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Peter Nimble und seine magischen Augen

Peter Nimble und seine magischen Augen

Titel: Peter Nimble und seine magischen Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Auxier
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schmeckte die warme Wüstenluft, die seine Lunge füllte. Jetzt fühlte er sich schon wieder ein bisschen mehr wie er selbst. Er hob die beiden Augen auf, wischte den Sand ab und legte sie zurück zu den anderen.
    Sir Tode sah zu, wie er die Kiste verschloss und zurück in seinen Sack tat. »Peter, meinst du, der Professor wollte , dass sie dir wehtun?«
    »Natürlich nicht«, erwiderte Peter voller Scham. »Der Professor wollte, dass ich sie klug verwende. Er hat mir genaue Anweisungen gegeben, und ich habe mich nicht daran gehalten.« Er wusste immer noch nicht, wofür die anderen magischen Augen gut waren, aber er würde sie auf keinen Fall noch einmal ausprobieren, solange nicht der richtige Moment dafür gekommen war.
    Die Stunden nach dem Erlebnis mit den schwarzen Augen waren für Peter und Sir Tode sogar noch schlimmer, falls das überhaupt möglich war. Die Sonne brannte immer heißer, und ihr Hunger wurde immer größer. Hätten sie nicht denWeinschlauch des Professors gehabt, wären die erschöpften Reisenden gewiss ein Opfer der Elemente geworden. So jedoch schleppten sie sich mühsam weiter in die Richtung, die ihrer Meinung nach Osten war.
    Unterwegs versuchten die beiden, so viel wie möglich über die Bußwüste herauszufinden. Abgesehen von den zerstörten Booten und gelegentlichen Klecksen Vogelkot schien die Landschaft vollkommen leer zu sein. »Wenn das hier wirklich ein Gefängnis ist«, sagte Sir Tode und blieb stehen, um eine Pause zu machen, »wo sind dann die Gefangenen?«
    »Tot, nehme ich an.« Peter setzte sich in den heißen Sand und öffnete den Verschluss des Weinschlauchs. Er ließ ein paar Tropfen über seinen Nacken und seine Arme laufen und gab den Rest dann seinem Freund. »Ich habe über etwas nachgedacht, was Officer Trolley vorhin gesagt hat. Er sprach von einem König … Meinen Sie, das ist einer von den ›Könige mehr‹ aus dem Rätsel?«
    »Ich wüsste nicht, was dagegenspricht«, erwiderte Sir Tode und hockte sich in den schmalen Schatten, den Peters Körper warf. »Aber falls es so ist, dann verstehe ich es nicht – wenn der König an der Macht ist, müssten doch alle zufrieden sein, oder?«
    »Vielleicht ist es ein böser König? Oder ein Ungeheuerkönig?« Bei der Vorstellung schauderte es Peter. »Oder ein Rabenkönig?«
    Sir Tode spürte, dass dem Jungen das Gerede über Ungeheuer und Raben nicht guttat, und beschloss, das Thema zu wechseln. »Mag sein, aber die wichtigste Frage ist doch, wer diese seltsame Nachricht überhaupt geschrieben hat.«
    »Bestimmt ein Dichter oder ein großer Philosoph. Wer immer es ist, er kann uns alle unsere Fragen beantworten,wenn wir ihn finden.« Peter stand auf und wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Vorausgesetzt, wir halten so lange durch.« Er rückte seinen Diebessack über der Schulter zurecht und ging weiter.
    Irgendwann wurde es Nacht in der Bußwüste. Die Sonne verschwand hinter dem Horizont, und anstelle der Hitze des Tages breitete sich eisige Kälte aus. Peter und Sir Tode beschlossen, unter einem der vielen Boote, die entlang der endlosen Küste gestrandet waren, Schutz zu suchen. Der Ritter wählte ein Boot mit dem Namen bs’ Joy auf dem Heck, das zwar offensichtlich eine Begegnung mit Officer Trolleys Axt gehabt hatte, aber nicht völlig zerstört war.
    Nachdem sie sich darunter eingerichtet hatten, gingen sie daran, Feuer zu machen. Sir Tode begab sich auf die Suche nach Holzresten, während Peter ein Stück Zunder zum Brennen brachte. Das war relativ einfach, denn als gewiefter Dieb hatte Peter immer seine Grundausrüstung dabei, und dazu gehörte auch ein kleiner Feuerstein. Für den Fall, dass ihr noch nie mitten in der Wüste ein Feuer machen musstet: Feuerstein ist ein magischer schwarzer Stein, der Funken sprüht, wenn man damit gegen etwas Hartes schlägt. Und als Zunder kann man alles verwenden, was eine Weile glüht, zum Beispiel um einen Feuerwerkskörper oder eine Pfeife anzuzünden. In diesem Fall benutzte Peter dafür eine tote Heuschrecke, die er im Sand gefunden hatte. Sir Tode kam mit einem Netz voll Holzstücke zurück, das er mit dem Maul hinter sich herzog. Eine halbe Stunde später saßen sie vor einem knisternden Lagerfeuer.
    »Meiner Treu, das war ein elender Tag«, seufzte der Ritter. »Und wir sind dem Weg hier raus kein bisschen näher gekommen.« Er gähnte und rollte sich zu Füßen des Jungenzu einer Kugel zusammen, eine Angewohnheit von ihrer gemeinsamen Seereise.
    Peter streckte

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