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Persephones Erbe (German Edition)

Persephones Erbe (German Edition)

Titel: Persephones Erbe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Monkberg
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Muskeln drückten gegen meine Wirbelsäule.
    Es war unbequem. Aber wenn ich die Beine zwischen seinen abstemmte, konnte ich mich trotzdem auf ihm befriedigen. Armin schlief, der echte Lupercu war nett und höflich. Mein Gott, ich rieb mich auf einem Marmorfaun!
    Wenn jetzt jemand kam …
    Meine Finger arbeiteten wie besessen in meinem Schoß. Ich beugte mich nach vorn, umschloss mit den Schamlippen den marmornen Penis mit aller Macht. Ein letztes Zucken, ich kam.
    Hinterher schämte ich mich gewaltig.
    Der Marmorpenis war von mir ganz nass. Marmor nimmt Feuchtigkeit in sich auf. Dem entsprechend waren die Genitalien des Fauns jetzt nicht mehr dunkler Stein, sondern lackschwarz. Und wenn sie nicht bereits von vielen anderen Händen (womöglich auch Muschis?) auf Hochglanz poliert gewesen wären, wäre der nasse Fleck noch deutlicher aufgefallen. Mir blieb nur noch Eines übrig: Ich ging in die Dusche, ließ Wasser über das Waschtuch laufen und wusch den Faun damit ab. Wenn ich Glück hatte, blieb meine Untat unbemerkt.
    Zeit für einen zweiten Saunagang hatte ich nach der Putzaktion nicht mehr. Die Digitaluhr der Steuerung verriet mir, dass es schon auf halb Acht ging. Wenn Armin Landgraf immer noch nicht erwacht war, musste ich ihn schleunigst wecken.

11.
    Kein Haus auf dieser Welt ist vollkommen still. Abgesehen vom alltäglichen, ganz normalen Hintergrundlärm gibt es in jedem Gebäude Geräusche. Da grollt im Keller der Brenner einer Heizung, da fließt Wasser aus Hähnen, rauscht es durch Toiletten. Mäuse trippeln irgendwo. Oder es laufen gar Kakerlaken.
    Insekten verursachen genauso Geräusche wie Katzen. Es stimmt nicht, dass Stubentiger lautlos laufen. Wenn sich eine Katze auf Gras, Sand, Steinen anschleicht, dann ja. Dann hört man sie als Mensch nicht und oft genug verpasst auch die Maus die Gefahr.
    Pech gehabt.
    Aber lass die Mieze durch ein Zimmer traben, schon hört man die Samtpfoten.
    Ich kannte den Trippelschritt von Katzen genauso gut wie das Kratzen und Knistern von Schaben. Die Stimmen in meinem Kopf hatten mich zwangsläufig zur Expertin im Erkennen von Geräuschen gemacht. Ich schaffte es nur aus diesem Grund ohne hysterischen Anfall durch den stockfinsteren Säulenhof des Hotels Tenebre. Das jahrelange Training auf Alltagsgeräusche machte sich bezahlt.
    Obwohl ich im ersten Augenblick beinahe nichts sah. In Rom wie in Nürnberg ging die Sonne jetzt im März immer noch vor acht Uhr abends unter. Das Atrium war nur eine Ansammlung von schattenhaften Gegenständen unter einem leidlich hellen Viereck. In einer Beziehung war mir das sogar sehr recht. Mein Gesicht glühte noch von der Sauna und der anschließenden Putzaktion.
    Die Schattengestalt, die im noch dunkleren Speisesaal hantierte, konnte meine erhitzten Wangen nicht sehen. Ich hielt den Mann für einen der Kellner, Menalio oder einen seiner Brüder. Er hantierte mit einer kleinen Schachtel, in der es raschelte. Ich hörte, dass ein Zündholzkopf über die Reibfläche der Schachtel ratschte. Rotes Feuer flammte zwischen Menalios Händen auf. Sein Profil hob sich scharf gegen die aufglimmende Kerzenflamme ab. Er ging von Tisch zu Tisch, mehr Lichter erschienen unter seinen Händen, tauchten den Speisesaal in Gold.
    Ich schritt schneller aus, fand meinen Weg durch die Tische im Atriumhof jetzt mühelos. Menalio drehte lächelnd den Kopf zu mir.
    »Guten Abend, cara Bella«, sagte er.
    Er präsentierte mir ein Tablett und darauf einen blassroten Smoothie in einem Longdrinkglas.
    »War die Sauna gut? Du bist doch sicher durstig. Das ist Joghurt mit Mineralwasser, Orangen- und Ananassaft und einem Hauch Granatapfel.«
    Fruchtstücke auf einem Spieß und ein bunt geringelter Strohhalm schmückten das Getränk.
    »Wie wäre es mit einem kleinen Imbiss?«
    »Danke, ich wollte eigentlich Armin wecken. Außerdem gibt es doch sowieso gleich Abendessen.«
    Menalio schüttelte den Kopf. »Dein Armin wird duschen und sich rasieren wollen und du möchtest sicher auch nicht in Jeans hier erscheinen. Bis ihr fertig seid, ist es mindestens Neun.«
    Aber nicht wieder das Kleid!
    Unglücklicherweise knurrte in diesem Moment mein Magen.
    »Siehst du? Vielleicht doch einen Langustinospieß?«
    Er bemühte sich so sehr, dass ich es nicht übers Herz brachte, abzulehnen. Ich trank den Smoothie, naschte von den gebratenen Langustinos, und aß mit Appetit eine winzige Portion frischen Spinat mit Knoblauch und ein wachsweiches Ei. Danach war ich so müde, dass mir

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