. Vorhin hatte sie gebrannt, zurzeit war sie erloschen.
    Und dann leuchteten plötzlich einzelne Deckensegmente. Der Gang wurde heller. Sanft beleuchtete Türen entlang des Weges ließen erkennen, dass sich dahinter weitere Gänge oder Räume befanden.
    Natürlich. Wir befinden uns in einer 120 Meter durchmessenden Kuppel. Aber wieso gehen jetzt plötzlich die Lichter wieder an? Er spürte, dass die Antwort auf diese Frage wichtig war und äußerst nahelag, aber sie entzog sich ihm, wurde von all den anderen Gedanken, die ihn im Moment beschäftigten, vollkommen überlagert.
    Es wäre interessant, die anderen Räume zu besichtigen ...
    Nein!, rief er sich zur Ordnung. Dafür war keine Zeit! Nicht auszudenken, wenn sein Zeitzeuge stürbe!
    Wenn er sich richtig erinnerte, lag die Schleusenkammer an der Kuppelbasis, aber außerhalb.
    Genau in diesem Moment spürte er, dass etwas falsch war. Dass er einen wichtigen Faktor nicht einbezogen hatte. Aber was konnte das sein?
    Priorität hatte es, an Bord eines topsidischen Raumschiffs zu kommen. Nur dort konnten sie in einem abgeschotteten Bereich jene Umweltbedingungen herstellen, in denen ihr Gast aus der Vergangenheit überleben würde.
    Außerdem versprach ein topsidisches Schiff ein gewisses Maß an Sicherheit. Das Auftauchen des arkonidischen Kreuzers war ein Alarmsignal. Wenn sie den Arkoniden vor die Mündungen ihrer Waffen liefen, durften sie nicht auf Gnade hoffen. Bestenfalls wären sie Kollateralschäden.
    Im gleichen Moment, in dem sie das Schott zur Liegestelle des Bootes erreichten, ertönte die Stimme der Stationspositronik wieder. Diesmal leierte sie nicht oder schwankte, sondern war klar und laut. »Reparaturen abgeschlossen. System wird zurückgesetzt. Neustart beginnt.«
    Hisab-Benkh betrat den ovalen Hangar. Er war leer.
     
    Dieser Gorrer! Er hat uns hier zurückgelassen.
    Fieberhaft sah er sich um. Irgendwo musste es eine Rückruftaste geben, schließlich war kaum vorstellbar, dass ein hochgeborener Arkonide warten musste, bis das Boot zufällig wieder mit Passagieren zurückkam.
    »Kann ich helfen?«, erkundigte sich Grek-487 höflich. Er wirkte keineswegs wie jemand, der wusste, dass er nicht mehr lange zu leben hatte.
    »Ich suche ... Warten Sie. Emkhar, Tisla, los! Findet das Terminal, mit dem wir uns das Boot rufen können.«
    »Das ...«
    »... Terminal?«
    Die beiden spritzten los. Es wäre alles viel leichter,

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