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Perry Rhodan Neo 054 - Kurtisane des Imperiums

Perry Rhodan Neo 054 - Kurtisane des Imperiums

Titel: Perry Rhodan Neo 054 - Kurtisane des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Huiskes
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Volkes bildeten? Oder hatte er sich einen Rest eigenständiges, logisches Denken bewahrt? Ehe ich das nicht wusste, durfte ich nicht zu viel von mir preisgeben. »Ich ziehe nicht die Entscheidung des Regenten in Zweifel, wohl aber seine Quellen. Bei aller Einfalt, mit der die Sternengötter unseren Weg zur Erkenntnis erschwert haben – denken Sie doch mal nach! Der Lange Krieg liegt zehntausend Jahre und mehr zurück! Was sollte die geschlagenen Methans nach dieser Zeitspanne zurückbringen? Kann Hass so lange überleben? Dann müssen wir davon ausgehen, dass Dummheit unsterblich ist.«
    »Nicht nur sie ...«, murmelte da Findur so leise, dass es mir beinahe entgangen wäre. Laut fuhr der Alte fort: »Verwechseln Sie Borniertheit nicht mit Logik, mein Junge! Nur weil es nicht in Ihr Weltbild passt, muss etwas noch lange nicht gelogen sein.«
    Gehörte Lefkin da Findur zu jener Gruppe Leute, die eine einmal gefasste Meinung auch dann durchsetzen wollten, wenn sie längst widerlegt war? Aber es gab nichts Einfacheres, als da Findurs Behauptung zu falsifizieren. »En'Imh, spiel uns die letzten Ortungsdateien ein!«, befahl ich.
    En'Imh sog die Luft ein. »Aber ... du darfst nicht ... Wie kannst du ... unsere Innennamen ...!?«
    »Noch so ein Unsinn!« Ich wunderte mich immer wieder, wie stark mein Bruder an diesen sinnlosen Traditionen klebte. Gegenüber Nicht-Lotsen benutzten Lotsen stets ihre Außennamen, aber in der gegenwärtigen Situation wäre das furchtbar umständlich, weil sie untereinander selbstverständlich mit den Innennamen hantierten. Es ging um Leben und Tod in dieser zufällig entstandenen Schicksalsgemeinschaft mit Lefkin da Findur und den beiden Unithern. Welchen Schaden konnte es schon anrichten?
    »Ich kürze diese Angelegenheit jetzt ab: Ich bin Che'Den, mein Bruder, das technische Genie, ist En'Imh, und die blonde Frau dort ist unsere Feuerleitoffizierin Tyr'Fhe. Ich erlaube für die Dauer unserer gemeinsamen Fahrt allen, diese Namen zu benutzen.«
    Täuschte ich mich, oder veränderte sich der Diamantblick da Findurs gerade? »Sie erweisen uns große Ehre, junger Lotse, und Sie zeigen Mut und Entschlusskraft, neue Wege zu gehen, um Erfolge zu erzielen. Ich danke Ihnen für Ihre Offenheit und vergelte sie Ihnen auch mit Offenheit. Lefkin da Findur ist nicht mein richtiger Name. Mein richtiger Name ist Crest da Zoltral.«
    Etwas in dieser Art hatte ich bereits vermutet. Aber sein Adelsgeschlecht sagte mir nichts. Die Zoltrals konnten zu keiner der bedeutenden Familien Arkons gehören. Sonst hätte ich den Namen gekannt.
    »Ich weiß Ihr Vertrauen zu schätzen, Crest da Zoltral«, entgegnete ich. »Darf ich fragen, weshalb Sie einen falschen Namen angenommen haben?«
    »Das ist eine längere Geschichte, die ich Ihnen bei Gelegenheit berichten werden. Aber darf ich Sie bitten, mir vorab zu sagen, welcher Sternenwind Sie zu meiner Rettung herbeigeweht hat?«
    Ich winkte ab. Es gab Dinge, die ich nicht einfach so preisgeben würde. Je weniger über die Lotsen bekannt war, desto besser für uns. »Vielleicht später, wenn wir etwas mehr Zeit haben. Etwas sagt mir, dass unsere Probleme andauern, bis die Systeme dieses Schiffs wieder voll einsatzfähig sind.«
    »Das«, sagte eine unbekannte Stimme, die von überall her zu kommen schien, »dürfte ohne externe Hilfe schwierig werden.«
    Wer sprach da? Es klang nicht wie eine Schiffspositronik. Allerdings hatte ich keine Erfahrung mit bareonischen Einheiten.
    »Wer ist da? Die Schiffspositronik?«
    »So ist es. Genauer gesagt deren Überrangkomponente für Notfälle.«
    Liszog stemmte sich hoch; Zerft hatte mittlerweile aufgehört zu weinen und saß senkrecht da. »Bisher hast du dich noch nie mit uns unterhalten.«
    »Es war nicht nötig. Wie erwähnt: Ich bin für Notfälle gedacht, und das hier ist zweifellos ein solcher Notfall. Eure Herumspielerei an den Systemen hat unsere Situation nicht unbedingt verbessert.«
    En'Imhs Miene verfinsterte sich. »Wir haben nicht herumgespielt! Wir haben das verdammte Schiff gerettet.«
    »Was zu beweisen wäre«, ließ sich die Überrangkomponente vernehmen. »Es besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit dafür, dass der Gegner uns nur flugunfähig schießen wollte.«
    »Stopp!«, befahl ich, vielleicht etwas härter als beabsichtigt. »Überrangkomponente – ich übernehme ab sofort das Kommando über die IQUESKEL, oder hast du ein Problem damit?«
    »Ich bin nur eine einfache Positronik, auch wenn ich es vorzöge,

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