Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Peter Nimble und seine magischen Augen

Peter Nimble und seine magischen Augen

Titel: Peter Nimble und seine magischen Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Auxier
Vom Netzwerk:
Palast verlassen hatte, griff Incarnadine mit seiner Armee an. Die Affen hatten Waffen, die Feuer speien und Speere durch die Luft jagen konnten. Diejenigen von uns, die übrig geblieben waren, konnten dieser Magie nichts entgegenhalten. Wir kämpften tapfer, aber wir waren einfach zu wenige.«
    »Was ist mit den anderen Raben passiert?«, fragte Sir Tode.
    »Unser Captain und seine Truppe holten die Diebe ein und griffen sie an, während sie versuchten, in Sicherheit zu segeln. Als die Männer begriffen, dass sie und ihre Goldsäcke als Köder benutzt worden waren, brüllten sie so laut, dass die Sterne vom Himmelszelt fielen.«
    Peter lief ein Schauer über den Rücken. »Die Verräter-Vergeltung«, flüsterte er.
    »Was?«, fragte Prinzessin Peg.
    »Das ist ein schrecklicher Fluch«, erklärte er. »Ich habe nur Gerüchte darüber gehört. Es heißt, wenn ein Dieb von einem anderen Dieb hintergangen wird, kann er den Verräter mit einem furchtbaren Fluch belegen.«
    »Und was ist die Strafe?«, fragte Simon interessiert.
    »Es heißt, dass jeder, der unter dem Bann der Verräter-Vergeltung steht, als elender Wurm krepiert.«
    »Er hat auch nichts Besseres verdient«, sagte der alte Rabe. »Ob dieser Fluch nun eintritt oder nicht, Incarnadines Plan ging in jener Nacht jedenfalls auf. Als der Großteil der Raben fortgelockt war, stürmte er mit seiner Armee die königlichen Gemächer. Er ermordete seinen Bruder, den wahren König, und riss den Thron an sich. Um deine Frage zu beantworten: Das war der Verfluchte Geburtstag.«
    »Oh.« Fast wünschte Peter, er hätte gar nicht gefragt.
    »Der böse Bruder holte sich also sein Erbe zurück«, sagte Sir Tode, der die dramatische Szene förmlich vor sich sah. »Und so endet die Geschichte vom Verfluchten Geburtstag.«
    »Nicht ganz«, widersprach Simon. »König Hazelgood wusste, dass die kleine Insel nicht ausreichen würde, um die Machtgier seines Bruders zu befriedigen, und dass er sich bald langweilen und erneut in See stechen würde, um andere Königreiche in Angst und Schrecken zu versetzen. Deshalb legte er mit seinem letzten Atemzug einen Fluch über das Land: Solange Incarnadine herrschte, sollten HazelPorts Ufer niemals das Meer berühren. Bei diesen Worten erbebte die Insel von einem Ende zum anderen. Die Erde tat sich auf und verschlang den gesamten Ozean, sodass nur eine endlose Wüste übrig blieb.«
    »Das ganze Königreich verschwand!« Sir Tode stampfte mit dem Huf auf.
    »Seither sind wir hier gefangen«, sagte die Prinzessin voll Bitterkeit. »Der gewaltige Abgrund, der den Palast umgibt, ist zu groß, um ihn zu überqueren, selbst für Simon. Niemand kommt herein oder hinaus.«
    »Außer uns«, erinnerte Peter sie. Obwohl er vorher gesagt hatte, es wäre ihm egal, was die Prinzessin von ihmhielt, wollte er doch gerne ihre Anerkennung. »Wenn das kein Beweis ist, dass wir hier sein sollen, was dann?«
    »Da hat er Recht«, sagte Sir Tode. Dann wandte er sich einem wichtigeren Thema zu. »Nichts für ungut, Simon, aber für mich sind da noch ein paar Löcher in der Geschichte. Sie haben erklärt, wie die Bußwüste entstanden ist, aber wie kam es dazu, dass die Raben die Herrschaft darüber erlangt haben?«
    Simon sah Sir Tode verwirrt an. »Ich verstehe Ihre Frage nicht. Die Raben und die Diebe sind ertrunken, als das Meer verschwand. Ich habe Gerüchte gehört, dass ein paar überlebt haben sollen, aber – «
    »Nicht nur ein paar«, sagte Peter. »Tausende. Die Vögel werden von einem gewissen Captain Amos angeführt.«
    Simon hielt den Atem an und kam näher gehüpft. »Captain Amos? Er lebt? Haben er und seine Brüder euch bei eurer Reise geholfen?«
    »Ja … und nein. Ich glaube, die Raben haben versucht , uns zu helfen, aber ich habe den Fehler gemacht, den Gefangenen zu vertrauen, und sie haben mich dazu benutzt, in die Waffenkammer einzubrechen und sich ihre Waffen zurückzuholen.« Nun, da er die Geschichte des alten Raben hörte, wurde Peter erst richtig bewusst, wie verhängnisvoll es gewesen war, den Dieben zu vertrauen. »Als wir die Bußwüste verließen, kämpften Captain Amos und die anderen noch um ihr Leben.« Voller Scham senkte er den Kopf. »Es tut mir leid.«
    »Im Moment gibt es nichts, was wir für sie tun können. Meine Brüder sind starke Kämpfer. Die Gerechtigkeit wird sie retten.« Simon schwieg lange und war in Gedanken bei dem Krieg, der auf der anderen Seite des Abgrunds tobte.
    Peg erzählte den Rest der Geschichte.

Weitere Kostenlose Bücher