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Perry und das unheimliche Haus von Hackston

Perry und das unheimliche Haus von Hackston

Titel: Perry und das unheimliche Haus von Hackston Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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gleichzeitig ausheben oder ob wir damit warten, bis uns der Kopf des Ganzen in die Hände gefallen ist.“
    „Und du bist sicher, daß er noch keinen Verdacht geschöpft hat?“
    „Wir müssen es hoffen. Auch für dich! Es wäre vielleicht gut, wenn ich dir einen Beamten schicken würde!“
    „Wozu? Ich kann mich meiner Haut allein wehren!“
    „Wie du willst. Auf alle Fälle möchte ich dich bitten, gleich morgen früh zu uns zu kommen. Es gibt einige Formalitäten zu erledigen.“
    „Wirst du auch dasein?“
    „Ja. Ebenso die gesamte Expertengruppe. Da du den Mann ja bereits kennengelernt hast, möchte man deine Meinung hören. Übrigens, noch etwas. Dem dicken Bromley, das ist der Mann mit den falschen Pfund- und Dollar-Noten, ist plötzlich der Name des Franzosen eingefallen, von dem er angeblich das Geld gewonnen haben will.“
    Statt nach dem Namen zu fragen, sagte Perry Clifton: „Wird ein Phantasiename sein, wie üblich. Also, Scotty, ich bin morgen früh gegen 9 Uhr im Yard!“
    „Okay, Perry, und paß auf dich auf!“

Nachtfahrt

    Perry Clifton hatte schon lange aufgelegt, als er noch immer auf den Telefonapparat starrte.
    Wieder und wieder gingen ihm die Ereignisse der letzten Tage durch den Kopf. Es war ein verdammt eigenartiges Gefühl, das einen so kurz vor dem Abschluß eines Falles beschlich.
    Wenn einem bei der Erinnerung an die durch Unwissenheit begangenen Fehler das kalte Grausen über den Rücken rann.
    Wenn nachträglich zuerst harmlos erschienene Gespräche plötzlich Sinn erhielten.
    Und dann die noch offenen Fragen:
    Wo steckte Abraham Jefferson?
    Wo wurde das Falschgeld gedruckt?
    22 Uhr. Das Läutwerk des Telefons riß Clifton wieder einmal aus dem Nachdenken.
    „Clifton!“ meldete er sich mit der Gewißheit, daß es nur Skiffer sein konnte.
    „Hallo, Mister Clifton persönlich?“ Perry war schlagartig hellwach. So wach, daß er sofort registrierte, daß der Anruf aus einer Telefonzelle kam und der Anrufer mit Akzent sprach. Es mußte das Englisch eines Franzosen sein. „Ja, persönlich!“
    „Mein Name ist Mellier. François Mellier. Wäre es trotz der späten Stunde möglich, daß ich Sie sprechen könnte?“
    Perry dachte an Skiffers Warnung und auch daran, was ihm dieser vorhin über Bromley gesagt hatte.
    „Um was handelt es sich, Mister Mellier?“
    „Es ist eine Angelegenheit, die Sie ebenso interessiert wie mich!“
    „Ich habe keine Lust, um diese Zeit noch Rätsel zu raten, Mister Mellier. Sagen Sie mir kurz und bündig, um was es sich handelt, oder ich lege auf!“
    „Um bunte Geigen!“ Perry Clifton hörte den Mann heftig atmen.
    „Wollen Sie mich in der Stadt sprechen?“
    „Ich würde lieber zu Ihnen kommen.“
    „Allein?“
    „Mon dieu, es darf mich niemand sehen“, rief François Mellier erschrocken.
    „Wo stecken Sie jetzt?“
    „In einer Telefonzelle in der Rickland-Street. Das ist wohl ziemlich in Ihrer Nähe.“
    „Sie können in fünf Minuten hiersein. Ich erwarte Sie an der Haustür.“
    „Nummer 14?“
    „Ja, Nummer 14!“
    Clifton legte auf und wählte sofort wieder. Diesmal dauerte es glücklicherweise nur Sekunden, bis er Skiffer am Draht hatte. Die Unterhaltung war kurz.
    Mehrere Stufen auf einmal nehmend, hastete er die vier Stockwerke hinunter, schloß die Haustür auf und drückte sie von außen ins Schloß. Sechzig Sekunden später saß er knapp zwanzig Meter entfernt im dunklen Fond seines eigenen Wagens. Das Stück Straße von der Ecke Bell-Street bis zur Tür Starplace 14 lag vor ihm.
    Ein Ehepaar ging gemächlich in Richtung Bell-Street.
    Ein Mann mit einem Boxer an der Leine nahm den gleichen Weg.
    Zwei Männer bogen um die Ecke; sie unterhielten sich, vor seiner Haustür hielten sie, zündeten sich Zigaretten an, gingen weiter und entschwanden seinen Blicken.
    Ein junges Mädchen... es war Miß Dinah. Dinah Bannister. Perry kannte sie. Sie wohnte Hausnummer 16 und arbeitete bei der Post. Wahrscheinlich kam sie vom Spätdienst.
    Die fünf Minuten waren längst vorbei.
    Ein neuerlicher Blick zur Uhr: 22 Uhr 07.
    Dann ein Mann... es war Fred Miller, sein Nachbar, Dickis Vater. Stimmt, es fiel Clifton ein, Fred hatte freitags immer seinen Bowling-Abend.
    Miller betrat das Haus.
    Wo blieb dieser Mellier?
    Da, der mußte es sein. Ein hagerer Mann. Er hatte den ersten Hausgang erreicht, suchte nach dem Nummernschild. Er trug trotz der empfindlichen Nachtkühle keinen Mantel, nur der Kragen des Jacketts war hochgeschlagen. Zwei-,

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