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Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr

Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr

Titel: Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Huiskes
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kannten die Naats die menschliche Eigenschaft der verzweifelten Hoffnung nicht. Jeder Mensch wusste aus zahlreichen literarischen Überlieferungen: Pläne und Hoffnungen scheiterten oft, aber immer dann, wenn eine Chance von eins zu einer Million bestand, konnte man davon ausgehen, dass dieses Ereignis eintrat. Ein Millionentreffer gewissermaßen. Natürlich war das reine Fiktion, aber trotzdem klammerten sich die Menschen daran, dass ein Körnchen Wahrheit darin verborgen war.
    Perry Rhodan wusste, dass sie es versuchen mussten. Und sie mussten zuschlagen, bevor das Geschwader abflog.
    Denn wenn ihr Versuch scheiterte, gelang vielleicht wenigstens einigen von ihnen die Flucht auf das Gespinst ...

14.
    In der Kuppel
     
    Grek-487 richtete sich langsam auf. »Sie wissen, wie man aus dieser Konstruktion entkommt? Die Anzeige meines Anzugs verrät mir, dass mein Luftvorrat noch etwa eine Stunde vorhält, danach werde ich sterben, sofern mir nicht anderweitig atembare Atmosphäre zugeführt wird.«
    Er klang vollkommen ruhig und beinahe unbeteiligt, als ginge ihn sein eigenes Schicksal nichts mehr an.
    Hisab-Benkh beschloss, sich nicht darüber zu wundern. Der Maahk gehörte einer vollkommen fremden Kultur an. Stattdessen nickte er, weil er soeben eine wichtige Information erhalten hatte: Der Maahk wusste sehr genau, wie sein jahrtausendelanges Gefängnis aussah; er war also jedenfalls nicht im bewusstlosen Zustand gefunden und an diesen Ort gebracht worden.
    Schade, das hätte es leichter gemacht, die Lüge fortzuführen, die ihnen den wertvollen Zeitzeugen gesund und munter erhalten sollte.
    Es ist nicht fair, ihn anzulügen. Die Wahrheit schmerzt ... Er beschloss, nicht länger nachzudenken. Es wurde Zeit zu verschwinden. Bald würde es im Tatlira-System von arkonidischen Einheiten wimmeln, davon war er überzeugt, seit er das eindringende Arkonidenschiff im Holo entdeckt hatte. Dann war es zu spät für sie alle ...
    »Folgen Sie mir, hier entlang. Meine beiden Assistentinnen bilden den Abschluss. Wir müssen zu einer Tauchkapsel, die uns wieder ans Festland bringt. Dort haben wir Raumschiffe.« Hisab-Benkh winkte Grek-487, ihm aus dem sterilen Raum mit den Kühlliegen zu folgen.
    Es war ein gefährliches Spiel. Wenn Grek-487 merkte, dass er ihn belog ... Vielleicht würde bereits der Zustand der Station ausreichen, den Maahk misstrauisch zu machen. Das fortschrittliche Baumaterial der Arkoniden und die automatisierte Pflege waren robust und vermochten gewiss auch tausend und mehr Jahre in einem neuwertigen Zustand zu überdauern, aber zehntausend Jahre?
    Es war in den Augen des Topsiders ein Wunder, dass die Kuppel überhaupt noch vorhanden war, schließlich gähnte darin bereits ein Loch.
    Der weitgehende Ausfall der Stationspositronik sprach eine deutliche Sprache. Wann würde der Maahk merken, dass etwas nicht stimmte?
    Hisab-Benkh dachte an die weißen Unterwasserpflanzen, die die Kuppel teilweise überwuchert hatten. Spätestens wenn er diese sah, musste der Maahk stutzig werden, falls er den Ort seines Schlafes tatsächlich so gut kannte, wie der Topsider vermutete.
    Was würde der Maahk tun, wenn er erkannte, dass er belogen worden war? Würde er nach den Gründen fragen oder sofort handeln? Wenn Hisab-Benkh an ihren ersten Kontakt dachte, ahnte er die Antwort und spürte Furcht.
    Ein leibhaftiger Maahksoldat aus den Methankriegen ... Ich werde berühmt werden und in einem Atemzug mit Mienlasch von Arkon oder unserem großen Historiker Tre'car genannt werden.
    Falls Grek-487 sogar auf den Gedanken käme, dass die Topsider mit den verhassten Arkoniden unter einer Regenpflanze Schutz gesucht hatten, war es gewiss um ihn geschehen. Er glaubte nicht, dass Verständnis und Verzeihung zum Repertoire des Soldaten gehörten.
    Nein. Er hatte es begonnen, und ob die Entscheidung nun falsch oder richtig war, er musste sie vertreten und fortführen. Hisab-Benkh spürte die Worte der Sozialen Weisungen wie eine Peitsche: Die Lüge schmeichelt. Die Wahrheit schmerzt. Suche den Schmerz und gewinne die süße Frucht der Erkenntnis!
    Der Achte Satz forderte ihn dazu auf, Grek-487 die ganze Wahrheit zu sagen: wie viel Zeit wirklich vergangen war, was mit seiner Zivilisation geschehen war und wie die Methankriege geendet hatten. Dass es noch immer Arkoniden gab, aber keine Maahks mehr.
    Nein! Ich darf es ihm nicht sagen. Er ist noch nicht bereit für diese Wahrheit. Hisab-Benkh wusste nicht viel über den Maahk, aber er war

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