Perry und das unheimliche Haus von Hackston
informiert, daß ein gewisser Arthur Jaggers befürchtete, mit Falschgeld bezahlt worden zu sein.“
„Hat dieser Jaggers ein Geschäft?“
„Ein kleines Hotel in der Campell-Street in Eastend. Es handelt sich um zwei 10-Pfund-Noten. Dr. Berry Tyler ist sofort in die Campell-Street gefahren und hat die Scheine an Ort und Stelle untersucht.“
„Und?“
„Falschgeld! Falschgeld, das so meisterlich gemacht worden ist, daß dafür nach Meinung der Experten nur ein einziger Mann in Betracht kommt.“
„Jefferson!“
„Ja!“
„Und von wem stammten die Scheine?“
„Von einem Mann namens Paul Bromley. Er hatte insgesamt zweitausend englische Pfund und tausend kanadische Dollar bei sich.“
„Waren die Dollarscheine auch gefälscht?“
„Ebenso vollendet. Aus den Akten dieses Bromley geht hervor, daß er wegen angeblicher Hehlerei, Bandendiebstahls, illegaler Buchmacherei und sonstiger Delikte schon zwölfmal festgenommen wurde. Allerdings niemals wegen Falschgeldbesitz. In allen zwölf Fällen mußte man ihn wieder laufenlassen, weil die letzten Beweise fehlten.“
„Hat er wenigstens gesagt, von wem er die Blüten hat?“
„Von einem Franzosen. Nach seiner Version hat er diesem das Geld beim Pokern abgenommen. Wie der Franzose heißt und wo er zu finden ist, weiß er angeblich nicht.“
„Ihr seid sicher, daß er lügt?“
„Carter Nowotny hat ihn sechs Stunden verhört, aber es ist nichts aus ihm herauszukriegen. Er ist der Typ, der riesige Angst vor Schmerzen hat.“
„Du glaubst, daß er aus Angst schweigt?“
„Nowotny meint es. Er glaubt, daß er sich in dem Hotel versteckt hält, weil er sich vor jemandem fürchtet.“
Je länger dieses Gespräch gedauert hatte, um so sicherer wurde Perry Clifton in seiner Überzeugung, daß die Verhaftung dieses Bromley etwas mit „seinem Fall“ zu tun haben mußte.
Ja, mußte!
Er dachte an den dunkelgrünen Peugeot mit der französischen Nummer, und er dachte daran, daß der gleiche Wagen auf der Straße nach Southampton...
„Ich höre dich förmlich denken!“ sagte Scott Skiffer am anderen Ende des Drahtes.
„Dann laß mich laut denken, Scotty. Ein Peugeot steht, mit einer französischen Nummer versehen, im Hof des Brockton-Hauses in Hackston. In einem Haus, in dem man Geigen bunt anpinselt. Auf einer Straße wird der gleiche Wagen gefunden...“
„Der gleiche Wagentyp!“ verbesserte Skiffer.
„Meinetwegen, auch das. Er hat zwar keine Nummernschilder, dafür aber ist er dunkelgrün, hatte eine Ladung bunter Geigen und berühmtberüchtigte Fingerabdrücke. Und nun scheint sich der Kreis fast zu schließen. Man entdeckt genial gefälschte Blüten, deren Spuren zu einem noch nicht identifizierten Franzosen führen... Verdammt, Scotty, hier fehlt nicht mehr viel!“
„Stimmt. Der Meinung ist unsere Expertengruppe ebenfalls. Aber eben doch einiges. Man will sich keinen Schnitzer leisten. Schon deshalb nicht, weil Interpol in dieser Angelegenheit mitarbeitet.“
„Man könnte den Fall schon fast bis zu Ende konstruieren!“ meinte Clifton hartnäckig.
„Aber nicht am Telefon!“ warf der Inspektor rasch ein. „Außerdem sind schon viele Leute über das Wörtchen fast gestolpert. Warten wir ab, was du aus Hackston mitbringst. Es wird wohl gut sein, wenn du mich gleich informierst.“
„Okay, Scott. Und jetzt muß ich mich auf die Strümpfe machen, damit ich nicht zu spät komme. Der gute Lash bringt es fertig und bekommt im letzten Augenblick noch Angst vor seinem eigenen Mut.“
Perry Clifton verschloß seine Wohnung, steckte den Brief an Dicki in den Nachbarbriefkasten und machte sich auf den Weg in die Hammers-Road.
Das zweite Telefongespräch
Der Regen hatte auf gehört, und immer öfter riß die Wolkendecke über London auf, so daß man blaßblauen Himmel sehen konnte. Als Perry Clifton in die Hammers-Road einbog, blitzte sogar der erste Sonnenstrahl auf.
Ein Wetter wie aus dem meteorologischen Lehrbuch, Kapitel April.
Die Zeit: 8 Uhr 20.
Noch zehn Minuten bis zum vereinbarten Termin. Clifton bog auf den kleinen Privatparkplatz schräg gegenüber der Hausnummer 108 ein, wo er von einem alten Mann empfangen und streng gemustert wurde, und der mit betont finsterem Gesicht an den Wagen trat.
„Sie wollen zur Firma Brown & Tottencamp, Sir?“
„Eigentlich nicht direkt.“
„Dies ist ein Privatparkplatz der Firma Brown & Tottencamp , Sir. Das Schild dort drüben macht es deutlich, Sir.“
„Aber es sind noch
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