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Peter Nimble und seine magischen Augen

Peter Nimble und seine magischen Augen

Titel: Peter Nimble und seine magischen Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Auxier
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langen dürren Arm um die Schultern des Jungen. »Ich will dir ja nicht den Spaß verderben, Kumpel, aber ich glaub kaum, dass wir uns noch mal mit denen anlegen. Wir sind froh, dass sie uns am Leben lassen.«
    »Hier in der Bußwüste gibt’s ein Gesetz«, fügte Clipper hinzu, »und das lautet: Seid froh und dankbar, dass die Raben so gut zu uns sind. Sie hätten Grund genug, uns zu töten!« Bei dieser Äußerung stöhnten einige von den anderen.
    »Aber was habt ihr denn getan, dass sie euch so sehr hassen?«, fragte Sir Tode. »Die Geschichte würde ich zu gerne mal hören.«
    Die Männer senkten die Köpfe und räusperten sich verlegen. Nur Clipper murmelte etwas davon, wie »schrecklich böse« sie gewesen waren. »Wenn ich an die Schreie denke, jagt’s mir heut noch ’nen Schauer über den Rücken«, sagte er.
    Peter ärgerte sich darüber, dass Sir Tode das Thema gewechselt hatte. Wen kümmerte es, was diese alten Männer getan hatten? Das einzig Wichtige war ihre Aufgabe. Er stand auf und wandte sich wieder dem eigentlichen Thema zu. »Mein Gefährte und ich gehen dorthin, mit oder ohne euch. Aber wenn ihr einwilligt, uns zu helfen, kann ich euch dafür etwas geben.« Er nahm den grollenden Weinschlauch aus seinem Sack. »Klares, frisches Regenwasser.« Er zog den Korken heraus und ließ ein wenig vom Inhalt des Schlauchs in den Sand laufen. Als die Gefangenen das sahen, stürzten sie sich auf den Boden, schaufelten sich den nassen Sand in den Mund und lutschten die Körnchen trocken, wobei sie vor Wonne seufzten.
    Peter korkte den Schlauch wieder zu. »Dieser Weinschlauch ist verzaubert, und er kann euch für den Rest eures Lebens genug Wasser geben. Wenn ihr uns helft, gehört er euch.«
    Die Gefangenen sahen sich an, den Mund noch voll Sand. Peter schwenkte das kostbare Stück hin und her, damit siedie donnernde Regenwolke darin hören konnten. Die fünf Männer starrten auf den wundersamen Weinschlauch, und ihre Körper schwankten dabei leise hin und her.
    Twiddlesticks spuckte den Sand aus und stand auf. »Also gut, Kumpel. Was hast du vor?«
    Peter wusste, das A und O eines großen Coups war die Vorbereitung. Wenn sie irgendeine Chance haben wollten, die magischen Augen zurückzubekommen, brauchte er so viele Informationen wie nur möglich. »Als Erstes muss ich alles über dieses Nest wissen«, sagte er zu den Männern.
    »Also, das ist so«, erklärte Twiddlesticks. »Das Nest ist groß … riesengroß. Es ragt aus dem Sand wie der Fingerhut eines Riesen. Und überall sind Wachvögel, vor allem tagsüber, wenn sie alle herumflattern.«
    Peter nickte. »Also müssen wir vor Tagesanbruch dort einsteigen, wenn sie alle schlafen. So haben wir es nur mit ein paar Wachen zu tun und nicht mit einer ganzen Armee.« Er wandte sich an den alten Mann namens Patch. »Ich brauche ein Ablenkungsmanöver. Was für Materialien habt ihr?«
    »Nicht viel. Vielleicht ein paar Fetzen Segel und so.«
    Peter zog die Stirn kraus und dachte nach. »Für diesen Coup brauchen wir mehr. Kannst du etwas basteln, das wie eine Axt aussieht?«
    Der Dieb stieß ein keckerndes Lachen aus. »Ah, ich verstehe, was du vorhast, Kleiner. Ich mach mich sofort an die Arbeit!«
    »Twiddlesticks, du kümmerst dich mit mir um die Schlösser.«
    »Aber klar doch, Kumpel«, sagte er und ließ seine Finger knacken.
    »Bogie, dich brauchen wir, damit wir wissen, wie es dadrinnen aussieht. Du schleichst dich rein und schaust nach, wo die Schlösser sind und wie viele Wachen an welchen Orten postiert sind.«
    Der Dieb namens Bogie seufzte. »So was hatte ich schon befürchtet … Es ist nur so, ich bin ziemlich aus der Übung.«
    »Das verstehe ich«, sagte Peter. »Aber manche Sachen verlernt man nicht. Wir treffen uns in einer Stunde wieder hier.«
    »Na gut, meinetwegen.« Bogie rappelte sich auf und marschierte Richtung Horizont.
    Sir Tode hätte fast seine Zunge verschluckt, als er dem Gefangenen nachsah. Mit jedem Schritt verschmolz Bogies Gestalt mehr mit der Umgebung, bis er nicht mehr zu sehen war. »Das gibt’s doch nicht – er hat sich in Luft aufgelöst!« Nur wenn der Ritter die Augen zusammenkniff und genau an die richtige Stelle schaute, konnte er sehen, wie sich Fußabdrücke im Sand bildeten. »Ist das Diebesmagie?«
    »Nein, nur ein Trick«, sagte Peter. Da er es selbst nicht beurteilen konnte, war er froh zu hören, dass Bogie so gut in seinem Einsatzbereich war. Anscheinend besaßen die Diebe hier Talente, die über alles

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