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Perry Rhodan Neo 054 - Kurtisane des Imperiums

Perry Rhodan Neo 054 - Kurtisane des Imperiums

Titel: Perry Rhodan Neo 054 - Kurtisane des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Huiskes
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mich. Hatte der Alte etwa wirklich etwas zu verbergen? Stand er womöglich mit den Methans in Kontakt, oder hatte er sich ihnen gar verschworen?
    Nein, was dachte ich da? Ränke zwischen einem Arkoniden und einem Methan – ausgeschlossen!
    »Zeigen Sie uns bitte die Schmuckstücke, von denen der Unither gerade sprach. Ich bin sicher, alles wird sich aufklären.«
    Crest da Zoltral griff in seine Taschen und förderte zwei Dinge zutage, die ich nicht unbedingt als Schmuckstücke bezeichnet hätte: Das erste war ein graues, metallisches Ei an einer Kette, sodass man es wie ein Amulett tragen konnte, das andere ein goldener Kolben.
    »Was ist das?«, fragte ich und griff nach dem Ei. Sofort zog er seine Hände zurück.
    Nur ansehen, wie?, dachte ich verärgert. Wieso stellte er sich dermaßen an?
    »Ein Schmuckstück, genau wie Liszog gesagt hat.«
    »Äh«, machte Liszog, »ähem. Es gibt da etwas, das Sie wissen sollten.«
    Der Derengar seufzte wieder. »Ach?«
    Der Unither neigte den Kopf nach vorn und kniff ein Auge zusammen. »Wir haben Ihr Schmuckstück untersucht, wissen Sie? Ich gebe zu, ohne die Systeme der IQUESKEL wären wir nicht darauf gekommen, aber so war es eben nicht, was? Dieses Schmuckstück sendet regelmäßig einen fünfdimensionalen Impuls aus. Adressat unbekannt.«
    »Was für ein Unsinn!«, lehnte Crest da Zoltral unwirsch ab. »Meinen Sie nicht, ich wüsste davon?«
    »Ich meine, dass Sie davon wissen sollten«, gab Liszog zurück. »Wollen Sie allen Ernstes behaupten, Sie hätten keine Ahnung, dass in diesem Ei mehr steckt, als man ihm ansieht?«
    »Ich habe Ihnen schon einmal gesagt: Ich weiß nicht mehr als alle anderen hier von diesem Hyperimpuls«, sagte Crest.
    Ich gab Tyr'Fhe einen Wink. Sofort schwenkte ihr Strahler auf den alten Mann. »Weiter!«, befahl ich.
    Crest da Zoltral reagierte überhaupt nicht so, wie ich es erwartet hatte. »Hören Sie auf mit diesem Unsinn! Wer, glauben Sie, sind Sie? Und für wie beeinflussbar durch schiere Macht halten Sie mich? Strahler runter!«
    Tyr'Fhe zuckte zusammen und senkte instinktiv die Waffe.
    »Feuerleitoffizier – behalten Sie da Zoltral im Visier!«, sagte ich scharf. »Und Sie, Crest, erklären uns jetzt besser sofort, was es mit diesem Schmuckstück auf sich hat. Ich habe ein gutes Schiff samt Mannschaft verloren, und Sie sind es den Toten schuldig, ihre Verantwortung anzunehmen!«
    Der Diamantblick kehrte zurück. Ich hatte so etwas schon bei Fanatikern gesehen, aber etwas in mir sträubte sich dagegen, den Derengar als Fanatiker zu betrachten. Ein Geheimnis umgab ihn, eines, das Khe'Rhil zumindest erahnte, sonst hätte er mich nicht damit beauftragt, diesen Mann aufzugreifen und zu ihm zu bringen.
    »Nun? Ich warte!«, forderte ich.
    »Aus Ihnen spricht die Hitze der Jugend, und wie Sie wissen werden, wenn Sie einmal mein Alter erreichen sollten, verbrennt diese Hitze nichts so gut wie die Vernunft.« Er verzog spöttisch den Mund. »Vielleicht sollten Sie sich erst einmal abkühlen.«
    »Ich bin kühl genug«, widersprach ich und ärgerte mich sofort darüber, dass es ihm gelungen war, die Richtung des Gesprächs zu bestimmen. »Sie sind dran.«
    »Die ganze Angelegenheit ist etwas kompliziert«, gestand der Alte, »und ich bin nicht sicher, inwieweit ich sie selbst überhaupt überblicke.«
    Ich schwieg. Ausflüchte hatte ich schon viele gehört. Als Lotse lernte man, sie zu ignorieren. Crest da Zoltral wusste Dinge, die er nicht freiwillig mit uns teilte, obwohl sie uns womöglich das Leben retten konnten.
    »Dieses Schmuckstück und der goldene Zylinder hier«, sagte Crest, »stehen in einem Zusammenhang, den ich nicht verstehe. Ich fand das Schmuckstück auf einer Welt an der Peripherie des Imperiums, in den Trümmern einer unbekannten Zivilisation. Den Zylinder machte man mir im Trebola-System zum Geschenk. Er ist die Hinterlassenschaft einer Kultur, die sich selbst die Goldenen nennt. Aber mehr als den Namen wissen wir nicht über sie. Als ich beide Gegenstände zusammenbrachte, spielte der Zylinder einen Notruf meiner Ziehtochter Thora ab.«
    Er tat etwas mit den beiden Artefakten, und plötzlich sah ich das Projektionsbild: Sie war zweifellos jung, aber sie sah sehr mitgenommen aus. Schweiß und Blut verschmierten das Gesicht, das eine klassische Schönheit ausstrahlte, allen äußeren Umständen zum Trotz. Hinzu kam das Timbre ihrer Stimme, das mein Herz schneller schlagen ließ: »Wer immer meine Worte hören mag – helfen

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