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Persephones Erbe (German Edition)

Persephones Erbe (German Edition)

Titel: Persephones Erbe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Monkberg
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salzig-frisch. Durchaus nach mehr.
    Lupercu trennte uns. »Geh nach oben. Pass auf, dass Malchow packt.«
    »Nur das?« Castalia zog einen Flunsch.
    »Mach, was du willst. Aber du wirst nicht viel Freude mit ihm haben.«
    Castalia spielte mit Lupercus Penis. »Und wenn ich mich ganz klein mache?«
    »Das würde ich an deiner Stelle lassen. Es reicht, Castalia.«
    »Ich weiß.«
    Lupercu wandte ihr den Rücken, ging in die Duschgrotte. Der kurze kohlschwarze Ziegenschwanz zwischen seinen Hinterbacken wippte. Castalia lachte leise.
    »Süß, nicht?«
    Kühle Nixenfinger glitten blitzschnell in meinen Bademantel. Castalia zwickte mich sanft in die Nippel. Danach glitt ihre Hand tiefer. Sie streichelte meine Vulva, rieb die Feuchtigkeit, die sie dort fand, auf die Klitoris.
    Ich seufzte zitterig.
    »Sei gescheit«, flüsterte sie. »Was immer unser ältester Bruder von dir verlangt, wehr dich nicht dagegen. Er wird dir nur helfen, wenn du alles gibst, was du ihm geben kannst.«
    Ein erster Finger und dann noch ein zweiter, ebenso kühl und unglaublich stark, schlüpften in meine Vagina. Castalia massierte mich, stieß vor bis zum Muttermund. Ich zuckte zusammen.
    »Glatt«, flüsterte Castalia, »du hast noch nie ein Kind geboren. Gott, wie ich bedauere, dass nicht du es bist, die mir heute Nacht ausgeliefert ist.« Sie zog die Finger zurück, leckte sie sich ab. Und verwehte vor meinen Augen zu Gischt.
    Eine frische Brise wie nach Meer und Tang blies die feinen Wasserschleier aus dem Hauptraum des Wellnessbereichs hinauf in den Treppenschacht. Mein Schoß pochte. Ich schlug hastig meinen Bademantel übereinander.
    Vielleicht sah es Lupercu, vielleicht nicht. Er trat aus der Duschgrotte, Armins Leichnam auf einer Schulter. Arme und Beine meines toten Chefs baumelten wie die eines Schlachtopfers. »Geh voraus, Kati. Drück auf den Lift.«

    Fünf Minuten später standen wir in einem Raum hinter der Küche, betteten Armin in eine von sechs Kühlboxen, wie ich sie in dieser Form bisher nur aus Fernsehkrimis kannte. Lupercu schloss sorgsam Armins Augen, rührte aber seinen erschlafften Unterkiefer und die Goldmünze in seinem Mund nicht an.
    Ich betrachtete Lupercu beklommen. Die Angst, die ich mit Castalia für kurze Zeit vergessen hatte, zog mir den Unterleib zusammen. Mein Herz klopfte.
    »Die Entscheidung liegt ganz bei dir. Ich hoffe, dass du mich nicht zwingst, den Totengräber zu holen. Ich täte es nur ungern schon wieder.«
    »Aber wir haben doch gar keine andere Wahl!«
    Lupercu lehnte sich gegen den Kühlschrank, in dem Armin lag. »Es gibt noch eine Möglichkeit. Du kannst zu Pluto gehen, dem Herrn der Unterwelt. Der alles nimmt, aber manchmal auch großzügig gibt.«
    »Was?«
    »Das Reich unseres ältesten Bruders beginnt unter dem Hotel, Kati. Steige durch den Versorgungstrakt in die Katakomben hinunter und mach dir den Gott geneigt. Nur Pluto kann Armin wieder zum Leben erwecken. Vorausgesetzt, der Mann, den du liebst, will das überhaupt. Nicht alle Toten möchten zurückkehren.«
    Ich muss Lupercu angestarrt haben, als wäre er selbst ein Geist. Er packte meine Schulter, schüttelte mich leicht. »Kennst du den Mythos von Orpheus und Eurydike nicht?«
    »Doch – aber ich kann nicht singen.«
    »Pluto wird mit dir selbst zufrieden sein. Aber ich warne dich! Er wird dich nicht schonen. Du wirst tun müssen, was er von dir verlangt und das wird nicht leicht sein. Willst du das für Armin tun?«
    Ich wollte nicht noch einmal in die Tiefe. Mir gefror schon beim Gedanken an meinen ersten Ausflug das Mark in den Knochen. Lupercu nahm mein entsetztes Schweigen offenbar als Zustimmung. »Kati, es hilft nichts. Komm, wir holen uns einen jungen Bock.«
    Er zog mich an der Hand aus dem Kühlraum, durch den Gang hinter der Küche. Nach einer groben Holztür begann ein weiterer, ungeahnter Seitentrakt des Tenebre. Wir gelangen in einen Viehstall. Warme, dunggeschwängerte Luft schlug mir entgegen. Schafe und Ziegen blinzelten verschlafen im Licht von Lupercus Lampe. Weiße, braune und schwarze Köpfe. Der Faun griff über ein Gatter, packte ein schwarzes Lamm. Lupercu befühlte es fachmännisch.
    »Gerade richtig für einen Braten.«
    »Guter Gott, du wirst es doch nicht schlachten wollen?«
    Lupercu gab mir wortlos die Lampe. Er zog das strampelnde Lamm an einem Hinterbein hoch, schwang es sich geschickt auf die Schulter und trug es vor mir her.
    Das Lamm sah mich den ganzen Weg bis zurück in die Küche unverwandt an.

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