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Perry und das unheimliche Haus von Hackston

Perry und das unheimliche Haus von Hackston

Titel: Perry und das unheimliche Haus von Hackston Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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Schuhspitzen. Es dauerte ziemlich lange, bevor er, ohne den Kopf zu heben, antwortete: „Ich war noch nie in Manchester. Aber ich glaube auch nicht, daß Arling aus Manchester kommt.“
    „Woher dann?“
    „Aus London!“
    „Vermutungen, nichts als Vermutungen!“ wehrte Joe Melvin ab. Ihm schien plötzlich die Zigarette nicht mehr zu schmecken.
    „Natürlich Vermutungen“, gab Charly zu, „aber eines ist sicher: Irgendwo hab’ ich das Gesicht dieses Arling schon gesehen. Und weil ich noch nie in Manchester gewesen bin, kann es dort nicht gewesen sein. — Ich werde Rodney Holman mal einen Besuch machen!“
    „Dem Lehrer?“
    Charly Bell sah Jack Mason erstaunt an. Dann schwenkte sein Blick zu Melvin, und etwas wie Haß war in seinen Augen: „Hast du wieder mal deine goldene Klappe nicht halten können?“
    „Warum willst du dem Lehrer einen Besuch abstatten, Charly?“ Masons Stimme hatte alles Verbindliche verloren. War hart und kalt. Und urplötzlich lag eine gespannte Atmosphäre über den drei Männern. Es knisterte förmlich. Melvin tastete nervös nach seiner Zigarettenschachtel, obwohl die letzte Zigarette noch im Aschenbecher qualmte. „Ist das nötig?“
    Charly Bell starrte Mason an. Sein Blick war voller Aggressivität und seine Stimme noch heiserer als sonst: „Es geht auch um mein Fell, Jack Mason. Ich habe keine Lust, noch mal nach Dartmoor zu wandern .‘‘
    „Was hat das mit Holman zu tun?“
    „Der Lehrer ist ein verbissener Fotograf. Vielleicht weiß er was. Hast du was dagegen?“
    In Masons Augen stand eine unverhüllte Drohung. „Ich warne dich, Charly. Keine Dummheiten. Publizität ist (das allerletzte, was wir brauchen können.“
    „Ich werde schon vorsichtig sein!“
    Joe Melvin zupfte sich voller Unbehagen am Ohr. „Vielleicht selten wir doch dem Chef Bescheid geben. Was meint ihr?“
    Mason winkte ab: »Der Chef ist verreist!“ Und ein wenig freundlicher: „Es reicht aus, wenn wir die Augen offenhalten! Laßt es mich wissen, falls es etwas Neues gibt!“
    „Kommst du jetzt immer?“ Man sah es Melvin an, daß es ihm bei (dem Gedanken, Mason könne jetzt ständig selbst (die Ware holen, äußerst unbehaglich war. Und er atmete erleichtert auf, als der Mann aus London erwiderte: „Ende der Woche kommt O’Mally aus Frankreich zurück. Der wird dann diese Tour wieder übernehmen!“ Er wandte sich an Charly: „Hast du meine Ladung erledigt?“ Charly Bell nickte nur und verließ den Raum.

Eine folgenschwere Begegnung

    Perry Clifton hatte es nach seinem Besuch im Brockton-Haus sehr eilig, zurück nach Hackston zu kommen. Niemand begegnete ihm auf dem Weg zu seinem Zimmer. Auch als er sich eine halbe Stunde später wieder davonstahl, war er sicher, weder von Jim Bradley noch von Mrs. Bradley gesehen worden zu sein. Nur Angys Stimme drang schrill aus irgendeinem Raum. Und für einen Augenblick meldete sich das schlechte Gewissen bei Perry. Was war mit den Aufnahmen, die er Angy versprochen hatte? Nun, er würde es nachholen!
    Im allerletzten Augenblick schwang er sich auf das Trittbrett des Omnibusses nach Leicester.
    Es war Mittag, als er die Garage erreichte, in der er seinen Wagen untergestellt hatte.
    Kurz vor 14 Uhr passierte er die Stadtgrenze von London. Als er auf der Fahrt durch Hamp-stead eine leere Telefonzelle entdeckte, stoppte er kurz entschlossen, nicht ahnend, welche Folgen dieser Aufenthalt haben sollte.
    Tom Harder meldete sich sofort.
    „Hallo, Tom, hier spricht Perry. Ich wollte dir nur einen kurzen Zwischenbericht geben.“
    „Wo steckst du denn?“ wollte Tom Harder wissen, überrascht und neugierig.
    „In einer Telefonzelle in Hampstead. Ich komme gerade aus Hackston!“
    „Und? Hast du was rausfinden können?“
    „Du wirst es nicht glauben, aber ich habe heute vormittag dein sogenanntes ,unheimliches Haus 1 besucht.“
    „Du hast...?“ Clifton hörte Harder am anderen Ende der Leitung aufgeregt atmen. Und dann berichtete er kurz, was er bisher herausgefunden hatte. Harder verschlug es fast den Atem, als Perry Clifton sagte: „Am interessantesten ist die Figur des Hausmeisters. Charly Bell nennt er sich.“
    „ Wieso ,nennt er sich’? Heißt er nicht so?“
    „In den Londoner Polizeiakten läuft er unter dem Namen Charly Webster. Ich habe Teile seines damaligen Prozesses miterlebt.“
    „Ein Vorbestrafter also...“
    „Ja. Vorbestraft wegen räuberischer Erpressung und Diebstahls. Er war in den Fall Orkney verwickelt.“
    Harder auf

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