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Peter Nimble und seine magischen Augen

Peter Nimble und seine magischen Augen

Titel: Peter Nimble und seine magischen Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Auxier
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ließ die Diebeswerkzeuge liegen und lief direkt zu der Kiste mit den magischen Augen. Er klappte den Deckel zu und stopfte sie in den Sack.
    »Meine Brüder und ich halten die Affen so lange wie möglich in Atem!«, krächzte Simon und hob Sir Tode in die Luft. »Sie müssen die Linie beschützen!« Mit diesen Worten warf er den Ritter durch ein offenes Fenster hinunter in den Abgrund.
    Sir Tode, der nicht damit gerechnet hatte, irgendwohin geworfen zu werden, kniff die Augen zu und schrie aus voller Lunge, während er ins bodenlose Nichts fiel. Dochanstatt auf den Felsen aufzuschlagen, landete er mit einem lauten Platsch im Wasser. Hustend und strampelnd kam er an die Oberfläche. Bevor er auch nur um Hilfe schreien konnte, kam eine große träge Welle, trug ihn Richtung Palast und spülte ihn an das steinige Ufer. Mit wackeligen Beinen richtete Sir Tode sich auf und starrte auf das Meer vor ihm. Die Bußwüste, die sich von Horizont zu Horizont erstreckte hatte, war fortgespült worden. Der Palast hinter ihm war alles, was von dem Verschwundenen Königreich übrig geblieben war. »Jetzt ist es nicht mehr ganz so verschwunden«, sagte er und schüttelte sich das Wasser aus dem Fell.
    Wie zur Antwort tauchte plötzlich eine von den grausigen Seeschlangen aus den Wellen auf und stieß einen schrillen Schrei aus.
    Der arme Ritter wäre vor Schreck fast gestorben. Er wich zurück und drückte sich an die Felswand. »B-B-Bitte friss mich nicht!«
    Die Seeschlange rührte sich nicht, sondern starrte ihn nur an. Dann schrie sie erneut, aber es klang ein klitzekleines bisschen weniger mordlustig.
    Sir Tode musterte die glänzenden schwarzen Augen des Ungeheuers. Irgendwie kamen sie ihm bekannt vor. Plötzlich verstand er, was die Prinzessin gemeint hatte. Bringen Sie die Augen zum Meer . »P-P-Peter?«, sagte er und kam vorsichtig ein Stückchen näher. »Bist du das?«
    Wieder kreischte das Tier auf und knirschte mit seinen Reißzähnen.
    »Verdammte Flosse!« Frederick tauchte neben ihm auf. »Wie oft soll er denn noch fragen? Sie müssen ihm die Gucker rausnehmen, damit er sich wieder in einen kleinen Jungen verwandeln kann! Obwohl ich nicht kapiere, warumer das unbedingt will. Empfindlich wie Flundern, diese Menschen.«
    Sir Tode schluckte und ging vorsichtig einen weiteren Schritt auf die Schlange zu. »Also gut«, sagte er zögernd. »Dann bringen wir’s wohl am besten hinter uns.«
    Es war ziemlich mühsam, die Augen mit den Hufen herauszupflücken, aber nach ein paar Fehlschlägen gelang es dem Ritter schließlich. Im nächsten Moment schwamm sein Freund Peter Nimble vor ihm im Wasser. »Meine Güte!«, rief er aus. »Du bist es wirklich!«
    »Mehr oder weniger«, sagte Peter zitternd. Er war ein wenig orientierungslos, nachdem er Sekunden zuvor noch eine riesige Seeschlange gewesen war. Er zog sich ans Ufer, drehte sich auf den Rücken und versuchte, sich daran zu erinnern, wie seine Menschensinne funktionierten. »Ist es vorbei? Haben wir den König besiegt?«
    »Leider nein.« Sir Tode blickte hinauf zum Palast. »Die Affen haben Simons Truppen fast völlig ausgelöscht, und die Kinder werden von ihren eigenen Eltern angegriffen.«
    Peter lauschte auf die Schreie, die aus dem Speisesaal drangen. Er wusste, dass die Wirkung des Teufelspulvers vom Vortag bald nachlassen würde, doch nach allem, was er da hörte, war »bald« nicht schnell genug. »Wir müssen die Erwachsenen aufhalten, bevor sie den Kindern wehtun«, rief er aus. »Wir müssen ihnen die Augen öffnen.«
    »Ich bin ganz deiner Meinung.« Sir Tode holte den Diebessack, der neben ihm ans Ufer gespült worden war, und brachte ihn zu Peter. »Ich glaube, es ist so weit.«
    Die Smaragdaugen .
    Alles in Peter sprach dafür, dass der Moment gekommen war. Nun endlich würde er das dritte Paar der magischen Augen ausprobieren. Sein Herz pochte bei der Vorstellung,welche wunderbare Macht sie wohl besitzen würden. Er holte tief Luft, öffnete die Kiste und griff hinein.
    Doch etwas stimmte nicht.
    »Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt, um kalte Füße zu kriegen«, sagte Sir Tode. »Zeig uns, was sie können.«
    Peters Gesicht war kalkweiß geworden. »Die Augen … Sie sind verschwunden .«

30. Kapitel
    ♦
    DIE VERRÄTER-VERGELTUNG

    I m ersten Moment wollte Sir Tode ihm nicht glauben. Doch als er selbst nachschaute, sah er, dass dort, wo die Smaragdaugen hingehörten, zwei leere Fächer waren. »Gütiger Himmel!« Plötzlich fiel ihm das Gefecht mit

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