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Persephones Erbe (German Edition)

Persephones Erbe (German Edition)

Titel: Persephones Erbe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Monkberg
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am Tisch beinahe die Augen zufielen. Ich schaffte es gerade noch durch den Renaissancegang und die Eingangshalle, über die Straße und in der Dependence die Treppe hinauf.

    Der Deckenspiegel fing von irgendwoher einen Schimmer Straßenbeleuchtung und warf ihn auf das Bett. Ich sah in diesem Schein, dass sich mein Chef genau in die Mitte der Decken gewühlt hatte. Eigentlich musste ich Armin sofort wecken. Aber er schlief so friedlich in der blauen Dämmerung des Zimmers. Ich zögerte lange.
    Zuletzt knipste ich auf meiner Seite des Betts die Nachttischlampe an. Ihr helles Licht schmerzte in meinen Augen. Ich kroch halb blind zu meinem gleichmäßig atmenden Chef, rüttelte ihn vorsichtig an der Schulter.
    »Armin?«
    Landgraf drehte sich zu mir, legte mir einen Arm um die Taille und zog an. Ich verlor das Gleichgewicht, landete mit einem erschrockenen Keuchen halb auf ihm. Leider merkte er wahrscheinlich gar nicht, an wen er sich schmiegte. Ob er das bei jeder Frau in seinem Bett machte?
    Gott, war er wunderbar warm.

    Als ich die Augen wieder öffnete, leuchtete die Nacht hinter den Balkonfenstern tiefblau. Armin und ich lagen Seite und Seite unter dem Spiegel. Ich hatte Lust bei ihm liegen zu bleiben, wusste aber nicht, wie spät es inzwischen war. Ich setzte mich auf.
    Er gehörte zu den Menschen, die innerhalb von Sekundenbruchteilen hellwach sind. Mein Chef schwang die Beine aus dem Bett.
    Verwirrend, ihm dabei aus zwei Perspektiven zuzusehen, einmal über mir im Spiegel, einmal neben mir real. Armin merkte, wohin ich blickte, sah selbst nach oben. Unsere Blicke trafen sich im Spiegel. Armins Penis zuckte. Er lächelte mich an. Dann griff er nach seiner Uhr.
    »Oh, es ist schon nach Neun. Warum hast du mich nicht früher geweckt?«
    »Ich bin selbst eingeschlafen.«
    Es war bestenfalls ein Teil der Wahrheit. Er saß nackt neben mir, meine Nähe war ihm sichtlich sehr angenehm und ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte. So tun, als sehe ich seine Erektion nicht? Unmöglich! Ich hatte gerade erst einen Marmorfaun benutzt, um mein Verlangen nach meinem Chef aus mir heraus zu reiben. Und es hatte nichts genutzt.
    »Kann ich zuerst ins Bad? Ich brauche aber ein bisschen länger. So bin ich nicht gesellschaftsfähig.« Er schabte mit den Fingern über die Stoppeln auf seinem Kinn. Sie glitzerten im Licht der Nachttischlampe.
    »Okay.«
    »Danke.«
    Er bewegte sich so sorgfältig von mir abgewandt Richtung Badezimmertür, dass ich mich fragte, ob der Wunsch nach einer Rasur sein einziger war.
    Armin brauchte wirklich lange im Bad. So lange, dass ich kurz davor stand, die Jacke meines Hosenanzugs wieder auszuziehen. (Heute keine Etuikleid!) Es war fast Zehn, als wir endlich im Haupthaus auf die Rezeption zu schritten. Sie war verwaist, der Renaissancegang so dunkel, dass wir unseren Weg fast ertasten mussten. Im Speisesaal sahen wir endlich wieder genug. Menalios junger Kollege erwartete uns sichtlich ungeduldig.
    »Wo wart ihr denn, es ist schon spät! Und warum trägst du denn das schöne Kleid heute nicht, Kati?«
    »Genau!«
    Beide Männer, mein Chef und der junge Kellner, schienen sich brüderlich einig. Sie versanken in Erinnerung, aber nach einem Moment lächelnden, seligen Schweigens, gab sich der Kellner einen Ruck.
    »Ihr wollt sicher schnell essen.«
    Wir saßen kaum, zack, schon stand der Vorspeisensalat auf unserem Tisch. Frühlingskräuter und Ruccola. Danach kam eine Tasse klarer Kraftbrühe mit feinen Gemüsestreifen, gefolgt von Filetsteaks mit Grillkartoffel und Sour Creme. Das Dessert war Dreierlei von der Zitrone: Lauwarme Tarte au Citron, eine kühle Joghurtcreme und ein zart saures Sorbet.
    »Wo sind die anderen Gäste?«, fragte Armin, als der Kellner den Dessertteller vor mir abstellte.
    »Unten. Ihr seid die letzten.«
    Draußen im Peristyl erklang der Glockenton, der die Ankunft des Lifts ankündigte. Walter und Hanna, zwei lachende Nachtgespenster in Bademänteln, schlenderten Arm in Arm durch das Atrium zu uns in den Speisesaal.
    »Kommt ihr auch bald? Armin und Kati, ihr könnt euch unten umziehen. Sino wartet sicher auch schon sehnsüchtig.«
    Walter zwinkerte dem jungen Kellner zu, der zur Bestätigung nur knapp nickte und mich ansah.
    »Kati, wenn du keinen Wunsch mehr hast …?«
    Armin schüttelte den Kopf. Worauf Sino und ein weiterer junger Mann, der im erleuchteten Viereck einer der Türen auf der linken Seite des Peristyl auftauchte, sofort hinter Walter und Hanna Richtung

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