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Perry und das unheimliche Haus von Hackston

Perry und das unheimliche Haus von Hackston

Titel: Perry und das unheimliche Haus von Hackston Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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Stimme, während sich der Mann daranmachte, das erste Stockwerk zu erklimmen. Elaine sah ihm nach, bis er im Zimmer verschwunden war. Dann erst legte sie den Geldschein in eine Kassette, die sie unter dem engen kleinen Tresen aufbewahrte.
    Der dicke Mann, der sich John Smith nannte (Elaine war sicher, daß es sich um einen falschen Namen handelte) und der angeblich aus Sheffield kam, war ihr nicht geheuer. Und sie atmete erleichtert auf, als pünktlich um 21 Uhr Arthur eintraf. Er war sichtlich beschwingt und sagte ihr auch sofort den Grund: „Stell dir vor, Mrs. Jaggers, ich habe zehn Pfund gewonnen!“
    „Und Mister Haarth?“
    „Der hat zwei Pfund verloren! Was ist, Liebes, bedrückt dich was?“ Arthur bemerkte erst jetzt, daß mit Elaine irgendwas nicht zu stimmen schien. „Hattest du Ärger mit Gästen?“ forschte er besorgt und schimpfte sich innerlich einen Egoisten, der nur an das eigene Vergnügen dachte.
    Elaine nickte. „In Zimmer 4.“ Arthur nahm sich das Buch.
    „John Smith, Sheffield“, las er. „Was ist mit ihm?“
    Seine Frau zuckte mit den Schultern. „Ich kann es nicht sagen, Arthur. Der Mann ist mir unheimlich... Er heißt bestimmt nicht Smith, und er kommt bestimmt auch nicht aus Sheffield.“
    Jaggers versuchte sie zu trösten. „Mach dir nichts draus. Morgen sind wir ihn wieder los.“ Sie schüttelte den Kopf.
    „Nein, er will länger bleiben. Dabei hat er nicht einmal Gepäck. Nicht die kleinste Tasche.“
    „Wie lange?“
    „Das konnte er noch nicht sagen. Zehn Pfund hat er vorausbezahlt.“ Sie holte die Banknote aus der Kassette.
    Arthur nahm sie ihr aus der Hand und betrachtete sie. Er tat es, wie man eine seltene Muschel betrachtet, die man am Strand findet und die man ans Ohr hält, um festzustellen, ob sie rauscht. Nachdenklich legte er sie dann in die Kassette zurück und sagte zu Elaine: „Ich werde mir den Burschen mal aus der Nähe betrachten.“
    Als er zwei Minuten später an die Tür der Nummer 4 klopfte, hörte er eine erschrockene Stimme ängstlich fragen: „Wer ist da?“
    „Ich bin’s, der Inhaber. Es ist noch etwas zu klären, Mister Smith!“
    „Moment!“
    Mister Jaggers hörte das Bett ächzen.
    Der Schlüssel drehte sich im Schloß, und ein mißtrauisches Auge musterte ihn durch die nur spaltbreit geöffnete Tür. Jaggers nickte freundlich: „Guten Abend, Mister Smith. Es tut mir aufrichtig leid, daß ich Sie so spät noch einmal stören muß, aber meiner Frau ist da ein kleiner Irrtum unterlaufen.“ Behutsam drückte er während seiner Rede die Tür auf, von der der Dicke nur widerstrebend zurückwich.
    „Was für ein Irrtum?“ wollte er wissen und musterte Arthur Jaggers argwöhnisch.
    „Sie sagten, daß Sie eventuell auch zwei Wochen bleiben würden. In diesem Fall ist es üblich (obwohl es das nicht war), daß die Vorauszahlung statt...“
    Der Dicke ließ ihn nicht aussprechen. „Verstehe!“ Er ging zum Stuhl, über dessen Lehne sein Jackett hing, und entnahm dem schon bekannten Umschlag eine weitere 10-Pfund-Note.
    „Besten Dank! Und angenehme Nachtruhe, Mister Smith!“ wünschte Jaggers und empfahl sich.
    Elaine sah ihm neugierig entgegen. „Und?“ fragte sie nur. Arthur: „Der zittert vor Angst!“
    „Angst?“
    Arthur nickte. „Er ist sicher vor irgend jemandem davongelaufen und will sich hier bei uns versteckt halten.“
    Während er das sagte, hatte er die erste 10-Pfund-Note der Kassette entnommen und hielt sie vergleichend neben die neue.
    „Was ist denn, Arthur? Ist das Geld nicht echt?“ Er zuckte ratlos mit den Schultern. „Ich weiß es nicht, Elaine, ich weiß es nicht.“ Zum wiederholten Male roch er an den Geldscheinen. „Es ist nur so ein Gefühl, weißt du. Irgendein verdammtes Gefühl hier drin“, er klopfte sich auf die Brust, „sagt mir, daß mit dem Geld etwas nicht stimmt.“
    „Dann ruf doch Mister Haarth an!“
    „Der hat heute keinen Dienst mehr, und außerdem ist der kein Falschgeldfachmann. Aber du hast trotzdem recht. Ich rufe mal auf der Station an.“ Er wählte die entsprechende Nummer. Sergeant Molton meldete sich sofort, und Jaggers erklärte ihm mit gedämpfter Stimme, um was es ging. Molton schien auffällig interessiert, der Teufel wußte, warum, und versicherte, daß er noch am Abend mit einem Fachmann vorbeisehen würde.
    Sie kamen kurz vor 23 Uhr. Es waren Sergeant Nick Molton, Policeman Wabberty und Dr. Berry Tyler von Scotland Yard. Letzterer war einer der dort amtierenden

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