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Perry und das unheimliche Haus von Hackston

Perry und das unheimliche Haus von Hackston

Titel: Perry und das unheimliche Haus von Hackston Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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vorbei?“
    „Ganz einfach, Scotty, weil ich nur für einen Sprung in London bin. Ich muß etwas aus meiner Wohnung holen.“
    „Okay, Perry, schieß los, was kann ich für dich tun?“
    „Hast du was zum Schreiben da?“
    „Ja!“
    „Punkt eins: Versuche bitte herauszufinden, was aus Charly Webster geworden ist. Das ist der Mann, den Staatsanwalt Feely in der Orkney-Verhandlung vom Zeugen zum Angeklagten gemacht hat. Es ist rund vier Jahre her.“
    „Notiert!“
    Clifton fuhr fort: „Punkt zwei: Ich hätte gern gewußt, wer den Ford, Baujahr 68, London LPO 312 fährt. Hast du?“
    „Ja!“
    „Punkt drei: Gibt es irgend etwas Aktenkundiges über eine Firma namens Gordon & Lash?“
    „Gordon & Lash ...“ wiederholte Skiffer. „Ist das alles? Oder gibt es noch einen Punkt vier?“
    „Gibt es. Vor einigen Tagen wurde bei Southampton ein verunglückter dunkelgrüner Kombi Peugeot 403 gefunden. Hast du davon gehört?“
    „Verkehrsmeldungen interessieren mich in der Regel nicht, Perry. Das solltest du eigentlich wissen.“
    Clifton schluckte diese freundschaftliche Zurechtweisung ungerührt. „Es ist nicht nur eine Verkehrsmeldung, lieber Freund. Die Ladung des Lieferwagens bestand aus bunten Violinen. Man fand sie, einzeln zertrümmert, neben dem Fahrzeug.“
    „Hm...“ brummte Skiffer. „Hm, die Sache ist mir nicht ganz unbekannt, jetzt, wo du das mit den Geigen sagst...“
    „Es stand in der Times !“ half Perry.
    „Nein, ich muß in einem anderen Zusammenhang davon gehört haben. Na ja, es wird mir schon wieder einfallen. Du willst also wissen, was es damit auf sich hat?“
    „Ja.“
    „Wenn du verreist bist, wo kann ich dich dann erreichen?“
    „In Hackston...“
    „Hackston??“ Man hörte es Skiffers Stimme an, daß er noch nie in seinem Leben etwas von Hackston gehört hatte. „Liegt das in England?“
    „Ja, eine Stunde mit dem Omnibus von Leicester entfernt. Die Nummer des Gasthofs, in dem ich wohne, ist 811. Verlange bitte Mister Arling.“
    „Alles notiert, Mister Arling. Willst du mir wenigstens verraten, hinter was du her bist?“
    Perry Clifton zuckte mit den Schultern. Als er dies merkte, sagte er: „Ich habe soeben mit den Schultern gezuckt... automatisch. Aber es ist tatsächlich so, Scotty, daß ich dir nicht sagen kann, hinter was ich her bin. Selbst wenn ich es wollte. Doch wenn mich mein Gefühl nicht trügt, ist es eine große Sache. Du weißt, ich habe ein Gespür dafür. Um meinen Freund Tom Harder zu zitieren: Es raucht, aber es ist noch kein Feuer zu sehen!“
    Scott Skiffer warnte: „Sei vorsichtig, Perry, und denk daran, daß Scotland Yards Arm nur in bestimmten Fällen bis nach... wie heißt das Dorf?“
    „Hackston! Sogar Shakespeare hat hier schon übernachtet!“
    „Meinetwegen... bis nach Hackston reicht, wollte ich sagen. Vielleicht wäre es klug, wenn du die Landpolizei einschalten würdest.“
    „Vorläufig nicht. Ich wüßte gar nicht, was ich denen sagen sollte. Ich rufe dich auf alle Fälle an, bevor es ernst wird!“ Rasch fügte er noch hinzu: „Falls es überhaupt ernst wird!“
    „Okay, und ich werde sehen, daß ich so schnell als möglich die gewünschten Informationen zusammenkriege. Bis bald, Perry!“
    „Danke, Scotty, bis bald!“

    Auf der Fahrt nach Norwood erledigte Perry Clifton rasch noch einige Einkäufe. Als er in seiner Wohnung eintraf, war es genau 17 Uhr. Da er sich nicht besonders leise verhalten hatte, rechnete er mit einem prompten Auftauchen Dickis. Daß er nicht kam, ließ nur einen Schluß zu: Dicki Miller war nicht zu Hause. Er schrieb ihm einen kurzen Brief, sah noch rasch die eingegangene Post durch und fischte vom untersten Bücherbrett einen großen Bildband, „Arling und das Meer“. Dabei entschuldigte er sich zum x-ten Male bei dem ihm unbekannten Fotografen und Namensgeber.
    Gegen 18 Uhr 20 erreichte er wieder die Ausfallstraße nach Norden.

    Auf die Minute genau zur gleichen Zeit klingelte in Hackston ein Telefon.
    Joe Melvin drückte die fünfzigste (oder sechzigste) Zigarette aus und meldete sich.
    „Hier spricht Melvin, Agentur von Gordon ...“
    „Laß den Schmus!“ wurde er unterbrochen, kalt und unfreundlich, und er wußte, wer der Anrufer war. „Was ist los, Jack?“ fragte er ohne jegliche Begeisterung.
    „Ab sofort herrscht Alarmstufe eins!“ sagte die Stimme. Joe Melvin fühlte plötzlich seinen Magen. Eine Riesenfaust war da und quetschte ihn zusammen, ließ ihn los, quetschte aufs neue .
    Joe

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