Perry Rhodan Neo 7: Flucht aus Terrania (German Edition)
der Astronauten und Mutanten aufzunehmen und über die mongolische Grenze in Sicherheit zu bringen. Auf der Ladefläche des Lastwagens lagen zudem drei Motorräder vertäut für den absoluten Notfall.
Der General ging mit Le So Te in sein Zelt. Sie sprachen über unterirdische Verbindungen zwischen den Seen der Gobi und über Wasserläufe, die aus dem Himalaja herunterkamen und in weichen Bodenschichten zwischen hartem Gestein ihren Weg suchten. Mit Mikrosonden diese Wege zu verfolgen zählten zu den geheimsten Wünschen eines jeden Geologen.
Ein Offizier, dem Bai Jun vertraute, betrat das Zelt. »Ihre Befehle wurden allesamt befolgt«, berichtete er. »Die Soldaten sind auf ihren Posten.«
Bai Jun nahm es reglos zur Kenntnis. »Gut so.«
»Dieser Perry Rhodan und sein Begleiter sind mit einem Düsenflugzeug geflohen, stimmt das?«, fragte Le So Te.
»Mit etwas Ähnlichem. Einer Art Eigenbau. Wir wissen es nicht genau. Inzwischen dürften sie längst abgeschossen oder zur Landung gezwungen worden sein. Ich vermute, Spezialisten des Geheimdienstes kümmern sich um sie.«
In Wahrheit hoffte der General alles, nur nicht das. Er wünschte den beiden Astronauten, dass sie entkommen waren und bald nach Terrania zurückkehren konnten, um die Früchte zu ernten, die sie gesät hatten.
Bai Juns Pläne waren ebenso darauf ausgelegt, dass er sie ohne die beiden Galionsfiguren umsetzen konnte. Im schlimmsten Fall wurde er zum Verwalter des Vermächtnisses der beiden ersten Terraner.
Le So Te legte ein paar Zeichnungen auf den Tisch. Sie zeigten Hunderte unterirdischer Wasseradern, die aus dem Himalaja und dessen nördlichen Vorgebirgen und Hochebenen kamen. Sie verliefen unter der Gobi; es gab in der Region also theoretisch genügend Wasser. Damit konnte man sogar einen ausgetrockneten Salzsee in ein schönes Gewässer verwandeln.
Bai Jun wandte sich an den Offizier. »Wann treffen die übrigen Mitglieder der Parteiführung und die Regierung ein?«
»Sie kreisen seit einer Stunde über der Gobi. Sobald der Genosse Generalsekretär entsprechende Anweisungen gibt, landen sie und fahren hierher.«
Bai Jun überschlug in Gedanken den Zeitraum. Das hieß, dass er gut zwei Stunden Zeit für alle Planungen hatte. Huang Hai-Jie würde keinen Quadratmeter der Stadt ungeprüft lassen, bevor er eine große Siegesfeier veranstalten ließ.
»Die Planungen zur Stadt werden erstellt«, fuhr der Offizier fort. »Eine erste Liste der Gebäude ist fertig, die abgerissen werden sollen.«
Gebäude Vierunddreißig war darunter, in dessen Keller Rhodans Leute den Schirmgenerator versteckt hatten. Bevor das Gebäude wirklich abgerissen wurde, musste der Generator weg. Aber er hatte ja noch Zeit ...
»Wo steckt dieser Shoubi Man?«
Der Offizier reichte Bai Jun den Feldstecher. »Genau wissen wir es nicht. Irgendwo dort drüben unter diesen Rhodan-Anhängern.«
Noch immer hielten sich Zehntausende in der Stadt auf. Die meisten hatten Vertrauen zu den Soldaten gefasst, die sie wieder mit Nahrung und Wasser versorgten. Sie bildeten improvisierte Lager und nisteten sich in den leer stehenden Wohnblocks ein. Immer wieder wurden sie von Soldaten kontrolliert, die ihnen bevorzugt die Mobilfunkgeräte abnahmen; Bai Jun wollte nicht, dass zu viele Berichte aus dem Innern Terranias an die Medien hinausgingen.
Kompanien von Soldaten rückten in die Stadt ein. Im Zentrum ließ Bai Jun einen großen Teil seiner Truppen aufmarschieren; dem Generalsekretär sollte ein eindrucksvolles Bild geboten werden.
Jetzt aktivierte er die Verschlüsselung des Funkgeräts.
»Mister Marshall, der Kerl mit dem Glasauge muss vor dem Beginn der Zeremonie ausgeschaltet werden, egal wie«, sagte Bai Jun. »Er leitet seine Informationen an Geheimdienstler weiter, und das darf nicht passieren.«
Er blickte durch den Feldstecher und entdeckte die Gruppe mit Huang Hai-Jie. Einige Speichellecker begleiteten ihn.
Bai Jun wandte sich an den Offizier, der neben ihm stand. »Sucht Shoubi Man. Er muss sich irgendwo in der Nähe befinden.«
Innerhalb von Minuten hatten die Soldaten Shoubi Man aufgestöbert. Er trieb sich überall im Gelände herum, beobachtete aber vor allem den Hügel, auf dem sich der General aufhielt.
»Ein hinterhältiger Plan, Mister Marshall!«, sagte er mürrisch. »Der Kerl mit dem Glasauge soll vor allem mich überwachen. Der Generalsekretär stuft mich als Gefahr ein. Mir sind ab sofort ziemlich die Hände gebunden.«
Ab sofort konnte er
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