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Peter Nimble und seine magischen Augen

Peter Nimble und seine magischen Augen

Titel: Peter Nimble und seine magischen Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Auxier
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zurückbringen‹.«
    Peter fand es nicht besonders klug von dem Raben, ihr falsche Hoffnungen zu machen. »Du musst zugeben, es klingt ziemlich unwahrscheinlich, dass ein Baby so eine Schlacht überlebt.«
    »Er lebt.« Sie hob einen rostigen Kanaldeckel hoch und kletterte hinaus in die Wärme des Tageslichts. »Und eines Tages finde ich ihn, du wirst schon sehen.« Aber natürlich konnte Peter gar nichts sehen – weder die Säle noch den Himmel und auch nicht die Morgensonne, die in den leuchtend smaragdgrünen Augen der Prinzessin funkelte.

20. Kapitel
    ♦
    DIE ANSPRACHE DES KÖNIGS

    P eter und Peg erreichten den Speisesaal kurz vor dem zweiten Gang. Die Prinzessin führte ihn zu einem Versteck im Maul eines der vielen Wasserspeier, die den Innenhof mit ihrem Plätschern erfüllten. Es gibt übrigens ein Gerücht, dass die Wasserspeier mit ihren hässlichen Fratzen ursprünglich schmuddelige kleine Kinder waren, die immer auf die Straße gespuckt haben und zur Strafe in Stein verwandelt worden sind. Unsere beiden schmuddeligen Kinder hatten allerdings wichtigere Dinge, um die sie sich kümmern mussten, als artiges Benehmen. Peter und Peg kauerten sich hinter die steinernen Zähne und belauschten die Bürger, die unter ihnen saßen. Wie beim Abendessen am Tag zuvor wurde angenehm geplaudert und reichlich gegessen. Peter hörte, wieLeute mit vollem Mund Dinge sagten wie »Es geht doch nichts über eine leckere Feigensuppe!« oder »Mmh, ist dieses Spatzenomelette nicht himmlisch ?«
    Im Laufe der Nacht war der Speisesaal vollständig aufgeräumt und gesäubert worden, und dort, wo die Steinsäulen mit den Vögeln gestanden hatten, schmückten jetzt Bäume in Töpfen den Raum. »Eine Gruppe von Kindern macht hier jede Nacht sauber«, sagte die Prinzessin. »Die Erwachsenen hinterlassen den Saal immer in einem fürchterlichen – «
    Peter hob den Finger an die Lippen, um ihr zu bedeuten, dass sie still sein sollte. Er musste sich darauf konzentrieren, was unter ihnen geschah. Er hörte Leute kauen. Er hörte die Uhr im Glockenturm ticken. Er hörte das Wasser in dem Bachlauf rund um den Saal plätschern. »Prinzessin, siehst du da unten im Wasser irgendwas?«
    Peg spähte vorsichtig über den Unterkiefer des Wasserspeiers. Für sie sah alles ganz normal aus. »Wonach soll ich denn suchen?«
    Peter konzentrierte sich. Irgendwas war da faul, so viel war sicher. »Ragt vielleicht etwas aus dem Wasser? Zum Beispiel lange schmale Röhren?«
    »Da sind Schilfbüschel überall entlang des Bachs, ungefähr alle drei Meter.«
    Peter nickte und rückte ein wenig näher zu ihr. »Gut, dass wir gekommen sind. Ich verwette meinen Diebessack, dass der König heute Morgen am Frühstück teilnimmt.«
    »Unsinn«, sagte Peg. »Der König frühstückt nie zusammen mit seinen Untertanen. Wie kommst du darauf?«
    »Weil seine Wachen im Wasser auf der Lauer liegen. Schau mal dahin, wo die Schilfbüschel sind. Siehst du darunter größere Schatten?«
    »Ja«, sagte sie nach einer Weile. »S-S-Sind das die Ungeheuer?«
    »Der Geruch nach nassem Affen ist unverkennbar.« Peter versuchte, nicht selbstgefällig zu klingen, aber er hatte Mühe, sich ein Grinsen zu verkneifen. »In Deckung! Da kommt der König!«
    Wie aufs Stichwort erklang ein Fanfarenstoß, und zwei Dutzend bewaffnete Affen erhoben sich aus dem Wasser. Als sie die gefürchtete Nachtpatrouille im hellen Tageslicht vor sich sahen, brachen die Menschen in Panik aus. Einige Männer fielen in Ohnmacht. Andere verschluckten sich an ihren Waffeln. Die Übrigen ließen ihr Essen fallen und rannten schubsend und drängend los, um dem Speisesaal zu entkommen. Doch als sie am Ausgang ankamen, stellten sie fest, dass das Tor heruntergelassen war und ihnen den Weg versperrte.
    »Stehen bleiben, Bürger!«, brüllte einer der Affen über den Lärm hinweg. Peter erkannte seine Stimme, es war Langkralle. Der Affe wartete einen Moment, bis Ruhe eingekehrt war, dann fuhr er fort. »Euer gnädiger König hat beschlossen, euch beim Frühstück Gesellschaft zu leisten. Heißt ihn willkommen!«
    Augenblicklich brach die Menge in rasenden Beifall aus, wie Peter ihn noch nie gehört hatte. Die Leute stampften und klatschten und jubelten, so laut sie konnten. Doch der Meisterdieb nahm auch andere Dinge war, nämlich dass ihre Hände schwitzig rochen und ihre Kehlen heiser klangen.
    Der König betrat den Saal durch eine kleine Tür im Fuß des Glockenturms. Peter konnte ihn natürlich nicht sehen,

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