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Perry und das unheimliche Haus von Hackston

Perry und das unheimliche Haus von Hackston

Titel: Perry und das unheimliche Haus von Hackston Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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alles, was er hatte, als Anzahlung! Bromley grinste zufrieden. Er stopfte die Geldscheine in Melliers Tasche zurück, verschloß die Tür und legte sich auf die alte Couch, die drei Meter von dem Korbsessel entfernt stand.

    Perry Clifton hatte gleich Donnerstagmorgen Kontakt mit Inspektor Skiffer aufgenommen und eine Verabredung für 11 Uhr ausgemacht. Pünktlich auf die Minute traf er im Yard ein. „Eines kann man von dir mit Fug und Recht behaupten. Du bist pünktlich, daß man die Uhr nach dir stellen kann! “ empfing ihn Skiffer launig. Dann deutete er auf Cliftons Gesicht und fragte: „Stammt der blaue Fleck auf deiner Backe vom vorgestrigen K.o.?“
    „Nein, von meiner nächtlichen Expedition! Ja, und sollte ich ab und zu mal gähnen, dann liegt das nicht an deiner Gesellschaft, sondern an den vielen Kilometern und dem wenigen Schlaf der letzten Tage.“
    Sie setzten sich, und Clifton begann sich seine Tabakspfeife zu stopfen, während sich Scott Skiffer eine jener dünnen, gebogenen Virginias anbrannte.
    „Was war das für eine Expedition?“ erkundigte er sich paffend.
    „Ich glaube, es ist gescheiter, wenn wir der Reihe nach vorgehen. Wenn ich mich recht erinnere, wolltest du mir etwas Wichtiges zu jenem Geigenauto erzählen.“
    „Zuerst du!“ winkte Skiffer ab.
    „Also gut. Vor einigen Wochen erzählte mir ein ehemaliger Schulfreund, du kennst ihn auch, es ist Tom Harder...“
    „Der Antiquitätenhändler in Harrow?“
    „Ja. Der erzählte mir von einem sonderbaren Erlebnis in Hackston. Er hatte sich im Nebel verfahren und wollte sich nach dem Weg erkundigen. Er fuhr also in den Vorhof eines großen Hauses. Zuerst verwechselte man ihn, und dann jagte man ihn vom Hof. Und zwar ein gewisser Joe Melvin.“
    „Was war das für ein Haus?“
    „Inzwischen weiß ich, daß es sich um das Brockton-Haus handelt. Tom Harder las damals am Tor ab, daß darin eine ,Herstellung und Vertrieb von Geigen’ untergebracht war.“
    „Vielleicht befürchtete man Werkspionage.“ Perry Clifton mußte unwillkürlich lächeln. „In dem Haus pinseln acht alte Männer Geigen bunt an. In jenem Hof parkte damals auch ein Peugeot 403 mit französischem Kennzeichen, ein dunkelgrüner Lieferwagen, Scotty!“ Das freundschaftliche Interesse des Inspektors war längst gespannter Aufmerksamkeit gewichen, wenn er sie auch nicht offen zeigte.
    „Deshalb also deine Frage nach dem Peugeot auf der Straße nach Southampton.“
    „Bei dem es sich ebenfalls um ein dunkelgrünes Fahrzeug handelte und dessen Ladung aus bunten Geigen bestand!“ ergänzte Clifton und fuhr fort: „Ich vermutete also einen Zusammenhang, fuhr nach Hackston, gab mich als spleeniger Fotograf aus und machte einen Besuch in dem geheimnisvollen Brockton-Haus. Ich lernte dort zwei Männer kennen. Einen gewissen Melvin, er ist der Geschäftsführer; und den Hausmeister. Er soll Charly Bell heißen. Doch sein wirklicher Name ist Charly Webster!“
    Scott Skiffer war überrascht. Gleichzeitig argwöhnte er: „Dann hat er dich erkannt?“
    „Unmöglich!“ widersprach Clifton. „Ich habe vorher noch nie mit ihm gesprochen. Und während der Verhandlung vor vier Jahren war ich einer von über hundert Zuhörern im Gerichtssaal! Und trotzdem... trotzdem müssen sie Verdacht geschöpft haben.“
    „Du glaubst also, daß es die Leute aus dem Brockton-Haus waren, die dich niedergeschlagen haben.“
    „Wer sonst? Ein gewöhnlicher Gauner hätte mindestens das Geld aus meiner Brieftasche mitgenommen.“
    „Und heute nacht?“
    „Gestern nachmittag habe ich mich in Hackston verabschiedet und bin heimgereist...“
    „Moment“, unterbrach Skiffer, „da fällt mir noch was ein. Wenn man deine Sachen untersucht hat, weiß man jetzt, daß du nicht Arling, sondern Clifton heißt.“
    „ Wer weiß es? Das ist die entscheidende Frage. Wer ?“
    „Erzähl weiter!“
    „Ich fuhr also mit dem Omnibus nach Leicester, habe dort meinen eigenen Wagen bestiegen und bin später nach Hackston zurückgefahren. Gegen 22 Uhr 30 war ich am Brockton-Haus. Melvin und Webster schliefen schon, jedenfalls brannte nirgendwo mehr Licht. Die Tür war ein Kinderspiel, sogar für einen Amateur wie mich. Doch das, was dann folgte, hätte in jeden verrückten Film gepaßt. Keine drei Meter hinter der Tür waren Stühle, Eimer, Kanister, Tische und sonstwas zu einem Riesenberg aufgetürmt. Und zu spät bemerkte ich, daß über dem Fußboden Signaldrähte verspannt waren. Ich stolperte, der

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