Persephones Erbe (German Edition)
mich wie eine Stahlfeder.
»Lupercu, lass mich bitte herunter.«
Er antwortete nicht.
Etwas Nasses pfiff quer über meinen Rücken, klatschte über meine Haut. Die Berührung hinterließ ein fast angenehmes, sehr warmes Gefühl. Fast wie ein heißer Kuss.
Klatsch! Ein zweites Mal küsste mich das Nasse, dieses Mal schlug Lupercu mit den frischen Fellstreifen quer über meinen Bauch. Die blutige Spur sah harmlos aus, sie fühlte sich zuerst auch nur klebrig an.
Der ganze Raum roch nicht gut.
Mit Lupercus drittem Hieb begann der Schmerz.
Nicht unerträglich, gerade an der Grenze zwischen angenehmer Hitze und gemeinem Brennen auf der Haut. Jeder neue Schlag der Peitsche aus frischer Lammhaut setzte mich mehr in Flammen. Ich keuchte unter Lupercus Hieben, zuckte und wand mich, mir selbst lange nicht sicher, was ich eigentlich empfand.
Dann hielt er auf einmal inne.
Lupercu hielt plötzlich ein Kästchen in Händen. Er öffnete es, entnahm ihm zwei mit glitzernden Smaragden besetzte Blüten. Ich hielt sie für Ohrschmuck. Doch Lupercu zwickte eine an meinen rechten Nippel.
»Au! Spinnst du?!«
Er holte aus, zog mit der Fellpeitsche eine Feuerspur durch meinen Schoß. Ich schrie gellend auf, vor Lust und Qual. Lupercu zwickte die zweite Blüte fest, züchtigte meine Vulva noch einmal. Und noch einmal.
»Du kannst die Toten zwar reden hören. Das ist deine angeborene Gabe.« Lupercu hielt keuchend inne. »Aber noch hören sie dich nicht. Alle Novizen brauchen einen Mantel aus Blut, Schmerz und Lust. Du braucht immer Blut, Schmerz und Lust, um die Geister zu beschwören. Die Dinge, die den Toten verschlossen sind, die sie darum eifrig begehren.«
Er holte wieder aus.
Peitschenhieb auf Peitschenhieb zog Feuerspuren kreuz und quer über meine Haut. Lupercu schonte mich nicht. Meine Brustwarzen standen in Flammen, genau wie mein Schoß. Ich tanzte am Haken, krümmte mich vor Erregung, flehte, jammerte, bettelte um Erlösung. Doch erst, als mir der Schweiß in Bächen aus den Achseln, über Bauch und Rücken rann, als meine geschwollene Vulva vor klebriger Feuchtigkeit und Sehnsucht überquoll, warf Lupercu die Riemen aus der Lammhaut bei Seite. Sein Penis stand.
»Nimm mich! Oh Gott, nimm mich!«
Er schüttelte den Kopf, schloss die Augen. Lupercu rieb sich den Schaft.
»Wir sind eins, Kati. Wenn du mit einem meiner Brüder schläfst oder mit mir, wir fühlen alle die gleiche Lust«, flüsterte er heiser. »Eines Tages, wenn du vielleicht gar nicht mehr an mich denkst, werde ich zu dir kommen.«
Er masturbierte schneller.
»Doch Er, der Herr der Unterwelt ist, wird dir nicht helfen, wenn dich heute Nacht einer von uns berührt hat. Auch wenn ich dich noch so begehre.«
Lupercus Sperma spritzte aus seinem schwarzen Penis direkt zwischen meine Füßen. Er seufzte.
Der Faun ging zur Spüle, wusch sich. Er nahm den Krug, den er vorher dort abgestellt hatte. Lupercu drehte sich zu mir, hob mir den Krug an die Lippen.
»Trink.«
Ich schnupperte misstrauisch, doch es war süße Milch. Lupercu goß sie über meinem Körper aus, je einen Schwall über Schultern, Brüsten, Hintern und Bauch. Mit dem Rest kühlte er meinen Schoß.
Danach ließ mich der Faun aus dem Krug mit dünnem Honig kosten, bevor er mich auch damit übergoss. Lupercu machte mich vom Haken los, öffnete die Handschellen. Ich griff nach den Blüten, um meine schmerzenden Brustwarzen zu befreien.
»Warte! Wasch dir zuerst mit Honig den Schoß. Danach kannst du die Blüten abnehmen.«
Es gelang mir mit den klebrigen Händen nur mit Mühe, doch ich verstand Lupercus Wunsch sofort, als er die erste Blüte mit Genuss ableckte.
»Mehr!«
Er streckte die Hand nach der zweiten Blüte aus, saugte daran, wie an einem Bonbon. Lupercus Penis richtete sich auf.
»Faune können immer.«
Er gab mir einen Schluck Wein, wusch mich damit. Zuletzt duschte er mich mit eisigem Quellwasser, bis ich vor Kälte zitterte. Lupercu hüllte mich in einen warmen Mantel aus Schafsfellen, gab mir ein Bündel Kerzen, zündete eine davon an. Das Blut des Lamms goss er in einen Steinkrug. Zum Schluss öffnete er die Tür in der gekachelten Wand, vor der er mich ausgepeitscht hatte. Eine Treppe führte dort in die Tiefe.
18.
Ich schritt die lange und steile Treppe mit relativer Zuversicht hinab, die brennende Kerze in der einen, den Krug mit seinem ekelhaften Inhalt in der anderen Hand. Dass sich tonnenschwere Gewölbe über mir spannten, ich den Katakomben näher und
Weitere Kostenlose Bücher