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Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr

Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr

Titel: Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Huiskes
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sondern von diesen schwachen Mehandor. Das ist orlshal! Alles, was Sie in letzter Zeit befehlen, ist orl, und Sie merken es nicht einmal!«
    Novaal spürte die Wut nun selbst, sie floss aus seinem Herzen und raste durch seine Adern in jeden Teil des Körpers. Wie konnte dieser Felslandnaat es wagen, ihn zu schmähen?
    »Es ist genug!«, schnappte er.
    Krineerk ließ sich allerdings durch Worte nicht bremsen. »Sie können mir nicht den Mund verbieten! Das ist ein weiterer Fehler, Kommandant! Die TOSOMA ist vernichtet, die Renegatin Thora da Zoltral ist entkommen, und dieser Perry Rhodan – wir sind seiner viel zu spät habhaft geworden, und nun verweigert er sogar die Kooperation. Nicht einmal die Koordinaten seiner Heimatwelt konnten Sie für das Imperium sichern!«
    Ansatzlos schmetterte Novaal dem etwas kleineren Naat die rechte Faust gegen den Brustkorb. Ächzend wankte Krineerk nach hinten, aber er verlor nicht den Stand. Seine beiden Fäuste rasten heran. Novaal war so überrascht, dass er sich erst im letzten Moment drehte und mit dem linken Arm ausholte.
    Wuchtig traf er Krineerk an der Schläfe, während er selbst nur an der Hüfte gestreift wurde. Dennoch raubte ihm der Schmerz fast den Atem. Mit äußerster Willenskraft zwang er sich, ruhig zu bleiben. Krineerk hingegen ging unter dem Schlag zu Boden.
    »Sie ... wissen, dass ich recht habe!«, sagte er stockend. Langsam erhob er sich wieder. »Sie haben sogar vergessen, selbst den Befehl zur Überprüfung der Schiffe zu geben. Ich musste das erledigen. Alles, was Sie tun, ist orlshal.«
    »Schweigen Sie!«, brüllte Novaal. »Ich gebe keine schlechten Befehle – und es gehört zu Ihren ureigenen Aufgaben, die Schiffe in bestem Zustand zu erhalten, vergessen Sie das nicht!«
    Krineerk sah sich Hilfe suchend um, als hoffe er, die anderen würden ihm beistehen. Niemand rührte sich.
    »Sie überschätzen Ihre Möglichkeiten«, sagte Novaal und zwang sich, langsamer zu atmen. Sein Muskelmagen krampfte um Fasern, die er längst ausgewürgt hatte. Er musste seine Wut herunterkühlen, schnell. Wut konnte ihm in dieser Situation nicht helfen, sie würde ihn bloß schwach erscheinen lassen. Seine Magenkehle brannte.
    Er dachte an Sayoaard und was mit ihm geschehen würde, wenn die Zahlungen ausblieben. Die Mantar-Heiler von Aralon ließen sich fürstlich bezahlen und lieferten exakt so lange, wie das Geld reichte oder Heilung eintrat – was bei Sayoaard wahrscheinlich niemals der Fall sein würde. Im Unterschied zu Geschäften mit Arkoniden blieben die Kosten ungeachtet der Höhe kalkulierbar. Schlimmer als Arkoniden waren wahrscheinlich nur die Mehandor ...
    Er drängte die Gedanken beiseite. Etwas anderes schien ihm wichtiger: die Erkenntnis, dass der gegenwärtige Streit provoziert wirkte. Was war nur in Krineerk gefahren? Woher diese plötzliche Rebellion? Ja, der Mann war ein Felslandnaat. Aber erklärte das alles?
    Er glaubt, meine Loyalität zum Imperium wanke, das ist die einzige Erklärung für seine Aggression, erkannte er plötzlich. Aber wie kommt er darauf? Er weiß doch nichts ... oder?
    Er wandte sich an die Zentralebesatzung, die wie bloße Schemen hinter dem Reigen blau leuchtender Holos wirkten.
    »Wir werden ins Tatlira-System aufbrechen und die Festung Rayold vernichten. Wir führen eine Strafexpedition des Imperiums durch, nicht mehr und nicht weniger. Oberste Priorität hat die Auslöschung des Feindes.«
    Die anderen Naats schwiegen. Sie wussten es. Unser Leben ist nichts wert. Wir siegen oder sterben.
    So war der Weg der Naats. Seine Aufgabe war es, seinen Männern Mut zu verleihen, der ausreichte, sie über jedes Sandbrett und jede Klamm zu tragen.
    »Sie wissen alle, dass unser Verband dem Feind zahlenmäßig unterlegen ist. Sie ahnen, dass unser Befehl beinahe unmöglich erscheint. Sie vermuten, dass wir im Kampf sterben werden.«
    Leises Murmeln erklang, unmöglich zu sagen, aus welcher Richtung. Es waren mehrere Stimmen, sie alle klangen zustimmend.
    Novaal ging einen Schritt auf eine Gruppe von drei dicht beieinanderstehenden Naats zu und nahm seinen gesamten Kordon aus Holos mit. Gespenstisch blauweiß leuchteten die Gesichter, während sie davon angestrahlt wurden. Er sah keine Angst darin, keine Verzweiflung.
    »Sie«, er erhob seine Stimme, »sollten diese Gedanken schleunigst vergessen. Zweifel sind nicht angebracht. Alles geschieht irgendwo, daher wird unser Sieg geschehen – ein ruhmreicher Sieg zudem, denn die Gefahren sind

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