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Perry Rhodan Neo 054 - Kurtisane des Imperiums

Perry Rhodan Neo 054 - Kurtisane des Imperiums

Titel: Perry Rhodan Neo 054 - Kurtisane des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Huiskes
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Kasinoschiff? Ich spiele nicht ...«
    Sergh da Teffron klatschte in die Hände. »Wunderbar! Ich lasse dir ein Kleid bringen, wie du noch keines gesehen hast. Mach dich fertig – wir fliegen in einer Stunde.« Er drehte sich im Weggehen noch einmal um. »Es passt dir doch, oder?«
    Ohne ihre Antwort abzuwarten, verließ er ihr Schlafzimmer in Richtung seiner eigenen Gemächer.
    Ob er etwas ahnt?, dachte Theta misstrauisch. Irgendwie lief ihr das alles zu leicht, zu glatt. Sie hatte sich bereits darauf eingestellt, ihn mit mehr taktischen Finessen dazu zu bringen, sie auf die LINH-KHAISIL einzuladen.
     
    Sergh da Teffron erwartete Theta in seinem Empfangsraum und begutachtete sie aufmerksam, wie ein Raubvogel einen Kleinsäuger von seinem sicheren Ansitz aus betrachtet. Wie gut, dass er nicht ahnte, was sich im Kostüm der Maus verbarg. Manchmal war sich nicht einmal Theta selbst dessen sicher.
    Sie trug das Kleid, das er ihr hatte bringen lassen: ein sehr klassisch geschnittenes, figurbetontes grünes Kleid aus trebolanischer Schimmerseide, das mit kleinen, kostbaren Accessoires und Applikationen versehen war. Bei jedem Schritt summte es leise Arkons Glorie, als spiele ein Virtuose die Kristallharfe. Es musste ein Vermögen gekostet haben, wobei Theta davon ausging, dass die Hand des Regenten das Kleid als »Geschenk« erhalten hatte. Sergh da Teffron machte nicht den Eindruck, als gäbe er gern sein eigenes Geld aus.
    Eine eigenartige Faszination ging von ihm aus. Er war einerseits unnahbar herrisch und stolz, während er zugleich versuchte, ihr liebenswürdig und vielleicht sogar verliebt zu erscheinen. Sie hatte solche Männer bereits kennengelernt und wusste, wie schnell ihre Stimmungen umschlagen konnten. Einen solchen Mann musste man als Gegner fürchten, aber mehr noch als Freund. Sie musste ungeheuer vorsichtig sein, nachdem sie sich nun mit ihm eingelassen hatte.
    Die Hand des Regenten nickte anerkennend, nachdem er seine Musterung beendet hatte. »Aber es ist vielleicht ein bisschen zu gewöhnlich«, sagte er und holte mit einer geschmeidigen Bewegung aus seiner violetten Toga einen silbernen Halsschmuck in Form eines Spinnennetzes, in dem Tautropfen aus Bernkristall glitzerten. »Zieh das an. Betrachte es als Geschenk.«
    Er kniff die Augen zusammen und legte den Kopf schief, als zweifle er an sich selbst. Vorsichtig nahm sie das Geschmeide und legte es sich um. Das Silber fühlte sich zuerst kalt und dann angenehm warm auf der Haut an; es legte sich dicht an sie, ohne ihr die Luft zu nehmen. Sie brauchte das komplexe Gewebe kaum zu drapieren, auf so natürliche Art fiel es über sie.
    Theta wusste vom ersten Augenblick: Das war kein gewöhnliches Silber, sondern ein technologisches Spielzeug, das zumindest ihre Körperfunktionen messen und als audiovisuelles Aufzeichnungsgerät fungieren konnte. Sie sah die kaum erkennbaren Fugen, weil sie wusste, wonach sie zu suchen hatte. Aber wieso erst jetzt? Wieso hatte er ihr nicht längst ein solches Gerät untergeschoben? Oder inszenierte er diesen Ausflug etwa nur deswegen?
    Nein, dazu war Sergh da Teffron zu effizient. Was steckte also dahinter?
    »Es ist wunderschön, aber ich hoffe, das ist nicht deine Art, mir zu sagen, dass du vergessen hast, einen Tisch zu reservieren?«, fragte sie kokett.
    »Keine Sorge, meine Liebe«, antwortete er. Sie sah das belustigte Funkeln unter dem blassen Rot der Augen. »Ich habe hier übrigens eine zweite Garderobe für dich. Es macht dir doch nichts aus, es so lange zu tragen, bis wir das Kasinoschiff erreicht haben?«
    Sie folgte seiner Geste und verkniff sich ein Lächeln. Also wollte er sie wirklich auf die Probe stellen.
    »Nichts lieber als das.« Ungeniert zog sie sich das Kleid über den Kopf und legte es beiseite. Nur mit grüner Unterwäsche bekleidet stand sie vor Sergh da Teffron. Sie achtete auf ihre Muskelspannung und Positur, damit er genau das sah, was sie ihm zeigen wollte und was jeder gesunde Mann erwartete.
    Er starrte sie vollkommen gleichmütig an. Dieser Mann war unlesbar wie eine Echse. Irgendwo in seiner Ahnenlinie musste sich ein Topsider eingeschlichen haben ...
    Mit routinierten Bewegungen schlüpfte sie in den weißen Overall und legte Helm, Gürtel und Multikom an. »Ihr Pilot ist bereit, Sir!«, meldete sie dann keck und vollführte einen militärischen Gruß. »Wenn Sie mir nun bitte meinen Arbeitsplatz zeigen würden?«

8.
    Abschied und Ausblick
    In der Nähe des Ufgar-Systems
     
    Zerft,

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