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Perry Rhodan Neo 054 - Kurtisane des Imperiums

Perry Rhodan Neo 054 - Kurtisane des Imperiums

Titel: Perry Rhodan Neo 054 - Kurtisane des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Huiskes
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Monate? Auch Kontakt zu Sycos gab es derzeit nicht. Was mochte dort geschehen sein? War Ossiath gefallen, war der Planet von den verhassten Stickstoffern vernichtet worden? War die starre Front zersplittert?
    Konzentrieren Sie sich! Die Stimme des Tarkanchars klang nun weich, tröstlich.
    Ja. Sie hatte eine Aufgabe. Eine Aufgabe, die sie nur erfüllen konnte, weil das Tarkanchar sie aufrecht hielt. Seine wütenden Forderungen, seine gerechte Empörung schmerzten sie. Sie kam sich vor, als hätte sie es verraten. Sie würde kein zweites Mal versagen. Und sie würde mit Khetamer über ihre Nicht-Trauer sprechen, wenn all das vorbei war. Als Arzt kannte er vielleicht Möglichkeiten. Sie würde ihre zweite Chance nutzen.
    Eine zweite Chance? Das Tarkanchar wirkte überaus amüsiert, und ihr war, als verbärge es etwas vor ihr, was sie essenziell betraf, aber vollkommen irrelevant war. Aber genauso ist es doch!

7.
    Der Tross des Regenten
    Im Korridor, unweit von Hamtar-9
     
    Theta kannte die Geschichte der legendären Waffe mindestens so gut wie alle Arkoniden, die sich jemals mit der Historie des frühen Reiches befasst hatten: Die historische, nur faustgroße Projektilwaffe bestand aus mehreren Einzelteilen, die jedes für sich getrennt nicht von den Detektoren entdeckt werden konnten. Der Attentäter hatte sie erst kurz vor der Vereinigung des Großen Imperiums auf den künftigen Imperator abfeuern wollen. Woher der Imperator davon wusste und wie es ihm gelungen war, dem Attentäter die Pistole abzunehmen und ihn an Ort und Stelle hinzurichten, war Gegenstand mehrerer Legenden. Wahrscheinlich kam keine einzige den Tatsachen auch nur nahe.
    Theta kannte das Geheimnis, zumindest Teile davon. Weiter waren ihre Lektionen nicht gediehen, als ihre Familie ausgelöscht worden war. Die Chronik des Hauses Arongal – vernichtet, wie alle glaubten – erwähnte, dass es einen Handel gegeben hatte. Der Imperator war damals keineswegs unangefochten gewesen. Daher hatte er gemeinsam mit dem Kelch Arongal und einigen weiteren Verbündeten ein Ereignis ersonnen, das die Öffentlichkeit für ihn mobilisieren würde: ein Attentat, bei dem er Opfer und Held zugleich sein sollte. Der Einzige, der nichts davon gewusst und nicht davon profitiert hatte, war der Attentäter selbst.
    Seit der Imperator seinen Fast-Mörder mit dem Jiku-77-Nadler erschossen hatte, nannte man die Waffe nur Imperators Gerechtigkeit. Sie zählte zu den großen Schätzen des Imperiums, sogar trotz der technologischen Rückständigkeit und des Umstands, dass der Jiku-77 seinerzeit angeblich im Attentäterbereich recht verbreitet gewesen sein sollte. Sie konnte nicht mehr als 500 Chronners gekostet haben.
    Ich wünschte, ich könnte durch die Zeit reisen, dachte Theta nicht zum ersten Mal. Die Vergangenheit verändern ...
    Sie straffte sich. Es gab viel zu tun – und das alles unter den Augen zwei der gefährlichsten Arkoniden der Flotte, die vorläufig nichts von ihren Plänen ahnen durften: Sergh da Teffron und Ihin da Achran. Nicht zu vergessen der Regent selbst ... Niemand wusste, auf welchem Schiff er sich gerade aufhielt und womit er sich beschäftigte. Wahrscheinlich arbeitete er Strategien gegen die Methans aus, aber vielleicht war er mit gänzlich anderen Dingen befasst ...
    Sergh war beschäftigt, aber wenn sie seine Gewohnheiten gut genug kannte, würde er bald eine Pause machen. Bis dahin blieb ihr ein wenig Zeit zur Recherche.
    »Positronik?« Sie hatte es sich zur Angewohnheit gemacht, mit den Rechnersystemen über eine neutrale Anrede zu kommunizieren. Sie wusste, dass die meisten Großrechner, die auf Raumschiffen verbaut waren, über Eigennamen verfügten. Zwang sie das, sie als Individuen zu behandeln? Niemals. Positroniken waren Instrumente, keine eigenständigen Lebewesen.
    »Ja?« Die Stimme jenes Teils des Bordrechners, der für die Kabinenflucht Sergh da Teffrons zuständig war, verriet durch nichts, ob diese Anrede sie verstörte.
    »Aus wie vielen Schiffen besteht der Tross gegenwärtig?«
    »Einhundertsiebenundsiebzig.«
    Das war eine gewaltige Zahl – und wenn nicht der Aberglaube dem entgegengestanden hätte, wären es sicherlich noch mehr Schiffe gewesen. Der Tross hatte sich in der Frühzeit des Imperiums herausgebildet und diente vor allem einem Zweck: zu beeindrucken. Wenn die aufs Prächtigste herausstaffierten Schiffe unterschiedlicher Herkunft als Konvoi in einem Sonnensystem materialisierten, genügte das zumeist, jegliche

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