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Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr

Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr

Titel: Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Huiskes
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Krineerk, beanspruche, Kommandant zu sein.«
    Die rituellen Einleitungsworte eines Shalaz – eine der ehrwürdigen Traditionen der Naats. Bei einer Kultur wie der ihren entschied es über den stärksten Anführer einer Gruppe, eines Verbunds, eines Clans oder Dorfes. Es gab noch andere rituelle Kämpfe wie den Kal'zhochras, viele mit den traditionellen Rüstungen, aber das Shalaz war die älteste und stärkste Art, weil es stets öffentlich stattfand und es nicht bloß um Stärke, sondern um den Rang, die Ehre und – nicht zuletzt – das Leben ging.
    Alles drehte sich um Stärke. Naats dienten dem Stärksten.
    Da diesmal der Ranghöhere den Rangniederen herausgefordert hatte – fast immer verhielt es sich umgekehrt –, war das Interesse der Naats an dem Kampf enorm. Alles, was sich in der Zentrale der KEAT'ARK abspielte, wurde gleichzeitig an alle anderen Einheiten übertragen.
    »Du erweist mir Ehre. Auch ich werde sie dir erweisen«, sagte Novaal, dem alten Ritus folgend.
    Krineerk erwiderte: »Du zollst mir Respekt. Auch ich werde dir Respekt zollen.«
    Die beiden verneigten sich voreinander.
    In diesem Moment öffnete sich zischend die Tür. Ein Naat trat hastig ein und glitt zwischen die Zuschauer, die dem Kampf aus nächster Nähe folgen würden. Es war Toreead.
    Danke, mein Freund!, dachte Novaal, dann trat er einen Schritt zurück. Er griff nach dem ledernen Ballon, der zur Hälfte mit Wasser gefüllt war, und band ihn sich um die Hüfte. Krineerk tat das Gleiche auf seiner Seite des Kreises. Dann erhielten sie jeweils eine Nadelfaust, einen Handrückenschutz, aus dessen Mitte sich nach oben und unten jeweils ein doppelt fingerlanger Stahlnagel reckte. Das waren ihre Waffen.
    In dieser ersten Runde ging es darum, das Wasser zu wahren. Es verlor, wessen Ballon als erster leer wäre, also mussten sie versuchen, den Ballon des jeweils anderen so zu perforieren, dass möglichst schnell viel Wasser floss. Blessuren der Kämpfer waren dabei zweitrangig. Der Gegner durfte allerdings weder verkrüppelt noch getötet werden, sonst verlor der Täter sofort das Shalaz und damit sein Leben.
    Krineerk ergriff die Initiative. Langsam, schleichend ging er entlang des Kreises. Die Nadelfaust trug er an der linken Hand.
    Novaal drehte sich mit seinem Gegner mit. Er durfte ihn nicht aus den Augen lassen.
    Blitzschnell sprang Krineerk vor, die rechte Hand und die linke vollführten unterschiedliche Bewegungen.
    Novaal wich zurück, wobei er die Seite seines Körpers, die den Wasserballon trug, von seinem Angreifer wegdrehte. Die rechte Faust Krineerks donnerte ihm gegen die Schläfe und schleuderte den Kopf herum, dass ihm für den Bruchteil einer Sekunde schwarz vor Augen wurde. Die linke schlitzte ihm die Schulter auf. Es war nur ein kleiner Riss, der kaum blutete, aber irgendein Nerv musste verletzt sein, denn Novaal spürte, wie ein Prickeln den Arm hinablief. Wie ein Felsbrocken donnerte Novaals Körper zu Boden.
    Sofort war Krineerk über ihm und holte erneut aus.
    Novaal reagierte, ohne nachzudenken. Statt wieder auszuweichen, schnellte er dem Gegner entgegen, die linke Hand geballt, die rechte mit der Nadelfaust zischte seitlich heran wie eine Diskusscheibe.
    Es klatschte dumpf, als die Naats aufeinanderprallten. Novaal spürte Schmerz in der Leistengegend, wo ihn etwas getroffen hatte – ein Knie oder Fuß seines Gegners wahrscheinlich. Aber er gab nicht nach: Genau wie Krineerk umarmte er nun seinen Konkurrenten, und während sie beide ihren Klammergriff verstärkten, ließen sie die Hand mit der Nadelfaust tiefer gleiten, auf der Suche nach dem Wasserballon. Sie wanden sich ineinander und umeinander, um der Nadelfaust des jeweils anderen auszuweichen und gleichzeitig dessen Wasserballon zu treffen.
    »Du bist schon tot«, flüsterte Krineerk ihm zu. Der senkrechte Mund schnalzte leise und erheitert. »Du weißt es nur noch nicht.«
    Was für ein billiges Ablenkungsmanöver, dachte Novaal und rammte zur Antwort das Bein hoch. Er hasste seinen Gegner in diesem Moment, die Kampfaggression trug ihn einfach mit sich, er konnte nichts dagegen tun. Kampf! Das Leben der Naats.
    Krineerk keuchte vor Schmerz, gab aber nicht nach. Die beiden schwarzhäutigen Riesen rangen erbittert miteinander, jeder versuchte den anderen in eine ausweglose Situation zu bringen, um die Nadelfaust ins Ziel wuchten zu können.
    Novaal sah ein schwaches Zittern in Krineerks Gesicht, die Sensorflächen runzelten sich leicht – da war die

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