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Pestsiegel: Historischer Kriminalroman (German Edition)

Pestsiegel: Historischer Kriminalroman (German Edition)

Titel: Pestsiegel: Historischer Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Ransley
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Susannah, noch Mr Black oder Lord Stonehouse, obwohl jeder einen Teil davon kannte. In dieser schäbigen Sakristei, mit dem knarrenden Tisch und den wackeligen Stapeln abgegriffener Gebetsbücher, hatte ich das Gefühl, als habe sich eine Lüge auf die andere gehäuft, gleich einem Stein auf den anderen, und ich hatte Angst, eine weitere hinzuzufügen, aus Furcht, die Lichtspalten, die ich enthüllt hatte, würden erneut verschwinden, und ich wäre auf ewig im Keller der Falschheit eingemauert.
    Die Wahrheit war, dass ich sicher war, dass Mr Black nicht wollte, dass Anne George heiratete. Anne würde zu einer Art Tod verdammt sein, wenn sie seine Frau würde. Das war die ganze Wahrheit. Die unwichtige rechtliche Wahrheit lautete, dass Mr Black die Feder nicht hatte halten können und ich für ihn unterschrieben hatte.
    »Tom?« Sämtliche Gesichter verschmolzen zu dem von Mr Tooley. Er hatte dichte buschige Augenbrauen, die allmählich aufeinander zuzuwandern schienen. »Gott erwartet deine Antwort.«
    Georges Anspannung, die ihn wie einen an der Leine zerrenden Hund wirken ließ, fiel sichtlich von ihm ab. Er lächelte Anne zu und ergriff ihre Hand. »Es muss noch Hoffnung für seine Seele geben, wenn er im Haus Gottes nicht lügen kann.«
    Anne entzog sich ihm und warf mir einen Blick zu, der wie Säure in meinem Gesicht brannte. Sie schwieg, aber die Worte lagen so deutlich in ihrem Blick, als hätte sie sie ausgesprochen. Warum bist du hierher gekommen und hast alles ruiniert? Um eine weitere Lüge zu erzählen?
    Mr Tooley stieß einen Seufzer aus, der klang, als habe er ihn zurückgehalten, seit er die eigentliche Frage gestellt hatte. Seine Stimme und sein Gebaren glichen mehr denn je denen eines Richters. »Tom Neave, ich bin verpflichtet, dein Schweigen als Eingeständnis deiner Schuld zu deuten. Wie jedes Gericht dir erklären wird, betrachten die Gesetze des Königreichs Fälschung als ein sehr ernstes Vergehen, noch schwerwiegender als das Davonlaufen von deinem Master. Mr Henderson!«
    Er rief nach dem Kirchenvorsteher, der offensichtlich sein Ohr direkt an der Tür gehabt hatte, denn er öffnete sie auf der Stelle. Der Großteil der Gemeinde hatte sich ebenso dicht herangeschlichen und machte keine Anstalten, zurückzuweichen.
    »Die Weisheit Salomons, Mr Tooley!«, rief George. »Ihr habt ihn durch sein eigenes Schweigen überführt!«

18. Kapitel
    Es war sinnlos, davonzulaufen, selbst wenn ich meine Beine hätte anheben können. Sie hatten einen Constable gerufen, und ein weiterer befand sich unter den versammelten Gemeindemitgliedern. Sie packten mich bei den Armen und führten mich den Mittelgang hinunter, wo ich in meinen Träumen mit Anne entlang geschritten war. Mr Tooley trieb jedermann zurück auf seinen Platz, damit er mit der Zeremonie fortfahren konnte. Draußen wartete noch ein weiteres Paar. Jeder wollte wegen des bevorstehenden Krieges noch rasch heiraten.
    »Es war eine Fälschung«, sagte George zu Benyon.
    »Eine Fälschung!« Benyon pfiff leise und schüttelte den Kopf. »Ein Verbrecher!«
    »Seit jenem Tag, als wir ihn vom Fluss hierherbrachten, habe ich Mr Black das prophezeit.«
    »Dafür wird er hängen!«
    Die Worte machten in der Gemeinde die Runde wie ein Funken auf einem trockenen Stück Zunder. Fetzen der Unterhaltung flogen mir zu, während ich den Gang hinuntertaumelte. Eine Fälschung. Ein Verbrecher. Dafür wird er hängen. Ich wusste schon immer, dass er eines Tages die Leiter rauf muss. Der wird eines Morgens am Galgen baumeln. Mr Black ist tot? Ermordet in seinem Bett! Und dann hat er die Unterschrift gefälscht, um die Hochzeit zu verhindern. Er hat den Teufel im Leib! Es war, als sei ich, ohne den Luxus einer Gerichtsverhandlung oder eines Aufenthalts in Newgate, bereits auf dem Weg nach Tyburn. Die Gesichter der Gemeinde, die ein gesetztes Hochzeitslächeln gezeigt hatten, als ich die Kirche betreten hatte, waren nun bei der Aussicht auf eine öffentliche Hinrichtung gerötet. Die Anwesenden verrenkten die Hälse, die Augen traten aus den Höhlen, als sie mit den Ellenbogen um sich stießen, um einen Blick auf mich erhaschen zu können.
    »Hängen?«
    Ich hörte Annes Stimme, die sich über alle anderen erhob. Ruckartig blieb ich stehen und riss mich von einem der Constables los. Mit tröstenden und beschwichtigenden Gesten beugte sich Mr Tooley über Anne. George gesellte sich zu ihnen, und sie steckten die Köpfe zusammen und diskutierten. Mrs Black

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