Personal Power
verbinden. Hier sind nicht die vitalen Bedürfnisse wie Essen und Trinken gemeint, sondern das, was Sie als Ihre Pflichten ansehen. Wählen Sie aus dem, was Sie glauben zu müssen, sechs Punkte heraus. Das kann sein:
• Steuern zahlen
• 100 fahren, wo 100 steht
• Geld verdienen für die Familie
• pünktlich sein
• für die Kinder aufkommen
• freundlich sein
Schauen wir uns anhand eines Beispiels an, was hinter einem Muß steht: “Ich muß arbeiten, um meinen Lebensunterhalt zu verdienen.” Mögen Sie Ihren Job denn? Nein? Dann kündigen Sie doch, tun Sie etwas anderes! Das ist besser, als etliche Stunden des Tages in einer mißmutigen Laune zu verbringen. Sie können nicht, weil Sie die Hypothek für das Haus abzuzahlen haben und außerdem nicht wissen, was Sie anderes machen sollen? Versuchen Sie doch, ihren Job zuverändern. Sie können sich zum Beispiel weiterbilden. Aber dann bleibt Ihnen leider keine Freizeit mehr. Also fragen Sie Ihren Chef, ob es innerhalb der Firma eine andere Tätigkeit für Sie gibt. Die gibt es wohl, aber Sie würden weniger verdienen, und auf das bisherige Gehalt möchten Sie nicht verzichten.
Nun ließe sich natürlich überlegen, womit Sie sonst noch Ihren Lebensunterhalt bestreiten könnten. Ich bin sicher, es gibt noch genügend andere Möglichkeiten. Sie könnten
• halbtags arbeiten
• Arbeitslosengeld beziehen
• Sozialhilfe bekommen
• reich heiraten
• eine Bank überfallen
• betteln gehen
• Lotto spielen
Vervollständigen Sie die Aufzählung um alles, was Ihnen einfällt, um an die nötigen Finanzmittel zu kommen. Lassen Sie Ihrer Phantasie freien Lauf. Sie haben die Wahl! Aber wie es nun einmal im Leben so ist, alles ist mit einer bestimmten Konsequenz verbunden. Schauen Sie Ihre Auflistung noch einmal an, und fragen Sie nach den Folgen, die sich aus jeder Möglichkeit für Sie ergäben.
Das könnte so aussehen:
Ich gehe einmal davon aus, daß Sie auch die von Ihnen selbst gefundenen Möglichkeiten mit Konsequenzen verbinden, die Sie nicht zu tragen bereit sind. Sie haben wahrscheinlich gute Gründe dafür. Aber wenn dem wirklich so ist, dann können Sie nur noch einen einzigen Schluß ziehen: Aus all den Möglichkeiten, die Sie zur Verfügung haben, haben Sie sich, weil Sie bestimmte Konsequenzen vermeiden wollten, für eine entschlossen. Wenn das so ist, kann das doch nur bedeuten, daß Sie das “Muß” ersatzlos streichen und durch das Wort “Wahl” ersetzen. Der Satz: “Ich muß arbeiten gehen … ”, nimmt dann eine völlig andere Gestalt an: “Um meinen Lebensunterhalt zu verdienen, habe ich die Wahl getroffen, arbeiten zu gehen.” Also akzeptieren Sie Ihre Wahl, und übernehmen Sie die Verantwortung für Ihre Entscheidung. Oder wollen Sie weiterhin irgendwelche unglücklichen Umstände für Ihr Leben verantwortlich machen?
Möglichkeiten sind immer da, aber nur der Sehende wird sie gewahr
.
Emil Resch
Nehmen Sie noch einmal Ihre Liste zur Hand mit all den Dingen, von denen Sie glauben, sie zu müssen. Welche Alternativen gibt es für Sie, um beispielsweise keine Steuern zu zahlen, um nicht pünktlich zu sein, nicht für die Kinder aufkommen zu müssen? Fragen Sie nach den jeweiligen Konsequenzen, und werden Sie sich darüber klar, welche der Alternativen wirkliche Möglichkeiten für Sie sind. Es kann gut sein, daß keine der Alternativen voll und ganz zu Ihnen paßt oder daß Sie keine der Alternativen wirklich realisieren können, weil bestimmte ungeliebte Konsequenzen mit ihnen verbunden sind. Wenn das so ist, verdeutlichen Sie sich, woran das liegt. Ziehen Sie ruhig einmal die Möglichkeit in Betracht, daß es an Ihnen liegt und daß Sie der limitierende Faktor sind, der die Zahl der Alternativen gegen null gehen läßt - und daß dies vielleicht der einzige Grund ist, weshalb Sie etwas “müssen”.
Es gibt nichts, was Sie müssen. Es gibt nur Konsequenzen, die Sie nicht wollen. Alles, was Sie tun, ist mit einer Konsequenz verbunden, mit einem Preis, den Sie zu zahlen haben.
Es ist ein Riesenunterschied, ob Sie etwas müssen, weil Sie sich dazu verpflichtet fühlen, oder ob Sie es tun in dem Bewußtsein, daß Sie die absolute Wahl haben und das, was Sie tun, selbst gewählt haben. Freiheit bedeutet, Alternativen zu haben. Sie brauchen diese Alternativen nicht einmal umzusetzen. Wichtig ist das Bewußtsein, wählen zu können. Wer keine Alternative hat für das, was er tut, ist immer in Panik, hat
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