Persische Nächte: Erotischer Roman (German Edition)
anmutig geschwungen, dass sie wie aufgemalt wirkten.
»Was?«, entfuhr es Shahira, während sie die Frau noch immer anstarrte. Die fasste Shahiras Schulter und schob sie den Flur hinunter. »Nun komm schon, das willst du doch sicherlich nicht verpassen?«
Shahira versuchte zu protestieren, doch die schöne Frau lachte nur leise. »So schüchtern – du bist neu hier, nicht wahr? Ich habe dich auch noch nie gesehen.«
»Der Kommandant hat mich erst letzte Nacht hergebracht«, bemühte Shahira sich zu erklären, während die schöne Frau sie weiterhin vorwärts schob. Doch der Druck ihrer Hände verschwand abrupt. »Ahman hat dich hergebracht?«, fragte sie leise, und da war etwas in ihrer Stimme, das Shahira aufhorchen ließ.
»Ja. Er hat mich vor den Assassinen gerettet.«
Die Frau verzog das Gesicht, als hätte sie auf eine Zitrone gebissen. Sie ballte die Hand zur Faust und schüttelte den Kopf. »Dieser Narr!«, sagte sie aufgebracht. »Er wird sich eines Tages noch selbst ins Grab bringen mit seiner verdammten Suche nach diesen Mördern.«
»Du kennst ihn?«
Die Frau schwieg. Shahira wollte etwas sagen, doch in dem Moment ertönte hinter einer mit Goldbeschlägen versehenen Tür lautes Johlen und Lachen. Die Frau riss die Augen auf und runzelte dann die Stirn. »Diese Weiber – kaum haben
sie einmal Narrenfreiheit, können sie sich nicht mehr beherrschen.« Auch wenn sie streng klang, lag auf ihren Lippen doch ein Grinsen, und jede Sorge um Ahman schien aus ihren Gedanken verschwunden.
Sie fasste Shahira am Handgelenk und zog sie hinter sich her, geradewegs auf die Tür zu, die sie energisch aufstieß. Shahira folgte ihr gezwungenermaßen und fand sich in einem großen Raum wieder, der von mehreren Frauen bevölkert war, die sich um etwas oder jemanden geschart hatten und Shahira und der Frau die Rücken zudrehten.
»Was soll der Aufruhr?«, donnerte die schöne Frau, und die Damen drehten sich ertappt um. Jede von ihnen war schön, und jeder von ihnen stand der Schreck ins Gesicht geschrieben, bis sie erkannten, wer sie zurechtgewiesen hatte. »Wen willst du erschrecken, Janika?«, lachte eine von ihnen. »Komm lieber her und hilf uns beim Aussuchen.«
Die Frau namens Janika zwängte sich zwischen die Frauen und bedeutete Shahira, ihr zu folgen. Die glaubte ihren Augen nicht zu trauen, als sie sah, worum die Frauen sich geschart hatten: Fünf Männer standen in der Mitte des Kreises, den die Frauen gebildet hatten, und alle waren nackt. Jeder von ihnen war muskulös, und ihr Lingam war von beeindruckender Größe. Die Hautfarben der Männer reichten von schwarz bis nahezu weiß, und sie hielten ihre Blicke demütig zu Boden gesenkt. Um den Hals trugen sie jeder eine Kette mit dem Wappen des Kalifen, und ein sandelholzartiger Duft ging von ihnen aus.
»Lasst uns den in der Mitte nehmen, sein Schwanz kann es doch jetzt schon kaum erwarten!«, rief eine der Frauen, und tatsächlich konnte Shahira sehen, wie das Glied des Mannes immer weiter anschwoll und bereits halb hart zwischen seinen Schenkeln emporragte.
»Ach was, wenn er jetzt schon steif wird, dann hält er nicht lange durch. Sobald er seinen Samen verspritzt hat, wird er sich umdrehen und einschlafen. Danach ist er zu nichts mehr zu gebrauchen«, hielt eine andere dagegen.
Shahira wollte vor Scham über die frivolen Reden der Frauen fast vergehen. Sie konnte sich nur mühsam dazu bringen, nicht dauernd auf die nackten Glieder der Männer zu starren.
Janika stieß sie an. »Welcher würde dir gefallen?«, fragte sie.
»I … ich?! Was soll ich … ich meine, wie sollte ich …«
Janika hob eine Braue. »Nun sag nicht, dass du noch nie bei einem Mann gelegen hast!«
»Doch! Aber …« Shahira brach ab.
Janika legte ihr den Arm um die Schulter. »Du bist wirklich noch nicht lange im Harem, oder?«
Shahira ging endlich ein Licht auf, und sie verfluchte sich über ihre Dummheit. »Ich gehöre dem Kalifen nicht«, sagte sie hitzig. »Ich bin hier, weil ich dem Kommandanten dabei helfen soll, die Assassinen zu fangen.«
Während die restlichen Frauen noch mit der Wahl des Mannes beschäftigt waren, zog Janika sie beiseite. »Entschuldige, ich wollte dir nichts unterstellen«, beruhigte sie sie. »Aber in diesem Trakt des Palastes halten sich nur die Gespielinnen des Kalifen auf. Seine Frauen bewohnen einen anderen, eigenen Bereich. Dort, wo ich eigentlich auch hingehöre.«
Shahira wurde hellhörig. »Du bist eine der Frauen des
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