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Peter Neururer - Aus dem Leben eines Bundesliga-Trainers

Peter Neururer - Aus dem Leben eines Bundesliga-Trainers

Titel: Peter Neururer - Aus dem Leben eines Bundesliga-Trainers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Lötz , Peter Neururer
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lässt die Rede eine gewisse Ziel-genauigkeitvermissen. An sich istes eine jener Vorstellungen, bei denen es für alle Beteiligten besser ist, wenn davon nichts nach außen dringt, um das öffentliche Bild vom Profigeschäft »Fußball« nicht weiter zu beschädigen.
    Dass Peter Neururer den Job auf der Bank des FCS bekommt, mag schließlich auch damit zusammenhängen, dass sein Amtsvorgänger - Interimstrainer Diethelm Ferner mal beiseitegelassen - nicht nur »rhetorisch ein anderer Typ als ich war«. Mindestens ist Klaus Schlappner jedoch eine merkwürdige Wahl des politisch links einzusortierenden Vorstands. Der aus Lampertheim in Hessen stammende Pepitahutträger »Schlappi« war 1968 aus Protest gegen die Hippiebewegung bei den Kommunalwahlen in seiner Heimat für die NPD angetreten.
    Bis heute ist sich Neururer übrigens nicht sicher, ob die Vorstandsmitglieder in Saarbrücken eigentlich wirklich verstanden haben, was er ihnen an jenem Tag erzählt hat. Vielleicht sind sie.auch einfach nur froh gewesen, Schlappner endlich ad acta legen zu können. Am Ende alles unerheblich, denn Neururer hat einen neuen Job, und er freut sich schon darauf, neue Spieler zu verpflichten. Der Neue auf der Bank nimmt an, dass aus den getätigten Verkäufen der letzten Jahre wohl ein bisschen Geld in der Vereinskasse hängen geblieben sein dürfte. Damit beabsichtigt Neururer, die Mannschaft für die Saison in der Zweiten Bundesliga Süd zu verstärken. Doch nachdem er seinen Vertrag unterschrieben hat, eröffnet ihm Vereinspräsident Norbert Walter eine unschöne Wahrheit: 150 000 Mark kann der neue Trainer für neue Spieler ausgeben. Das ist auch in der Zweiten Liga zu dieser Zeit - nichts.
    Also zieht Neururer los und kauft Billigware: Michael Kostner kommt von Kickers Offenbach, Jürgen Lange aus dem belgischen St. Truiden und Thomas Zechel von Schalke 04. Die Mannschaft ist eine Wundertüte, am Ende der
    Saison aber gelingt Unerwartetes, geradezu Spektakuläres: Der 1. FC Saarbrücken und sein Trainer Peter Neururer spielen ganz oben mit.
    Einen Tag vor seinem 37. Geburtstag empfangt Neururer mit Saarbrücken im Ludwigspark zum Spitzenspiel den SV Waldhof Mannheim. Die Mannschaft von Trainer Klaus Toppmöller liegt einen Punkt und einen Platz hinter den Tabellenführern aus Saarbrücken. Es ist das mitentscheidende Spiel um den Aufstieg, 29 000 Zuschauer sind gekommen. Sogar die üblicherweise leere Kurve rechts neben dem Marathontor, durch das die Spieler das Stadioninnere betreten, ist gut gefüllt. Wegen der schlechten Sicht ist sie bei den heimischen Fans nicht sonderlich beliebt. Als Neururer an diesem Tag ins Stadion hineingeht, nimmt er zuerst gar nicht richtig wahr, was in der Kurve vor sich geht. Erst im Verlauf des Spiels bemerkt er, dass die dort geschwenkten Fahnen nicht die Farben Saarbrückens oder Mannheims - Schwarz-Blau - tragen, sie sind Blau-Weiß. Königsblau-Weiß.
    Die Gastgeber gewinnen das Spiel gegen Mannheim glücklich und klar mit 4:0 (Tore: Schüler, Kostner, Preetz, Akpo-borie) und sind mit drei Punkten Vorsprung auf den SC Freiburg drei Spieltage vor Saisonende so gut wie aufgestiegen. Dennoch bleiben die Jubelarien im Rahmen, ganz geschafft hat man es ja noch nicht. Perfekt gemacht wird der Aufstieg tatsächlich erst am 32. und letzten Spieltag mit einem 3:1 beim Chemnitzer FC und der gleichzeitigen Niederlage der Mannheimer in Jena.
    Nach dem Abpfiff des Spitzenspiels gegen Waldhof laufen plötzlich Fans auf Peter Neururer zu. Es sind die Schalke-Anhänger aus der Marathonkurve, sie sind eigens angereist, um ihren Ex-Trainer in diesem Spitzenspiel vor seinem Geburtstag zu unterstützen. Knapp drei Jahre nach seinem Abgang hat man den Retter Neururer auf Schalke doch noch nicht so ganz vergessen. Ähnliches wiederholt sich in der Folgesaison nach Saarbrückens Aufstieg, als Neururer mit seiner Mannschaft am 21. Spieltag auf Schalke antritt. 30 200 sind ins Parkstadion gekommen. Es ist der erste Auftritt von Neururer als Gästetrainer bei seinem alten Verein. Neben ihm auf der Bank sitzt mit Rüdiger »Abi« Abramczik ein wahres Schalker Urgestein. Als Saarbrücken in der 43. Minute durch Sawitschew mit 1:0 in Führung geht, jubeln auch die Schalke-Fans in der Nordkurve. Man gönnt Neururer das Törchen und am Ende auch den einen Punkt beim 2:2.
    In diesem Erstligajahr, das das letzte für den Club bis heute geblieben ist, verpflichten die Saarländer den in der Jugend auf Schalke groß gewordenen

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