Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan Neo 054 - Kurtisane des Imperiums

Perry Rhodan Neo 054 - Kurtisane des Imperiums

Titel: Perry Rhodan Neo 054 - Kurtisane des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Huiskes
Vom Netzwerk:
geworden. Ist das nicht merkwürdig?«
    Er hatte recht. Sie hatte auch schon daran gedacht. »Ungewöhnlich, ja. Aber wir operieren im rückwärtigen Raum. Weit hinter der Front. Das All ist groß. Es ist möglich.«
    Es tönte aus ihrem Akustikfeld, als zerknacke Khetamer eine hartschalige Frucht. »So könnte man es erklären ...«
    Vergeuden Sie nicht Ihre Zeit mit diesen absurden Überlegungen! Es ist der Zweck Ihres Auftrags, keinerlei Kontakt zu haben! Sie agieren schnell, geheim und selektiv!
    Ja, das hatte das Tarkanchar immer behauptet. »Wie sonst? Haben Sie eine bessere Erklärung?«
    Wieder schwieg Khetamer einen Moment. »Ich weiß nicht, ob ›besser‹ der richtige Begriff ist. Denn das, was ich mir vorstelle, ist eher geeignet, mir Angst zu machen ...«
    »Kommandantin!«, gellte in diesem Moment der Schrei eines Soldaten in ihrem Akustikfeld. »Der Schutzschirm ist fort!«
    Ertore beendete den Funkkontakt mit Khetamer. Was immer er sagen wollte, würde warten müssen. »Angriff!«, befahl sie.

15.
    Alte Waffen
    Der Tross des Regenten, unweit von Hamtar-8
     
    Theta verbrachte die nächsten Stunden und damit die Zeit bis zum nächsten Sprung damit, eine schnelle Methode zu entwickeln, ihr Äußeres dem von Nereda anzugleichen. Danach schmuggelte sie das so geschaffene Bild in die Datenbank ein, in der sie – dank Shodurs Mithilfe ohne Netzhautidentifikation und Gehirnwellenmuster – unter dem Namen »Hochedle Donia da Conara« eingetragen war. Damit sollte ihre Spur schwieriger aufzunehmen sein. Wenn jemand auf die Hochedle stieß und einen Gesichtsabgleich durchführte, würde er Nereda sehen und nicht Theta, die Assistentin Sergh da Teffrons.
    Als Theta endlich zufrieden mit dem Ergebnis war und der Tross den Transfer nach Hamtar-7 hinter sich gebracht hatte, mietete sie – unter Aliasnamen und im Gewand Neredas – eine kleine Fähre und steuerte die ENDRODDH an. Es musste sich um ein altes Schiff handeln. Die zahllosen Narben auf dem Rumpf, die selbst die immer neu aufgetragenen, reflektierenden Farbschichten nicht vollends kaschieren konnten, sprachen eine deutliche Sprache.
    Wie lange flog der Raumer schon im Tross mit? Wenn sie ihrem Gedächtnis traute, über 200 Jahre – und sie ging davon aus, dass das Schiff damals keineswegs werftneu gewesen war. Sie könnte die Daten problemlos recherchieren, tat es aber nicht. Die Gefahr schien ihr zu groß, sich in unwichtigen Details zu verlieren, und etwas flüsterte ihr zu, dass das genaue Alter der ENDRODDH ein solches unwichtiges Detail war.
    Niemand öffnete ihr einen Zugang, keiner reagierte auf ihre Funkanrufe. Die ENDRODDH blieb ein Raumschiff ohne Besatzung und Passagiere, ganz so, wie es die offiziellen Stellen verzeichneten. Theta versuchte es mit einigen Mehandor-Kodes und griff schließlich zu einer Datenspinne: Das kleine Gerät heftete sich an die Schiffswand und begann sein Werk. Es war dank seiner energieaufwendigen Tätigkeit leicht zu orten und daher ungeeignet für viele Vorhaben, die mit bewachten Objekten zu tun hatten. Die ENDRODDH hingegen wehrte sich nicht, als die Datenspinne ihre Beine durch die Bordwand trieb und so lange auf Kosten der eigenen Körpersubstanz verlängerte, bis sie an Datenleitungen gerieten und sich in diese einschleusten.
    Von diesem Zeitpunkt an konnte Theta über ihr Holoterminal und einen speziellen Dekoder direkten Zugriff auf die Bordsysteme der ENDRODDH nehmen. Jedenfalls sollte das theoretisch der Fall sein, in der Praxis erwies sich ihr Unterfangen als schwierig.
    Die ENDRODDH war keineswegs eine leichte, wehrlose Beute, sondern im Gegenteil: Alle Systeme waren mehrfach gesichert und mit leichten Sprengstoffladungen verbunden, die im Falle einer gewaltsamen Öffnung des Schiffes nacheinander die Inhalte der meisten Laderäume vernichten würden. Genau das aber galt es zu verhindern. Die ENDRODDH musste Theta als Freund anerkennen und ihr weitgehende Rechte einräumen.
    Wenn sie Glück hatte, konnte sie Set-Yandar dort stellen und die Positionsdaten der Erde an sich bringen. Wenn nicht, hoffte sie, dass sich wenigstens ihre zweite Hoffnung erfüllen würde.
    Schließlich gelang es ihr, einen Zugang zur ENDRODDH zu öffnen: Alle Anzeigen signalisierten freien Zugriff auf die Schiffssysteme. Sofort scrollte sie die Werte an Bord des flunderförmigen und dennoch eckigen Uraltschiffes in einem eigenen Holo durch. Nichts. Alle Bereiche verzeichneten null Gravos, minus 268 Grad, keine Atmosphäre,

Weitere Kostenlose Bücher