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Pfad der Schatten reiter4

Pfad der Schatten reiter4

Titel: Pfad der Schatten reiter4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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hatte er Goss zum Zwecke der Aufzucht zum Familiensitz der Amberhills geschickt, und bald würde der Hengst das Vergnügen haben, hauptberuflich Stuten zu besteigen. Amberhill hoffte, dass seine Fohlen zum besten Pferdebestand gehören würden, den es in Sacoridien je gegeben hatte, und dass sie seine Ställe berühmt machen würden.
    Sie überholten einen wackligen alten, von einem Maulesel
mit durchgesacktem Rücken gezogenen Karren, und Amberhill zuckte überrascht zusammen, als er den Fahrer erkannte: Galen Miller, den alten Mann, den er vor der Herberge Hahn und Henne vor den beiden Schlägern gerettet hatte. Galen Miller trieb seinen Maulesel schmerzlich langsam den Kurvenweg entlang, und seine Hände zitterten und zuckten, während er die Zügel hielt. Sein Gesichtsausdruck war grimmig.
    Amberhill fragte sich, weshalb er wohl unterwegs war und ob er die Silberstücke, die ihm Amberhill gegeben hatte, gut angelegt hatte. Er machte sich allerdings nicht bemerkbar. In jener Nacht hatte er in einer anderen Rolle in den Schatten gelauert und zog es nun vor, jetzt nicht erkannt zu werden. In seiner jetzigen Rolle als Edelmann hätte es sich nicht geziemt, jemanden von so niedrigem Rang zu grüßen.
    Galen Millers Karren blieb hinter ihnen zurück, und Amberhill zuckte die Achseln. Die Lebensgeschichte des alten Mannes interessierte ihn herzlich wenig, aber dennoch war er unwillkürlich neugierig, was ihn wohl nach Sacor-Stadt geführt hatte; er konnte nicht umhin, sich um das Wohl eines Mannes zu sorgen, dem er spontan geholfen hatte.
    Wie auch immer, dachte er. Ich habe genug zu tun.
    Mit erstaunlich geringer Mühe verbannte er Galen Miller aus seinen Gedanken, begann, über seine diversen Geschäfte nachzudenken und zu entscheiden, um welche er sich vor seiner Abreise persönlich kümmern musste und um welche nicht. Tatsächlich fiel ihm nichts Wesentliches ein, denn sein Geschäftsführer war äußerst effizient und tatkräftig.
    Bald erreichten sie das Adelsviertel, und die Kutsche kam schneller voran auf der weniger verkehrsreichen Straße, die an mehreren großen, extravaganten Herrenhäusern vorbeiführte. Das Schnarchen, das aus Yaps offenem Mund drang, bildete einen Kontrapunkt zu dem scharfen Hufgeklapper.
    Als sie an dem etwas bescheideneren Haus Amberhills
ankamen, begrüßte ihn Brigham, der inzwischen nicht mehr blass wurde, wenn er Yap sah, an der Tür.
    »Es liegen einige Pakete in der Kutsche, die hereingetragen werden müssen«, informierte Amberhill seinen Leibdiener. »Meister Yap wird Ihnen dabei helfen.«
    »Sehr wohl, Herr, in Eurer Abwesenheit kam dieser Brief für Euch.« Brigham gab ihm ein Kuvert und ging dann nach draußen, wo Yap bereits begonnen hatte, die Kutsche zu entladen.
    Amberhill betrachtete das Kuvert neugierig, auf dem sein Name mit Goldschrift geschrieben stand. Das zweifache Siegel überraschte ihn. Als er es aufmachte, sah er, dass es eine Einladung zu dem Maskenball enthielt, von dem Lady Estora gesprochen hatte und der sie ein paar persönliche Worte hinzugefügt hatte: Ich bin mir bewusst, dass Ihr wahrscheinlich kurz davorsteht, Eure Reise anzutreten, aber ich hoffe, dass ich Euch dazu überreden kann, Eure Abreise noch ein paar Tage hinauszuzögern. Zacharias und ich würden uns sehr freuen, wenn Ihr an unserem Ball teilnehmen könntet.
    Spontan dachte Amberhill, dass er ihr eine höfliche Absage schicken würde, aber dann überlegte er es sich anders. Es war schon einige Jahre her, seit er zuletzt auf einem Maskenball gewesen war, und er erinnerte sich, wie sehr er das Geheimnisvolle daran genossen hatte, die Möglichkeit, sich hinter einer Maske zu verstecken und in eine andere Rolle zu schlüpfen. Für einen Mann, der einst regelmäßig eine Maske getragen und sich in den Schatten bewegt hatte, besaß ein Maskenball einen ganz besonderen Reiz. Wer würde noch dabei sein? Welche geheimen Rendezvous würden sich ergeben? Welche Andeutungen und Intrigen würden aufkeimen, die unter unmaskierten Gästen unmöglich gewesen wären?
    Er wollte sich nicht mit lästigen Fragereien über seine Abreise belasten, und von Zacharias und Lady Estora hatte er
sich bereits verabschiedet. Da er jedoch anonym bleiben und Verwicklungen vermeiden wollte, konnte er Lady Estora antworten, dass er kommen würde, aber seine Ankunft dort dann trotzdem nicht ankündigen lassen. Er würde seine Maske aufbehalten können.
    Seine Reise, beschloss er, konnte wohl noch ein paar Tage verschoben

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