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Perry Rhodan Neo 5: Schule der Mutanten (German Edition)

Perry Rhodan Neo 5: Schule der Mutanten (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 5: Schule der Mutanten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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nahm Blickkontakt mit dem Mann auf. »Wir wissen nach wie vor nicht, was Crest kann oder weiß, und erst recht wissen wir nicht, was physische Gewalt bewirken könnte.«
    Roster Deegan wollte aufbrausen, doch er ließ es bleiben. Er konnte gegen ihn und seine Gabe der Beeinflussung nichts ausrichten. Verdrießlich schleuderte er den Pfeil und erzielte eine zweite Triple-20.
    »Werde ich noch benötigt?«, mischte sich der vierte Anwesende erstmals ins Gespräch ein.
    »Es wäre mir recht, würdest du bleiben, Tako.«
    Der gebürtige Japaner deutete eine Verneigung an. Er lebte lange genug in den USA, um seine asiatischen Angewohnheiten weitgehend abgelegt zu haben. Doch die Höflichkeitsformen hatte er sich bewahrt. Trotz allem, was er durchgemacht hatte und trotz seiner armseligen Kindheit, die er in der Nähe der AKW-Ruine Fukushima verbracht hatte.
    »Schlafentzug hilft«, brachte Tatjana Michalowna das Gespräch zum eigentlichen Thema zurück. »Mach, dass sich Crest sorgt. Dass er keine Ruhe findet.«
    »Leg ihm Unterlagen vor, die besagen, dass er doch nicht gesund ist.« Deegan lachte hässlich. »Dass er binnen zweier Wochen krepieren wird und dass ihm bloß der gute Doktor Deegan helfen könnte.« Ein dritter Pfeil, eine dritte Triple-20. Aus einem Lautsprecher ertönte ein lang gezogenes »Onehundredaaandeighty!«, wie es während der letzten Minuten immer wieder zu hören gewesen war.
    Clifford Monterny ignorierte den Einwurf. Er wandte sich Tako Kakuta zu, der durch eine halb gehobene Hand darauf hinwies, dass er etwas sagen wollte.
    »Wissen wir denn, ob uns dieser Crest überhaupt noch etwas bieten kann?«, fragte er. »Es ist viel zu wenig über ihn und seine Begabungen bekannt. Was, wenn er an Bord seines Raumschiffs bloß ein – verzeiht mir den Vergleich – Latrinenputzer war, der von nichts eine Ahnung hat?«
    »Du bist ihm noch nicht begegnet, Tako. Du kennst seinen Habitus nicht. Crest besitzt Persönlichkeit und Größe. Er strahlt Kompetenz aus. Und wir besitzen ausreichend Informationen, die beweisen, dass er an Bord der AETRON das Sagen hatte.«
    »Freund Schlitzauge mag trotzdem recht haben«, sagte Deegan respektlos und zog die Pfeile ab. »Die ganze Welt spekuliert, dass Crest ein Tausendsassa sei, der alle Probleme lösen könnte. Das erinnert mich irgendwie an eine Blase an der Börse. Jedermann wettet auf oder gegen einen Erfolg eines bestimmten Produkts, aber niemand weiß, was es eigentlich darstellt. Ist schon öfter mal vorgekommen, oder?«
    Dies war eine der seltenen klugen Bemerkungen des Telekineten. Roster Deegan sprach das eigentliche Problem an: Regierungen mehrerer Staaten wollten den Arkoniden in die Hände bekommen, um sich seiner zu brüsten. Ohne dass sie wussten, was sie von Crest zu erwarten hatten.
    »Die Dinge sind kompliziert«, sagte Monterny, an niemanden im Speziellen gerichtet. »Ein öffentlicher Auftritt dieses groß gewachsenen Menschenähnlichen mag alles auf dieser Welt verändern. Chaos herbeiführen, uns in einen Weltkrieg stürzen. Oder aber Gutes bewirken.« Er lächelte. »Jedenfalls werden Strukturen aufbrechen und neue Positionen bezogen werden. Unser allseits geliebter Präsident Drummond wird Entscheidungen treffen müssen, die uns nützen. Wenn ihr versteht, was ich meine.«
    Tatjana tat es, Roster natürlich nicht. Tako Kakutas Miene blieb undurchdringlich wie eh und je.
    »Wir werden Möglichkeiten ausnützen, sobald sie sich bieten. Und sie werden sich recht bald bieten.«
    »Du willst also wieder mal nur warten?« Roster Deegan warf einen der Pfeile. Er traf das Dart-Board, bohrte sich immer tiefer in den Kork, bis er darin verschwand und letztlich in der Gipswand dahinter stecken blieb.
    »Nein. Ich werde die Sache sehr wohl beschleunigen. – Tatjana, kommst du bitte mal mit? Ich benötige dringend deine Hilfe ...«
     
    »Du bleibst hier«, sagte er zu der Telepathin und deutete auf die Tür zu jenem kleinen Büro, das Tatjana bereits bei seiner letzten Besprechung mit Crest genutzt hatte.
    »Was hast du vor, Cliff?«
    »Weiteren Druck ausüben. Mein nettes Wesen beiseiteschieben und sagen, was Sache ist. Crest mag meinem ... Charme widerstehen können; aber ich glaube nicht, dass er noch sonderlich belastbar ist. Zumal er sich keinesfalls von den Nachwirkungen seiner Behandlung erholt hat.«
    »Sei vorsichtig.«
    »Hast du etwa Mitleid?«
    »Ich möchte nicht, dass du etwas verdirbst. Dass du unseren Joker tötest.«
    »Keine Sorge. –

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