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Peter Nimble und seine magischen Augen

Peter Nimble und seine magischen Augen

Titel: Peter Nimble und seine magischen Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Auxier
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hinausgingen, was ihm in seiner Heimatstadt begegnet war –, und die fast seinen eigenen gleichkamen. Er hoffte nur, dass das ausreichen würde. »Cough«, sagte er, wieder auf seinen Plan konzentriert, »du musst die Wachen ablenken, wenn wir dort sind. Meinst du, du kannst sie weglocken?«
    »Kinderspiel«, sagte Cough und begann bereits, ein paar geeignete Kieselsteine für seinen Einsatz zu sammeln.
    Dann wandte Peter sich an den Letzten von ihnen. »Und damit wären wir bei dir, Clipper. Du beziehst an der Stelle Position, an die Cough die Wachen lockt, und – «
    »N-N-Nein, kommt nicht in Frage!«, unterbrach ihn der Dieb. »Ich weiß, was du von mir willst, und ich tu’s nicht!«
    »Wir brauchen dich«, sagte Peter. »Ohne dich werden die Wachen den ganzen Schwarm alarmieren, und dann sind wir so gut wie tot. Du kannst meinen Sack dafür haben.«
    »Ich hab Nein gesagt! Ich mach das nicht noch mal!« Der alte Mann fing an zu schluchzen. »Wenn’s sein muss, helf ich euch, den Laden auszunehmen, aber das mach ich nicht, nie wieder!« Er wich einen Schritt zurück.
    »Komm, sei vernünftig, Kumpel«, sagte Twiddlesticks, und seine Stimme klang ein wenig drohend. »Du weißt ganz genau, dass der Plan des Jungen ohne einen Clipper nicht funktioniert. Außerdem ist es ja nicht so, als hättest du das noch nie gemacht.«
    Peter verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich brauche einen Clipper. Und wenn ich keinen kriege, gibt’s auch keinen Weinschlauch.«
    »Weinschlauch – pfff!« Clipper trat mit dem Fuß in den Sand. »Die ganze Sache stinkt doch! Ich will da nicht mitmachen! Nie wieder, das hab ich geschworen!« Er beugte sich zu Peter und flüsterte: »Pass bloß auf, Kleiner. In einer Diebeshöhle gibt’s keinen Schutz! « Das war ein bekanntes Diebessprichwort, aber der Junge verstand absolut nicht, was es mit dieser Situation zu tun hatte. Bevor er etwas darauf sagen konnte, drehte der alte Mann sich um und lief davon. Peter hörte, wie er sich die Dünen hinaufkämpfte und dabei immer wieder ächzte: »Nie wieder!«
    »Was ist denn mit dem los?«, fragte der Junge und wandte sich zum Rest der Gruppe um.
    »Beachte ihn einfach nicht«, sagte Twiddlesticks. »Er ist ein Feigling mit Gewissen.« Die anderen lachten leise. »Aber du hast ja noch uns. Bogie ist gar kein schlechterClipper. Nicht ganz so fix, aber er kann verdammt gute Knoten machen.«
    Peter seufzte. Es war nicht ideal, aber es würde gehen. »Dann sind wir uns also einig. Wir treffen uns in einer Stunde wieder hier und machen uns auf den Weg zum Nest.«
    »Alles klar!« Die Männer sprangen auf und verschwanden in verschiedene Richtungen.
    Nun saßen Peter und Sir Tode allein vor dem warmen Feuer. »Ich hoffe, es funktioniert.« Zum ersten Mal kamen dem Jungen Zweifel. »Diese Männer sind hervorragende Diebe, aber ich weiß nicht, ob wir ihnen trauen können.« Er klopfte leicht auf den grollenden Weinschlauch in seinem Sack, nur um sich zu vergewissern, dass er noch da war.
    »Peter?« Sir Tode räusperte sich. »Hast du für mich auch eine Aufgabe?«
    Der Junge hatte schon befürchtet, dass der Ritter ihn das fragen würde. »Nicht heute Nacht. Ich brauche Sie einfach in meiner Nähe.«
    »Aber – «
    »Diese Männer sind Experten. Vertrauen Sie mir.« Er lächelte halbherzig. »Aber keine Sorge, ich bin sicher, Ihre Talente werden uns bald nützlich sein.«
    Wie vereinbart kamen die Männer eine Stunde später zurück, alle geradezu aufgedreht und voller Vorfreude. Twiddlesticks hatte seine Finger mit irgendeinem übel riechenden Wurmextrakt eingerieben, sodass sie glänzend und glitschig waren. Er sprach liebevoll mit jedem einzelnen von ihnen und nannte sie seine »Schätzchen«. Bogie war schon etwas eher zurückgekommen und hatte begonnen, eine Karte vom Aufbau des Nests in den Sand zu malen.Cough hatte seinen Beutel mit lauter glatten runden Kieselsteinen gefüllt, die perfekt zum Werfen waren.
    Als Patch wieder auftauchte, wäre den anderen beinahe das Herz stehen geblieben, denn er trug etwas, das (zumindest aus der Entfernung) wie eine zerlumpte Militäruniform aussah. »Der Gefängniswärter!«, stieß Sir Tode entsetzt aus, als die axtschwingende Gestalt über die Düne gehumpelt kam.
    Die Gefangenen sprangen sofort auf und rannten davon. Peter hob die Arme und rief sie zurück. »Das ist nur Patch! Ich kann ihn riechen.«
    Die anderen zögerten einen Moment. Als sie sich umdrehten, sahen sie, wie sich der

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