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Perry Rhodan Neo 054 - Kurtisane des Imperiums

Perry Rhodan Neo 054 - Kurtisane des Imperiums

Titel: Perry Rhodan Neo 054 - Kurtisane des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Huiskes
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protestierte Aruna höflich lächelnd, verstummte aber sofort, weil ich ungerührt weitersprach.
    »Das ist keineswegs eine Bitte oder ein Verhandlungsangebot.«
    Das Lächeln des Holos blieb, wenngleich es nun unsicher flackerte. Wahrscheinlich erhielt das Simulacrum soeben einen Informationsupload. »Sie sind unsere Kunden und Gäste, aber ...«
    »Ich möchte kein Aber mehr hören. Wir werden diese Station lahmlegen«, versprach ich, »wenn sie nicht mit uns kooperiert.«
    Aruna lächelte wieder ein wenig freudloser. »Aber ...«
    Ich hob meinen Kommunikator vor das Akustikfeld meines Anzugs. »Zerft! Tyr'Fhe! Zugriff: jetzt!«
    Arunas Lächeln erlosch.
     
    Ertore, vor der Station Geshwer:
    »Es funktioniert. Wir leben noch«, flüsterte Khetamer. Seine Worte geisterten durch die Raumhelme der Kommandantin und der Soldaten, die sie begleiteten.
    Ertore war froh, dass der knurrige Skeptiker sie begleitete – sogar freiwillig. Als sie ihm ihren Plan erklärt hatte, war er sofort dabei gewesen. »Obwohl ich es für ein insgesamt törichtes Projekt halte.« Er verstand eben nicht. Niemand konnte das, der kein Tarkanchar hatte.
    Sieben Soldaten – alles Freiwillige – trieben mit heruntergefahrenen Systemen durch das Trümmerfeld, immer dichter an die Station heran, die sich in diesen undurchdringlichen Schutzschirm gehüllt hatte. Gleichzeitig entfernte sich die HESKRHUR langsam von diesem Ort.
    Khetamer hatte recht gehabt: Die HESKRHUR würde diese Station niemals überwinden können. Aber er hatte sich getäuscht, wenn er annahm, das mache sie grundsätzlich unüberwindbar. Es gab eine Möglichkeit, eine kleine zwar, aber bedeutend größer als andere Optionen, die ihnen zur Verfügung standen.
    Bisher war nichts geschehen. Sie waren weder angefunkt noch beschossen worden. Von daher bestand Hoffnung, dass sie unbeobachtet blieben und der Schutzschirm irgendwann abgeschaltet würde. Am besten, ehe ihnen die Luft ausging.
    Eine Textnachricht flimmerte über Ertores Armbanddisplay: »Kann ich für einen Moment allein mit Ihnen sprechen? – Khetamer.«
    Sie trieb etwas näher an ihn heran und stellte mit minimaler Sendeleistung eine geschützte Funkverbindung mit dem Arzt her. »Nur kurz!«
    Khetamer gab ein leises Geräusch von sich, das wie ein Glucksen klang. »Keine lange Vorrede, in Ordnung. Sagen Sie mir etwas: Was ist Ihre letzte Erinnerung, bevor wir auf diese Mission aufbrachen?«
    Ertore stutzte. Sie hatte mit vielem gerechnet – aber das ...?
    Natürlich wusste sie alles. Es war die letzte Nacht mit Ossiath gewesen ... Sie lächelte bei dem Gedanken an die feinen, geätzten Ornamente in seinen Schuppen. Sie hatte nie zuvor einen eitleren, selbstgefälligeren Maahk kennengelernt. Und nie zuvor einen, der sich ihr so hingebungsvoll widmete.
    Denk an mich, wenn du wieder unterwegs bist, kleine Sima. Flieg nicht so hoch und so weit, dass du mich aus den Augen verlierst und nur noch den Krieg siehst. Der Krieg ist nicht alles, auch wenn alle das mittlerweile zu glauben scheinen. Ich warte auf dich. Sie kannte seine Worte, seine Holobotschaft auswendig. Das ging allerdings Khetamer so wenig an wie das Tarkanchar.
    »Ertore?«
    Sie räusperte sich. »Der Stützpunkt auf Sycos. Wieso fragen Sie?«
    »Bei mir war es der Stützpunkt auf Fhelin. Aber wissen Sie, was merkwürdig ist? Ich kann mich nicht daran erinnern, wie ich auf die HESKRHUR kam ...«
    Sie ebenso wenig. Sie hatte es sich in den letzten Tagen immer wieder gefragt, aber jedes Mal, wenn sie sich zu erinnern versuchte, entglitt ihr dieses Stück ihres Gedächtnisses, als existiere es nicht.
    »Wissen Sie, ob wir die Einzigen sind, denen es so ergeht?«, fragte sie schnell.
    »Ich halte alle vier Augen offen. Von mindestens der Hälfte unserer Mannschaft weiß ich, dass sie ebenfalls Probleme hat, sich zu erinnern.«
    Er lenkt Sie mit Nichtigkeiten ab! Konzentrieren Sie sich auf Ihren Auftrag!
    »Aber an den Krieg erinnern Sie sich hoffentlich noch?«, fragte Ertore spöttisch und hoffte, damit das unangenehme Thema zu beenden.
    Doch Khetamer tat ihr diesen Gefallen nicht, sondern antwortete ernsthaft: »Ich erinnere mich, dass der Krieg seinem Höhepunkt entgegenging. Wir drängten die Stickstoffer zurück, standen kurz vor der Invasion des Kugelsternhaufens, in dem ihre Heimat liegt – und jetzt? Seit wir mit der HESKRHUR aufgebrochen sind, hatten wir nicht einmal mit einem unserer eigenen Schiffe Kontakt. Wir sind Zeuge keines einzigen Gefechts

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