Perry und das unheimliche Haus von Hackston
versprechen Sie sich davon?“
Lash sah Clifton entgeistert an. Dann stotterte er: „Na... nachsehen will ich... nach dem Rechten.“
„Wenn ich mich recht erinnere, sagten Sie heute nachmittag , daß Sie befürchteten, Melvin könne Ihnen den Zutritt verwehren.“
„Ich habe einen Plan, Mister Clifton. Und dazu möchte ich Sie engagieren.“
„Mich??“
„Ja, Sie sind doch ein Detektiv!“
„In einem Warenhaus!“
Lash wischte Cliftons Einwand mit einer Handbewegung beiseite. „Detektiv ist Detektiv!“ Er griff in die Innentasche seines Tweedsakkos, holte eine Brieftasche heraus und entnahm dieser umständlich drei Geldscheine. Mit einer Geste, als würde er seine Miete bezahlen, blätterte er sie auf den Tisch. Nachdem er die Brieftasche wieder zurückgesteckt hatte, sah er Clifton mit Verschwörermiene an. „Ich engagiere Sie für dreißig Pfund! Sind Sie einverstanden?“
„Kommt ganz darauf an, was Sie Vorhaben!“
„Ich werde morgen“, und hier runzelte Lash die Stirn wie Napoleon auf fast allen Gemälden, „Mister Melvin und Mister Bell...“
„Webster!“ verbesserte Clifton.
„... und Mister Webster ganz offiziell zu mir nach London bitten. In mein Büro. Zu einer geschäftlichen Unterredung.“
„Einen Geschäftsführer kann man ja zu einer geschäftlichen Unterredung einladen, aber einen Hausmeister?“
„Ach ja, Sie haben recht!“ sagte Lash und machte ein betretenes Gesicht. „So ein Mist. Was könnte ich denn sagen?“
„Darf ich einen Vorschlag machen?“
„Aber gern, bitte!“
„Verlangen Sie von Melvin, daß er den Hausmeister mitbringt. Behaupten Sie, einige Kleinigkeiten mit ihm bereden zu müssen.“
„Das ist gut. So machen wir es!“
„Und wie geht es weiter?“
„Ganz einfach, wir werden nicht dasein.“
„Aha.“
„Ich werde nämlich mit Ihnen nach Hackston fahren und das Haus auf den Kopf stellen. Und dann werde ich herausfinden, ob mich Mister Melvin betrügt!“ Lash sah Clifton erwartungsvoll an. Als er dessen Zögern bemerkte, erkundigte er sich: „Gefällt Ihnen mein Plan nicht?“
„Was geschieht mit den Männern, die im Haus arbeiten? Melvin wird sie doch sicher nicht allein lassen wollen.“
Carpenter Lash nickte eifrig. „Natürlich, das habe ich bedacht. Ich rufe morgen früh Melvin an und sage ihm, daß er den ganzen Laden für diesen einen Tag zumachen soll.“
„Die Arbeiter werden ihren Lohn wollen. Und auch das Mädchen, das als Empfangsdame und Telefonistin arbeitet.“
Lash antwortete leichthin: „Dann kriegen sie eben ihren Lohn.“ Und bissig: „Ich will endlich sehen, woran ich bin!“ Er ballte die Rechte zur Faust, ohne dabei im geringsten gefährlich auszusehen. „Und wehe, wenn ich Unregelmäßigkeiten entdecke.“
Perry Clifton jedoch hatte noch immer Bedenken. „Spätestens beim Eintreffen in Ihrem Büro werden Melvin und Webster feststellen, daß etwas nicht stimmt.“
„Ich mache einen Zettel für Melvin an die Tür. Darauf steht, daß ich noch eine Besorgung dazwischenschieben mußte und mich verspäten werde. Nun ja, im dichten Verkehr ist schon mancher über Stunden hängengeblieben.“
„Haben Sie bei Ihrer Rechnung nicht einen entscheidenden Posten übersehen?“
„Übersehen?“
„Miß Craig!“
Wieder produzierte Carpenter Lash jenes verschmitzte Grinsen, diesmal mit einer Spur Überlegenheit, so als wolle er dem Detektiv sagen, daß er in Wirklichkeit viel klüger sei, als er aussähe. Und mit einer theatralischen Handbewegung verkündete er: „Ich habe nichts übersehen. Miß Craig arbeitet freitags nie. Da hat sie ihren freien Tag!“ Und nach einer Atempause: „Für mich der schönste Tag in der Woche!“
„Sie scheinen nicht gerade für Miß Craig zu schwärmen!“ stellte Perry Clifton sachlich fest, während Lash das eben noch lustige Gesicht zu einer wilden Grimasse verzog.
„Sie ist arrogant und anmaßend. Ich kann sie nicht ausstehen!“
„Und warum werfen Sie sie dann nicht hinaus?“ Lash starrte eine Zeitlang seine Fingernägel an. Endlich antwortete er: „Es hat zwei Gründe, um ganz ehrlich zu sein. Erstens ist sie trotz ihrer Widerwärtigkeit äußerst tüchtig, und zweitens, was soll ich unserem besten Kunden sagen, auf dessen Empfehlung hin ich sie eingestellt habe?“
„Sie meinen Mister Mason?“
Lash nickte. „Ich würde den Mann ja vor den Kopf stoßen... Aber denken wir lieber an unser Unternehmen. Darf ich mit Ihrer Hilfe rechnen? Ich meine, ich will
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