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Peter Nimble und seine magischen Augen

Peter Nimble und seine magischen Augen

Titel: Peter Nimble und seine magischen Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Auxier
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Diebessack hatten. Und wenn sie seinen Diebessack hatten … dann hatten sie vermutlich auch Sir Tode! Eine Welle der Erleichterung überkam Peter, als ihm klar wurde, dass es vielleicht doch noch eine Möglichkeit gab, seinen verlorenen Freund zu retten. Verstohlen knackte er ein weiteres Schloss und bemühte sich mit aller Kraft freizukommen.
    »Die Gerechtigkeit wird uns die Wahrheit bald genug enthüllen«, sagte Simon. »Habt ihr nachgesehen, was in der Kiste ist, die er bei sich hatte?«
    »Wir haben sie nicht aufgekriegt. An der Vorderseite ist ein Schloss«, antwortete eines der Kinder.
    Das Mädchen namens Hoheit seufzte. »Na gut. Simon und ich schauen mal nach, ob wir in den Minen eine Hacke klauen können. Ihr anderen bleibt bei dem Gefangenen. Sagt mir Bescheid, wenn er aufwacht.« Damit verließen Hoheit und Simon den Raum.
    Simon? , überlegte Peter. Wo habe ich den Namen nur schon mal gehört? Er kam ihm bekannt vor, aber sein Kopf schmerzte zu sehr, um klar denken zu können. Außerdem funktionierten seine Ohren und seine Nase wegen des Mehlsacks nicht so gut wie sonst. Fürs Erste konnte er nichts anderes tun, als die Schlösser zu knacken. Mit etwas Glück waren seine Bewacher in Plauderlaune und würden ihm so ein wenig mehr über seine Lage verraten.
    »Habt ihr das mit Crumpet Sparrow gehört?«, fragte einer von ihnen prompt. »Sie ist verschwunden. Ihre Schwestern haben nicht mal mehr eine Feder von ihr gesehen, seit sie befreit wurden.«
    »Der arme kleine Vogel!«, sagte eine Mädchenstimme. »I-I-Ihr glaubt doch nicht …?«
    »Ach, sei kein Baby. Die taucht schon wieder auf.«
    Anscheinend sprachen sie über die Spatzen, die Peter befreit hatte. Er erinnerte sich, dass eine von den Stimmen eben Pickle erwähnt hatte. Welche Verbindung gab es zwischen den Vögeln und seinen Entführern?
    »Ich frage mich, wo die beiden Fremden herkommen«, sagte eine andere Mädchenstimme. »Hat der andere euch irgendwas verraten?«
    »Nein. Scrape und ich haben alles Mögliche versucht, um das blöde Vieh zum Reden zu bringen, aber alles, was wir aus ihm rausgekriegt haben, ist, dass wir nichts aus ihm rauskriegen.«
    Konnte dieser andere Fremde Sir Tode sein? Peter hoffte es inständig. Wegen des Rosts brauchte er ein bisschen länger, um die Schlösser zu knacken. Bis jetzt hatte er erst einen Arm freibekommen. Zum Glück verbarg ihn die dicke Kette so gut, dass niemand etwas bemerkte.
    »Ja, dieser verdammte Kater ist echt gefährlich. Als ich ihn nach seinem Freund hier fragte, hätte er mir fast den kleinen Zeh abgebissen – wollt ihr mal sehen?«
    »Iihhh!«, riefen die beiden Mädchenstimmen. »Bloß nicht!«
    Es war Sir Tode! Peter lächelte, als er sich das turbulente Verhör ausmalte. Wie hatte er nur die Fähigkeiten seines Freundes anzweifeln können? Dennoch sollte er besser etwas unternehmen, bevor sie den Ritter weiter piesacken konnten.
    »Wir müssen rauskriegen, was diese Fremden wissen.« Scrape ging jetzt vor Peter auf und ab. »Wenn sie kapiert haben, was es mit dem Rätsel auf sich hat, sind wir womöglich in großer Gefahr.«
    »V-V-Vielleicht ist er ja gar kein Spion?«, sagte eines derMädchen hoffnungsvoll. »Vielleicht ist er gekommen, um uns zu – «
    »Sag’s nicht!«, fuhr Scrape dazwischen. »Wir dürfen uns nicht zu große Hoffnungen machen. Außerdem ist er bloß ein Junge.«
    Das Pochen in Peters Kopf ließ endlich nach, und allmählich hatte er sich auch daran gewöhnt, durch den Stoff zu lauschen. Er konnte jetzt eindeutig vier verschiedene Stimmen ausmachen. Mit einer Gruppe von dieser Größe würde er zurechtkommen, aber er brauchte dazu auf jeden Fall eine Waffe oder ein Ablenkungsmanöver. Das Echo, das bei jedem Schritt erklang, verriet ihm, dass sie sich unter der Erde befanden. Anscheinend gibt es unterhalb des Palasts Tunnel , dachte er bei sich. So haben sie es auch geschafft, sich in Mrs Melasses Hof zu schleichen und Sir Tode zu entführen . Aber warum hatten sie das getan? Und was hatte »Hoheit« als Nächstes vor?
    Scrape ging vor dem Gefangenen in die Hocke. »Und wenn wir unseren Fremden hier ein bisschen fester anpacken?« Peter erstarrte, als der Junge erneut sein Messer zog. »Vielleicht beantwortet er uns dann ein paar Fragen?«
    Genau in dem Moment hörte Peter, wie eine Art kleines Pony hereingaloppiert kam. »Finger weg, ihr kleinen Unholde!« Peter hätte sich fast an seiner Zunge verschluckt. Allem Anschein nach war Sir Tode seinerseits eine

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