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Peter Nimble und seine magischen Augen

Peter Nimble und seine magischen Augen

Titel: Peter Nimble und seine magischen Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Auxier
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»Gefängniswärter« vor Lachen den Bauch hielt. »Reingefallen, ihr Dussel!« Er lachte so sehr, dass ihm die Perücke vom Kopf rutschte und sein sonnenverbranntes Gesicht zum Vorschein kam. »Ihr seid mir auf den Leim gegangen!« Vorsichtig kamen die Diebe näher, bis sie staunend um ihn herumstanden. Irgendwie hatte Patch es geschafft, seine Lumpen so einzufärben, dass sie haargenau aussahen wie Officer Trolleys Uniform, und die Axt, vor der sie solche Angst gehabt hatten, bestand nur aus ein paar zersplitterten Holzstücken.
    »Na, da hol mich doch der Teufel!«, sagte Twiddlesticks. »Du bist es wirklich.«
    »Ich hab euch doch gesagt, ich bin gut!« Patch ließ die Perücke auf seinem Zeigefinger tanzen. »Keiner von euch hat mir geglaubt, als ich gesagt hab, ich bin der beste Patcher, den’s je gegeben hat! Aber ihr hättet mal eure dämlichen Gesichter sehen sollen, als ich über den Hügel kam! Zum Piepen, sag ich euch!« Und wieder fing er an zu lachen.
    »Ausgezeichnet«, sagte Peter und nickte. »Wenn er euch alle getäuscht hat, wird er die Raben erst recht täuschen.«
    Kurz nach Mitternacht brach die Gruppe auf zum östlichen Horizont. Um keine Zeit zu verlieren, schlug Peter vor, dass Sir Tode wieder in den Diebessack klettern sollte. »Das ist bei diesem Einsatz vielleicht eine gute Position für Sie«, sagte er, um den Ritter nicht zu verletzen. »Wenn ich in Schwierigkeiten bin, können Sie herausspringen und den Angreifer überraschen.«
    Allmählich fühlte Sir Tode sich ausgeschlossen. »Der Professor hat mir eine Aufgabe gegeben, Peter, nämlich deine Augen zu sein. Wie kann ich das, wenn ich in einem Sack hocke?«
    Doch Peter lief weiter neben den Dieben her, ohne auf seine Frage einzugehen.
    Der Mond erleuchtete ihren Weg, während sie über kühle sandige Hügel gingen. Peter hörte gedämpfte Herzschläge, aber sie begegneten niemandem. »Wo sind denn all die anderen Gefangenen?«, fragte er schließlich Twiddlesticks.
    Der alte Dieb räusperte sich. »Oh, die sind hier irgendwo. Bloß ein bisschen schüchtern.«
    Etwa eine Stunde vor Tagesanbruch erreichten sie das Nest. Peter ging hinter einer Düne in Deckung und ließ Sir Tode aus seinem Sack, damit er ein bisschen frische Luft bekam. »Wie sieht es aus?«, fragte er seinen Gefährten.
    Sir Tode spähte über die Kuppe. »Gütiger Himmel … es ist gigantisch .« Diesmal übertrieb er ausnahmsweise nicht. Das Nest, das vor ihnen aufragte, war mindestens dreißig Meter hoch und bestand von oben bis unten aus Holzstücken der Bootswracks. Es hatte in der Tat ungefähr die Form eines Fingerhuts, nur schmaler, und oben an der Spitze erhoben sich vier Türme, jeder einzelne bewacht von einem Raben, der Nachtwache flog.
    Sir Tode drängte sich an seinen Freund. »Peter, bist dusicher, was diesen Plan angeht? Wir wissen doch gar nicht, was es mit diesem Ort auf sich hat.« Nervös sah er zu den vier Gefangenen hinüber, die über die Düne schlichen. »Und diese Männer – «
    » – sind die einzige Chance, die wir haben«, sagte Peter. »Ohne sie kriege ich die magischen Augen nie zurück, und dann kann ich meinen Auftrag nicht erledigen.«
    Sir Tode schwieg einen Moment. »Ich dachte, es wäre unser Auftrag …«, murmelte er leise.
    Peter und die Diebe versammelten sich hinter einer Düne an der Rückseite des Nests. Bogie erklärte ihnen einige weitere Einzelheiten. »Also, ich hab drei Wachvögel auf jeder Seite gesehen, vorn und hinten, das macht sechs insgesamt. Oben auf den Türmen ist jeweils eins von den Viechern, und innendrin sind noch ein paar Patrouillen unterwegs. In der Hauptkaserne sind die Schlafplätze, da solltet ihr lieber einen Bogen drum machen. Ihr müsst nach einer Treppe Ausschau halten, die bis ganz nach oben führt. Da haben sie nämlich ihre Schatzkammer. An der Tür sind natürlich jede Menge Schlösser, da können Twiddlesticks und der Junge zeigen, was sie draufhaben.«
    »Meinst du, du schaffst das, Kumpel?«, fragte Twiddlesticks und stieß Peter in die Seite.
    Der Junge dehnte grinsend seine Finger. »Mal schauen, wer schneller ist.« Trotz der zweifelhaften Gesellschaft genoss er es, in seinem Element zu sein. Hier war eine ganze Bande Erwachsener, die seine Fähigkeiten bewunderten und respektierten. Er half Sir Tode, wieder in den Sack zu klettern, und schwang ihn über die Schulter. »Seid ihr bereit?«
    »Na klar«, erwiderten die anderen.
    Mittlerweile habt ihr sicher mitbekommen, wie

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