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Peter Nimble und seine magischen Augen

Peter Nimble und seine magischen Augen

Titel: Peter Nimble und seine magischen Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Auxier
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sagte eine raue Stimme in sein Ohr. Peter öffnete die Hand und ließ den Dolch fallen.
    Sekunden später war Simon wieder an Hoheits Seite. Peter rieb sich den Hals und stand auf. Ganz offensichtlich war Simon ein Vogel – und zwar ein sehr gefährlicher –, aber er konnte nicht sagen, welcher Art er angehörte. »Wer bist du?«, fragte er.
    »Ich bin der treue Wächter Ihrer Königlichen Hoheit.« Der Vogel sprach mit seltsam verzerrter Stimme. »Deine Frage eben führt mich zu der Annahme, dass du nicht vom König hierhergeschickt worden bist. Ist das richtig?«
    »Ich habe euch doch schon gesagt, dass wir keinen verflixten König kennen!«, knurrte Sir Tode.
    Peter legte seinem Freund die Hand auf den Rücken, um ihn zu beruhigen. Obgleich der gesunde Menschenverstand ihm sagte, dass es unklug war, seinen Entführern zu vertrauen, spürte der Junge, wie eine leise Stimme in seinem Innern – sein Diebesinstinkt – ihm riet, diesen Fremden gegenüber ehrlich zu sein. »Wir sind hierhergekommen, weil wir jemanden suchen«, begann er. »Aber wir wissen nicht, wo derjenige ist, oder wer er überhaupt ist … Wir wissen nur, dass er unsere Hilfe braucht.«
    Hoheit zog ein Stück Papier aus ihrer Tasche. »Sprichst du etwa von dieser Nachricht?«, fragte sie amüsiert.
    »Das ist überhaupt nicht komisch«, sagte Sir Tode erbost. »Derjenige, der diese Nachricht geschrieben hat, ist in großer Gefahr, und wir waren auf dem Weg zu ihm, um ihm zu helfen – bis ihr uns so gemein entführt habt.«
    Schweigen senkte sich über den Raum. Peter konnte es zwar nicht sehen, aber die vier Kinder blickten alle gebannt zu Hoheit und warteten darauf, dass sie etwas sagte. Sie faltete den Zettel auseinander und las:
    Der Herrscher dem Bösen sich verschrieb.
    Nur ein Fremder kann retten, und zwar ein – Dieb.
    »Ein Dieb!« Sir Tode stampfte mit seinem Huf auf. »Allmächtiger, Peter, ich glaube, das Mädchen hat das Rätsel gelöst!«
    »Natürlich.« Sie schob den Zettel wieder in ihre Tasche. »Schließlich habe ich es geschrieben.«

18. Kapitel
    ♦
    EIN UNGEWÖHNLICHER HELD

    P eter und Sir Tode saßen in einem kleinen modrigen Raum tief unter dem Perfekten Palast. Sie kauten Champignonstängel und nippten an Zinnbechern mit abgestandenem Wasser. Um sie herum hockten fünf Kinder und ein Vogel. Ein flackernder Kerzenstummel, der auf dem Boden stand, bot das einzige Licht in der Höhle. Die Dunkelheit machte Peter nichts aus, denn er war ja blind, und die anderen Kinder konnten recht gut sehen, da sie seit über zehn Jahren kein Tageslicht mehr erblickt hatten. Sir Tode jedoch war nervös und schreckhaft. Er blieb in Peters Nähe und drückte sich jedes Mal an ihn, wenn ein seltsames Geräusch durch die Tunnel hallte.
    Die Anführerin der Gruppe stellte sich als PrinzessinPeg vor. Sie war recht groß für ein Mädchen und ungefähr genauso alt wie Peter. Wie die anderen Kinder trug sie Lumpen und hatte keine Schuhe an. Jeder Zentimeter ihres Körpers war mit demselben stinkenden Dreck überzogen, der auch den Eigengeruch der anderen überdeckte. Nur wenn sie sprach, konnte Peter einen winzigen Hauch ihrer königlichen Herkunft erahnen. »Es ist so lange her, seit ich die Nachricht abgeschickt habe«, sagte sie und stellte ihren Becher hin. »Da verstehst du vielleicht, dass ich die Hoffnung aufgegeben hatte, dass irgendwer sie jemals finden würde.«
    Peter war immer noch misstrauisch. »Wenn du wirklich eine Prinzessin bist, was tust du dann hier? Solltest du nicht irgendwo in einem Turm sitzen, dir Zöpfe flechten und auf Ponys reiten?«
    »Vielleicht«, sagte sie mit leiser Bitterkeit. »Aber stattdessen bin ich hier unten aufgewachsen, als Gefangene des Königs.«
    »Das klingt schlimm«, sagte Peter. Selbst Mr Seamus hatte ihn immerhin ab und zu nach draußen gelassen, damit er »Besorgungen« für ihn erledigte. »Aber warum hält dein eigener Vater dich gefangen?«
    Ihre Hoheit stieß einen ungeduldigen Seufzer aus. »Der König ist mein Onkel . Er hat meinen Vater vom Thron gestoßen, kurz nachdem ich geboren war. Als er die Herrschaft übernahm, hat er mich und die anderen einsperren lassen.«
    »Es gibt nämlich noch viel mehr außer uns«, sagte das Mädchen namens Giggle.
    »Hunderte!«, fügte Marbles hinzu. »Der König hält sie alle in Ketten als seine Sklaven. Er zwingt sie, für das ganze Königreich zu schuften.«
    »Deshalb ist der blöde Kasten auch so sauber«, sagteTrouble und wischte sich den Finger

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