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Perry Rhodan Neo 054 - Kurtisane des Imperiums

Perry Rhodan Neo 054 - Kurtisane des Imperiums

Titel: Perry Rhodan Neo 054 - Kurtisane des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Huiskes
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Lotsen Khe'Rhil selbst.«
    Crest runzelte die Stirn. »Khe'Rhil? Diesen Namen höre ich zum ersten Mal. Was will er von mir?«
    Das hatte ich mich auch schon vergeblich gefragt. »Darüber kann ich nicht sprechen. Aber seien Sie versichert: Der Hohe Lotse gibt keine sinnlosen Befehle. Ich muss Sie also bitten, mit uns zu kommen.«
     
    Ertore, an Bord der HESKRHUR:
    »Sie wollten mich sehen.« Ertore sah keinen Grund, dem Bordarzt gegenüber besonders höflich zu sein. Khetamer hatte ihre Kommandantenfunktion gesperrt. Das war ein offener Affront.
    »Nehmen Sie einen Rasalip«, bot der Arzt ihr freundlich an und wies auf ein Gefäß. In ihm befanden sich mehrere der köstlichen Früchte, die an so vielen Orten wuchsen, dass es kaum zu glauben war. Fast alles andere, was so vortrefflich schmeckte, war selten und teuer. Rasalips nicht. Es war wie ein Manifest des Kosmos für Egalität. Jeder durfte in den Genuss von Rasalip kommen, wann immer er wollte.
    »Danke«, sagte sie, bereits halb versöhnt. Sie konnte verstehen, warum er so handelte. Er machte sich Sorgen, und das war die erste Eigenschaft, die sie von ihrem Bordarzt erwartete. Er konnte ein wichtiges Korrektiv sein.
    Sie biss in den Rasalip. Der Saft schmeckte säuerlichsüß, er brannte sogar ein wenig. Was für eine Wohltat!
    »Es geht vermutlich um unsere Verluste?«
    Khetamer zerbiss eine noch unreife Rasalip, was sie am Knacken der Außenhaut hören konnte, und verzog das Gesicht. »Insgesamt wurden elf Besatzungsmitglieder getötet, drei sind in lebensgefährlichem Zustand. Das zweite Schiff hat uns ebenfalls beschossen, während es floh. Sie hätten es eliminieren sollen.«
    »Deswegen haben Sie mich nicht hierher gerufen.« Sie starrte an die nebelgrünen Wände, die angeblich beruhigend wirken sollten. Auf Ertore hatten sie nur den Effekt, dass sie sich eingeengt und bedroht fühlte. »Geht es um meinen persönlichen Verlust? Ich versichere Ihnen ...«
    »Nein«, unterbrach sie der Arzt. »Nicht so, wie Sie es annehmen.«
    »Sondern?«
    Khetamer schlug mit einem Tentakelarm wuchtig gegen die Wand. Das tat er immer, wenn er aufgeregt war. »Wieso haben Sie diesen Angriff befohlen? Unser Auftrag lautete Aufklärung, wie Sie sehr genau wissen! Ihretwegen sind Maahks gestorben – und eine der feindlichen Einheiten ist entkommen! Wie können Sie das rechtfertigen?«
    »Ich bin Ihnen weder im Allgemeinen noch über militärische Angelegenheiten Rechenschaft schuldig, das sollten Sie genau wissen. Stellen Sie Fragen zu meinem Gesundheitszustand, und ich bin bereit, darüber zu sprechen.«
    Er griff so schnell zu, dass sie keine Chance hatte auszuweichen. Khetamer rüttelte sie heftig durch, und er klang beinahe flehend, als er sagte: »Bei unserer alten Freundschaft! Bitte, Ertore, sagen Sie mir, was los ist!«
    Sie versuchte es, doch nur ein Zischen kam aus ihrem Mund. »Ich ...«
    »Bitte!«, versuchte es Khetamer nochmals. »Ich kenne Sie nicht so ... unbedacht. Wurde es Ihnen befohlen?«
    Sie schwieg.
    »Ich werte das als ein ›Ja‹. Helfen Sie mir, es zu verstehen!«
    »Es hätte nichts geschehen dürfen«, brachte sie schließlich hervor. »Alle Vergleichswerte besagten, dass der Arkonide unseren Schutzschirm nie und nimmer rechtzeitig hätte durchbrechen dürfen, um einen Wirkungstreffer zu landen.«
    Er hielt sie fester, und für einen Moment wünschte sie sich, in diesem Druck läge ein Versprechen darauf, dass alles gut würde. Selbst wenn sie genau wusste, dass ein solches Versprechen kein Garant sein konnte.
    Die Zukunft war grau.
    »Sie weichen meiner Frage aus. Wer hat Ihnen befohlen, den zweiten Raumer entkommen zu lassen, und warum?«
    Sie machte sich frei, so frei es eben ging in der Gefangenschaft aus Befehlen und Loyalitäten, in der sich ein Soldat stets befand. »Ich bin nicht autorisiert, Ihnen das mitzuteilen.«
    Khetamer atmete scharf aus. Er wirkte enttäuscht und ... zornig. »Was für ein Feigling ist aus Ihnen geworden? Seit wann verstecken Sie sich hinter Befehlen? Und wieso haben Sie den zweiten Raumer entkommen lassen? Elf unserer Brüder und Schwestern könnten noch am Leben sein!«
    Sie lauschte in sich. Nichts. »Ich ... habe ... meine Gründe.«
    Beenden Sie dieses Gespräch!, sagte eine Stimme in ihrem Kopf. Eine ihr noch immer fremde Stimme, deren Körperlosigkeit sie frösteln ließ. Ihre Hand krampfte sich um das Tarkanchar in ihrer Tasche.
    Khetamer ließ sie los. »Na gut. Sie wollen nicht reden, das muss ich

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