Perry Rhodan Neo 5: Schule der Mutanten (German Edition)
übernehmen könnte. Oder Ivancics. Aber sie werden bei ihren Mannschaften beständig falsch eingesetzt. Wenn man sich in den Second Rows aufreiben muss und der Taktik der Defense geopfert wird, kann das ja nichts werden.«
»Natürlich nicht.«
»Und dann die Pass-Technik ... Die Teams aus Wellington, Dunedin und Auckland sind uns meilenweit voraus. Weil die Jungs in den Schulen an der australischen Westküste keine richtige Ausbildung mehr bekommen! Weil sie zu weich geworden sind! Weil sie schon nach dem vierten gebrochenen Nasenbein heim zu ihrer Mutti und die genagelten Schuhe an die Wand hängen wollen.«
»Völlig unverständlich, das. Was für Weichlinge.«
»Sag ich doch! Ich würde ein verpflichtendes ...«
Die Tür öffnete sich. Herein kam Clifford Monterny. Jener Mann, der sie in Gewahrsam genommen und ihren Patienten, Crest, isoliert hatte.
»Guten Tag, meine Herren!«, sagte Monterny lächelnd. »Ich hoffe, Sie sind mit der Unterbringung zufrieden? Was Besseres konnte ich Ihnen leider in aller Eile nicht beschaffen.«
»Uns geht's gut«, sagte Eric Manoli. Er schob die Beine von der Pritsche und erhob sich. »Allerdings sind wir um Crests Zustand einigermaßen besorgt.«
»Keine Angst.« Clifford Monterny hob abwehrend beide Hände, weiterhin lächelnd. »Es geht dem Arkoniden gut. Ich habe ihn von mehreren meiner Ärzte untersuchen lassen. Es wird Sie freuen zu hören, dass er wieder völlig gesund ist. Ein wenig schwach zwar, aber ...«
»Wir würden uns gern selbst ein Urteil bilden«, unterbrach ihn Frank Haggard grob. »Er ist mein ... er ist unser Patient.« Er atmete tief durch. Stämmige Beine zeichneten sich unter der khakifarbenen Hose ab; der breite Brustkorb und die muskulösen Oberarme unterstrichen seine Sportlichkeit.
»Das ist leider nicht möglich, Doktor Haggard. Ich habe meine Anweisungen. Und ehrlich gesagt halte ich sie auch für richtig. Sie haben Crest das Leben gerettet und der Menschheit damit einen unermesslichen Dienst geleistet. Doch nun ist es an der Zeit, dass sich andere Autoritäten um das Schicksal unseres Freundes kümmern.«
»Etwa solche, die ihn für ihre kleingeistigen Interessen einspannen möchten? Politiker, Meinungsmacher, Lobbyisten, Angehörige von Think-Tanks?« Manoli redete sich in Rage. »Soll Crest von Homeland Security vereinnahmt und im Kampf gegen die ach so bösen Großrussen oder die Chinesen eingesetzt werden? Einerseits als Repräsentant eines fremden Volkes, der sich mit dem tapferen amerikanischen Volk verbündet, und andererseits als Wissenszuträger, der Ihnen helfen wird, gegenüber vermeintlichen Feinden einen nicht mehr einholbaren technischen Vorsprung zu erreichen?«
»Sie bewegen sich auf dünnem Eis, Doktor Manoli. Man könnte Ihnen ihre Worte als Zynismus auslegen. Als Zynismus und Beleidigung Ihres Heimatlandes, dem Sie verpflichtet sind.«
»Sie haben wohl noch immer nicht verstanden, dass ich meine Staatsbürgerschaft zurückgelegt habe, zugunsten eines größeren Ganzen?«
»Die USA akzeptieren ihre höchst seltsame Geste nicht. In den Augen von Homeland Security sind Sie nach wie vor Bürger dieses Landes. Einer, der die USA verraten hat.«
»Und was ist mit mir?«, mischte sich Frank Haggard ein. »Sie halten mich hier gegen meinen Willen fest, wo auch immer dieses Hier sein mag. Ich bin australischer Staatsbürger. Das wird zu handfesten diplomatischen Auseinandersetzungen führen, Monterny.«
Ihr Gegenüber blieb gelassen. Clifford Monterny strahlte Ruhe und Zuversicht aus. »Dieses Risiko müssen wir wohl eingehen. Homeland Security nimmt sich das Recht, zum Wohle Amerikas – und der ganzen Welt! – Dinge zu tun, die für einen Außenstehenden unverständlich sein mögen. Doch glauben Sie mir: Wir wissen ganz genau, was wir tun und was für die Bürger dieses Landes am besten ist.«
»Jetzt hören Sie sich aber zynisch an, Mister Monterny.«
»Wollen Sie etwa meine Integrität anzweifeln?« Clifford Monterny wirkte traurig und wütend zugleich.
Frank Haggard schüttelte den Kopf. »Nochmals: Ich fordere Sie auf, mich augenblicklich freizulassen. Ich möchte mich mit einem Angehörigen des australischen Diplomatischen Korps unterhalten. Homeland Security hat die verdammte Pflicht, auf rechtsstaatlichen Boden zurückzukehren und diese Farce zu beenden.«
Clifford Monterny nickte. Er wirkte aufmerksam und gab sich, als würde er sich für die Anliegen der beiden Ärzte tatsächlich interessieren. Als wäre
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