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Perry Rhodan Neo 7: Flucht aus Terrania (German Edition)

Perry Rhodan Neo 7: Flucht aus Terrania (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 7: Flucht aus Terrania (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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Mädchen!«, sagte der Soldat. »Hier draußen ist der Sand glühend heiß.«
    Huang Chao war ein geschickter Pilot. Er landete auf der Felsplatte neben dem Fleck. Dann öffnete er die Tür, lehnte sich hinaus und untersuchte die Stelle mit dem Handschuh.
    »Ein Schuh«, sagte er. »Kennst du ihn?«
    »Das ist sein Schuh. Sid ...« Sie verstummte vor Schreck.
    »Es will nichts heißen«, versuchte der Oberst sie zu beruhigen. »Wir haben immerhin eine erste Spur.«
     
    Sue vergaß alles um sich herum. Wie gebannt starrte sie auf diesen Schuh. Ihre Sinne spiegelten ihr vor, in dem Schuh steckten ein Fuß und ein Bein, ein ganzer Sid. Und Sid winkte ihr zu und sagte: »Hi!«
    »Hi!«, antwortete sie. »Wo ist dein zweiter Schuh, Sid?«
    »Verloren. Irgendwo.« Und dann löste sich seine Gestalt in einem Funkenregen auf.
    Sue weinte. »Chao, wir dürfen keinen zweiten Schuh finden. Und keine Kleider. Bitte nicht!«
    »Beruhige dich, Sue. Wenn wir seine Kleider finden, dann auch ihn. Den Schuh hat er verloren, als er vor der Explosion floh. Die Druckwelle ...«
    Sie sah ihm an, dass er ihr nicht alle Hoffnung nehmen wollte.
    »Weißt du, wenn wir ihn hier nicht finden«, sagte er, »ist er vielleicht auch nicht im Stützpunkt. Aber deshalb gehen wir dort trotzdem sofort ins Lazarett und sehen nach.«
    »John könnte ihn finden. Wir müssen John holen.«
    »Wenn du John Marshall meinst, der ist mit dem General unterwegs. Du weißt doch, die Situation ist kompliziert. Nicht mal ich weiß, wie Bai Jun das alles zu einem guten Ende führen will. Vielleicht schaffen wir es ja mit deinem Sid.«
    »Die Druckwelle«, bohrte Sue. »Was wolltest du wegen der Druckwelle sagen?«
    »Eigentlich nichts. Die Hitze im Zentrum der Explosion ist die eigentliche Gefahr. Da kommen schnell ein paar Tausend Grad zusammen. Von einem Menschen bleibt da ... nichts übrig.«
    Sue ahnte, dass er es ihr schon die ganze Zeit hatte sagen wollen. Sie begann hemmungslos zu weinen. Der Soldat schaltete auf Automatik und nahm sie in den Arm, drückte sie ganz fest an sich.
    »Nicht aufhören zu hoffen«, sagte er. »Wenn man das tut, zerstört man die eigene Seele.«
    Gemeinsam war es leichter, und sie spürte, dass der Oberst ihr innerlich jetzt ganz nahe war, wirklich wie ein väterlicher Freund oder der eigene Großvater.
    Er war geduldig und nachsichtig, versuchte sie zu verstehen und möglichst einfühlsam zu sein. Sue hatte so viel Liebe in ihrem Leben noch nie erfahren, nicht auf einmal und auch völlig anders. Hier in diesem Hubschrauber rückte alles an einem Ort und auf einen Zeitpunkt zusammen und wurde doch überschattet vom Schicksal Sids, das sie sich in ihrer Phantasie auszumalen begann.
    Huang Chao schien es ihr am Gesicht abzulesen. »Nicht daran denken«, sagte er. »Wir haben jetzt eine Fläche abgesucht, die sich halbkreisförmig um die Kernfläche der Explosion erstreckt. Die zweite Hälfte haben wir noch vor uns.«
    Er flog einen Bogen nach Norden, wie er sagte, in Richtung mongolische Grenze. Dann nahm er den Zickzackkurs wieder auf.
    Sue wollte sich ablenken und begann die Kurven zu zählen. Nach ein paar Hundert Stück verlor sie die Geduld. Ihre Augen brannten stärker, die ständigen Reflexe im Sand überanstrengten sie. Sie sah gar nichts mehr und sagte es Chao.
    »Leg das Taschentuch über die Augen und schone sie«, schlug er vor. »Überlass das Suchen mir. Meine Augen sind das grelle Licht gewohnt.«
    Sie beherzigte den Rat, lehnte sich im Sitz zurück, wollte sich entspannen. Stattdessen schmerzte ihr Nacken, und ihr Hals zeigte beim Schlucken Anzeichen einer Entzündung. Nein, sie wollte jetzt nicht krank werden.
    Oder lag es an vorhandener Radioaktivität?
    »Unsere Truppen haben inzwischen die Stadt besetzt«, sagte Huang Chao. »Das ist das Beste, was passieren kann. Solange unsere Soldaten die Kontrolle ausüben, können die Geheimdienste kein eigenes Süppchen kochen.«
    Der Hubschrauber änderte seinen Kurs. Sue blinzelte unter dem Taschentuch hervor. Gemessen am Stand der Sonne flog er ungefähr nach Osten und stieg höher. Dann stand er plötzlich still, drehte sich einmal um sich selbst ...
    »Ich sehe da unten etwas«, sagte der Oberst. »Einen unnatürlich geformten Sandhügel. Wir sollten ihn uns ansehen.«
    Sue entdeckte ihn erst, als der Hubschrauber nur noch ein paar Meter entfernt war. Der von den Rotorblättern erzeugte Wind blies den Sand davon. Immer deutlicher zeichneten sich die Umrisse eines

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