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Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr

Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr

Titel: Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Huiskes
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fordernd? Hisab-Benkh ignorierte die unterschwellige Botschaft, die wohl auf einer ersten Vermutung des Maahks basierte.
    »Hören Sie das? Es klingt wie eindringendes Wasser!« Er schaltete seinen Helmscheinwerfer ein. Der weiße Strahl geisterte durch das energetisch tote Schiff. »Der Ozean ist hier über zweitausend Meter tief. Wenn wir zu tief absinken, haben wir keine Chance mehr und werden von den Kräften hier unten zerquetscht. Wir müssen raus!«
    »Ich sende mit meinem Anzugfunk ein Notsignal auf allen Frequenzen«, entschied der Maahk. »Wenn meine Kameraden noch im Tatlira-System sind, werden sie uns finden und retten. Los, gehen Sie schon! Ich nehme Ihre beiden Assistentinnen. Sie öffnen uns einen Ausgang.«
    Hisab-Benkh gehorchte sofort. Was immer an Hass auf die Arkoniden in Grek-487 stecken mochte, er war ein vorzüglicher Soldat. Einen besseren Flankenschutz hätte sich der Topsider nicht wünschen können, selbst wenn ihre Überlebensaussichten ins Bodenlose stürzten.
    Vor allen Dingen die Bedingungslosigkeit, mit der der Koloss sich seinem jeweiligen Ziel unterordnete, beeindruckte ihn.
    Umso schlimmer kam es ihm vor, dass all das in kurzer Zeit einfach weggewischt sein würde. Die Zeit holte sich zurück, wer immer ihr scheinbar entkam.
    »Das könnte jetzt unangenehm werden«, rief er dem Maahk zu. Danach schloss er den Helm seines Schutzanzugs und sprengte das Schott auf, das sie vom Ozean trennte.
     
    Hisab-Benkh trieb in einem Wirbel von Luftblasen dahin. Er verlor die Orientierung, überall war dieses weiße Gewimmel, dann nur noch Schwärze. Kalte, einsame Schwärze. Nichts war hier, nichts lebte, im Gegenteil: Alles Lebende starb und kroch zurück in das Nichts, aus dem es geboren worden war.
    So sah Wasser aus, nachdem alle Lichter zurückgeblieben waren.
    Er spürte, wie es in seinen Anzug eindrang. So ein dummes Loch! So eine dumme Idee, den automatischen Sender zu entfernen.
    Wohin sollte er sich wenden? Wo war oben? Wie viel Zeit blieb ihm?
    Plötzlich Licht. Grelle Strahlen, die die Schwärze zerrissen. Hitze. Luftperlen, die davonschwebten, als ginge sie das alles nichts an.
    Die Kuppel schießt auf uns!, dachte er panikerfüllt. Weg! Weg hier! Unsere einzige Chance liegt darin, dass wir so klein sind und ...!
    Ohne nachzudenken, folgte er den langsam davontreibenden Luftblasen, obwohl er das Gefühl hatte, sie trieben bloß seitwärts weg. Aber wenn sie nicht wussten, wie man dem Ozean entkam, wusste es niemand.
    Das eisige Wasser brachte sein Blut beinah zum Erstarren. Kälte setzte ihm seit jeher stärker zu als anderen Topsidern. Sah so sein Tod aus?
    Ich muss durchhalten. Ich muss ...
    Und dann durchbrach sein Kopf die Wasseroberfläche.
    Er sah sich panisch um. Wo steckte der Maahk, wo Emkhar-Tuur und Tisla-Lehergh?
    Er paddelte mit beiden Armen, um sich über Wasser zu halten. Der Sog, der von der Tiefe ausging, zerrte an ihm. Wie leicht wäre es, einfach innezuhalten und alles andere dem Wasser zu überlassen? Er würde nichts erklären müssen – nicht dem Maahk, dass er eigentlich längst tot war, nicht dem Despoten, dass er einen leibhaftigen Maahk gehabt und wieder verloren hatte. Er schloss die Augen.
    Einfach ... loslassen.
    Plötzlich spürte er eine Berührung an der Schulter. Neben ihm schwammen vier Augen mit je zwei geschlitzten Pupillen, die auf einem halbmondförmigen Wulst saßen.
    »Wachen Sie auf«, erklang die verzerrte Stimme des Maahks. »Wir müssen nur ein wenig durchhalten. Meine Kameraden werden kommen.«
    Keine fünf Meter entfernt brach ein Energiestrahl aus dem Meer.
    »Wie lange ist ›ein wenig‹?«, fragte Hisab-Benkh matt zurück.
    Wieder bestrich sie die Gluthitze eines Energiestrahls, der in unmittelbarer Nähe vorbeiraste. Aber diesmal in umgekehrter Richtung! Das Wasser spritzte nicht empor, sondern die Hitze fraß ein Loch hindurch!
    Hisab-Benkh brauchte einen Moment, um das zu begreifen. Was ...?
    Wind kam auf, ein Sturm.
    Verwirrt sah er nach oben in den schwarzgrauen Himmel. Ein riesiges Raumschiff stürzte herab, zerriss Wolkenwände und feuerte aus allen Rohren.
    »Das sind nicht meine Leute«, sagte Grek-487 und klang entsetzt. »Wir sind gerichtet!«
    »Nein!«, jubelte Hisab-Benkh, der das topsidische Kriegsschiff sofort als die KYRAM-RAKAL identifizierte, das Flaggschiff seines alten Freundes Tresk-Takuhn. »Wir sind gerettet!«
    Unsichtbare Hände pflückten die Flüchtlinge aus dem Ozean, während weit unter ihnen Raketen,

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