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Persephones Erbe (German Edition)

Persephones Erbe (German Edition)

Titel: Persephones Erbe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Monkberg
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können. Ich wollte wetten, wenn ich Lupercu das Tuch vom Schoß nahm, glänzten auch seine Genitalien wie poliert. Ich streckte schon die Hand aus.
    Aber dann besann ich mich, ging unter die Dusche.
    Der Marmorfaun konnte warten, trotzdem ging er mir nicht aus dem Kopf, während ich mich abseifte. Man konnte Statuen nicht beliebig auf einem Schubkarren hinter sich herzerren. Marmorblöcke vom Volumen des Fauns auf seinem Sessel wogen Tonnen, vom Steinsessel gar nicht zu reden. Das bewegte sich nur mit einem Tieflader.
    Doch wo sollte der im Souterrain herkommen? Mit dem engen Lift ging es nicht. Unter das Gewölbe passte auch kein Kran. Das Rätsel beschäftigte mich noch, als ich patschnass aus der Dusche kam. Ich griff nach dem Tuch, um mich hineinzuwickeln.
    Und japste.
    Jetzt, da sich mir der Marmorfaun in unverhüllter Pracht präsentierte, wusste ich, dass ich diese Statue heute Vormittag tatsächlich an einem anderen Ort der Wellnessgrotte gesehen hatte. Nämlich in der rechten Saunagrotte, in der sich die Nixen und Faune paarten. Es sei denn, es gab zwei Statuen mit schwarzen Genitalien.
    Ich hatte vorhin, als ich Lupercu das Saunatuch mehr aus Jux in den Schoß geworfen hatte, nicht allzu genau hingesehen. Doch ohne Tuch lief über seinen Bauch und zwischen beiden Beinen genau dasselbe Band dunklen Gesteins, das auch bei dem Faun in der Kamasutra-Grotte Penis und Hoden schwarz verfärbt hatte. Den Zufall, dass zwei Marmorblöcke, aus denen Statuen von Faunen geschlagen waren, an identischer Stelle eine schwarze Ader zeigten, hielt ich für zu groß.
    Nichts leichter, als nachzusehen. Ich ging im Tuch eilig in die Saunagrotte, die ich laut Hausmeister nicht benutzten sollte.
    Kein Teil des Kamasutra-Ensembles stand noch an seinem Platz. Ich entdeckte zwar noch zwei einzelne Statuen, beides Nixen. Sie lagen auf Steinbänken und schliefen. Vermutlich ermattet.
    Die Faune fand ich schließlich auch. Sie standen, beziehungsweise saßen um das Tauchbecken, aber auch hier: Jede Statue hübsch für sich allein. Ich hielt es sogar für denkbar, dass man die Statuen überhaupt ausgetauscht hatte. Es musste so sein. In Liebe vereinten Marmorgöttern konnte man nach vollzogenem Akt schließlich nicht die Glieder wie bei Schaufensterpuppen anders sortieren. Oder vielleicht doch?
    Ich ging kopfschüttelnd in die Sauna.
    Die Wärme tat mir gut. Fast zu gut. Ich lehnte mich zurück, schloss genüsslich die Augen. Doch schon nach wenigen Minuten hatte ich das Gefühl, mir würde trotz der kompletten Glaswand in Richtung der Grotte die Luft knapp. Ich bekam den Faun nicht aus dem Kopf. Mir kribbelte es in allen Fingern. Wenige Meter von mir lag ein hübscher Jüngling, aber aus Stein. Wenn jetzt Armin bei mir gewesen wäre … Blut rauschte in meinen Ohren. Oder war es ein leises Raunen? Mein Herz fing an zu jagen. Ich flüchtete.
    Den Zentralraum empfand ich nach der Hitze als fast unnatürlich kühl. Ich ging eilig unter die Dusche, brauste mich lauwarm ab. Dann probierte ich die eiskalte Schwalldusche aus.
    Das war ein Fehler.
    Meine Haut glühte danach erst richtig. Meine Zehen und Finger kochten, die Ohren auch. Ich warf das Saunatuch von mir. Aber das half mir kaum. Auch nicht ein Bad im Tauchbecken. Nicht, dass ich mir aus der Umkleidegrotte ein Waschtuch holte, es mit kaltem Wasser befeuchtete und mir damit Stirn, Ohren, Nacken kühlte.
    Vor der Duschgrotte lag groß und wunderbar kalt der Marmorfaun. Die Stille sang in meinen Ohren.
    Ich blickte um mich.
    Die Leuchtanzeige neben dem Lift verriet mir, dass sich die Kabine im Erdgeschoss befand. Wenn ihn jemand in Gang setzte, würde ich es hören. Ich würde auch hören, wenn sich auf der Treppe Schritte näherten.
    Ich betrachtete den marmornen Lupercu. Er sah so kühl aus.
    Irgend etwas in seiner Haltung, nein: Ich war ehrlich – die schwarzen Genitalien, sie machten mich an. Sie glänzten. Viele Finger hatten diesen halb erigierten Penis schon gerieben. Ich schloss mich der Mehrheit an.
    Der Künstler hatte den Penis des Fauns ein wenig nach links verschoben, wie der Schwerkraft nachgebend. Aber er war dick und stabil. Ich setzte mich dem Faun kurz entschlossen in den Schoß. Lupercus dicker Schwanz schmiegte sich höchst angenehm in die Spalte meiner Vulva.
    Wow! Schade, dass ich ihn nicht wirklich in mich aufnehmen konnte. Das wäre ein Fest! Ich machte die Beine ein wenig breiter, bog mein Kreuz gegen seinen kühlen, versteinerten Bauch. Die gemeißelten

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