Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr

Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr

Titel: Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Huiskes
Vom Netzwerk:
angeordnet?«, erkundigte sich Novaal.
    Krineerk schob sich in die Holobilder. Er wirkte ausnehmend aggressiv. »Ich.«
    Die Geruchsfelder rund um Novaals Augen brannten. Naats verfügten über vollkommen andere Möglichkeiten, Gerüche aufzunehmen, als Arkoniden, die in ihrer grenzenlosen Überheblichkeit annahmen, Naats könnten überhaupt nicht riechen, bloß weil sie keine Nasen hatten.
    Ha!
    Auf den zumeist eher feuchten und kühlen Welten der Arkoniden wetteiferten so viele Gerüche miteinander und wurden gewissermaßen huckepack auf allerlei Schmutzteilchen durch die Atmosphäre gewirbelt, dass dieses weiche, knorpelartige Gebilde mit seinen Schmutzfanghärchen und Filtern sogar einen gewissen Sinn ergab. Auf Naat hingegen gab es nur wenige olfaktorische Reize, und die zugehörigen Pheromone hafteten entweder den winzigen Staub- und Sandkörnchen an oder wirbelten selbst durch die Luft. Um in den erhabenen Weiten der Sandhölle oder den verwinkelten Schluchten der Tiefberge – oder an jedem anderen Ort Naats – überhaupt etwas zu riechen, hatte die Natur die Naats mit den Sensorflächen ausgestattet, die unsichtbar ihre Augenpartie umgaben und durch ihre große Ausdehnung viel leichter die wenigen Duftstoffe wahrnehmen und die Richtung, aus der sie heranwehten, bestimmen konnten als andere Völker.
    Gerüche waren lebensnotwendig, im Guten wie im Schlechten: Duftstoffe verrieten viel über die Stimmung des anderen, und viele Kreaturen, die für Naats gefährlich waren, zeichneten sich durch einen bestimmten Geruchsstoff aus und konnten so besser wahrgenommen werden – Novaal dachte nur an die Sandlaurer oder die Schieferwiesel. Auf der anderen Seite erkannte jeder Naat an einer individuellen Duftnote, ob in einer Großen Grube eine erfolgreiche Paarung stattfinden konnte: Jeder männliche Naat reagierte auf einen bestimmten Duft, und manchmal zog man jahrelang durch die Einöde, ehe man die richtige Grube fand. Novaal hatte sieben Jahre gebraucht, ehe er die Große Grube gefunden hatte – und dann hatte sich sein Leben geändert.
    Durch Sayoaard ...
    »Das haben Sie gut gemacht«, sagte er laut zu Krineerk. Der andere dampfte die Aggressionsdüfte aus, viel stärker als je zuvor. Er roch nach Kampf. War es endlich so weit? »Ich nehme an, Matriarchin Belinkhar hat keine Probleme gemacht?«
    Krineerk schloss kurz seine drei Augen. »Nicht direkt. Aber sie zeigte sich ... Argumenten gegenüber zugänglich.«
    Novaal wusste genau, was sein Stellvertreter meinte: Die Mehandor hielten strikte Neutralität, es war die Grundlage ihres Überlebens. Kriegsschiffen verweigerten sie jede Hilfe. Wenn Belinkhar nun zuließ, dass die Schiffe seines Geschwaders dort anlegten, bedeutete das sehr wahrscheinlich, dass Krineerk zu Drohungen gegriffen haben musste. Drohungen, die auch er selbst bereits benutzt hatte und von denen die Mehandor wussten, dass sie ganz und gar ernst gemeint waren.
    »Sie kann ganz vernünftig sein«, sagte Novaal. »Was ist mit den Suchtrupps?«
    »Die letzten beiden befinden sich auf dem Weg«, antwortete Krineerk nach einem kurzen Blick in die entsprechenden Dateien. »Die Eiswelt wäre dann geräumt. Sonst noch etwas?«
    Novaal betrachtete ihn eingehend. »Nein.«
    Es klang wie eine Frage.
    »Gut.« Krineerk blieb stehen. Novaal sah, wie er zitterte. Er roch die Wut.
    Die anderen Naats in der Zentrale hatten ihre momentane Beschäftigung eingestellt und verharrten ruhig. Auch sie mussten riechen, dass etwas geschehen würde. Dass der Konflikt zwischen ihrem Kommandanten und dessen potenziellem Nachfolger siedete, so, wie es überall war.
    Es war die traditionelle Weise zu leben: Der Starke blieb – oder wurde Anführer – , der Schwache verschwand.
    Nimm Abschied ... War das gemeint gewesen? Wusste Sayoaard mehr von der Zukunft? Sollte dies der Tag sein, an dem Novaal zum Sand der Wüste zurückkehrte? Würde Krineerk Novaal zum Shalaz fordern, dem »Befehls-Duell«, dem Kampf um das Kommando?
    Nein. Er ist nicht stark genug. Aber Zweifel beschlichen ihn. Kein Naat würde einen anderen herausfordern, es sei denn, er wäre sich seiner Sache sicher. Denn niemand erhielt eine zweite Chance.
    »Es ist nur ...«, begann Krineerk. Nun vibrierten sogar seine Beine vor Anspannung.
    »Ja?« Novaal baute sich auf, seine ganze eindrucksvolle Größe voll ausspielend.
    »Sie begehen Fehler, Kommandant. Sie sollten Crest da Zoltral fassen, aber der Mann wurde getötet – und nicht einmal von uns,

Weitere Kostenlose Bücher