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Pfad der Schatten reiter4

Pfad der Schatten reiter4

Titel: Pfad der Schatten reiter4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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die blutgierigen Waldbewohner nicht daran hindern, ihn aufzufressen.
    »Aber… aber wir gehen in den Schwarzschleierwald!«, sprudelte sie hervor. »Das ist gefährlich!«
    »Mach dir keine Sorgen«, sagte Yates. »Ich beschütze dich schon.«
    Karigan fiel die Kinnlade herunter, aber ihr fiel keine passende Antwort ein. Es half auch nicht, dass Hauptmann Mebstone kicherte, und sogar der sonst so ernste Lynx lächelte.
    Der Hauptmann gab ihnen eine Liste mit Anweisungen, die den Reitern dabei helfen sollte, sich auf die Abreise vorzubereiten, die rasch näher rückte – nächste Woche schon.

    Als sie verabschiedet worden waren, ging Lynx weg, um irgendwelche persönlichen Dinge zu erledigen, sodass Karigan mit Yates allein blieb und ihn direkt vor der Offiziersbaracke konfrontieren konnte. Sie knuffte seine Schulter.
    »Bist du verrückt?«, schrie sie ihn an. »Du meldest dich freiwillig dazu, in den Schwarzschleier zu gehen?«
    »Falls ja«, sagte Yates, »bin ich in bester Gesellschaft.« Er schlenderte pfeifend davon und ließ Karigan wutschnaubend auf dem Pfad stehen. Sie wusste nicht, ob sie Yates nachrennen und ihn bitten sollte, es sich anders zu überlegen, oder ob sie zu Hauptmann Mebstone zurückgehen und sie bitten sollte, ihre Entscheidung rückgängig zu machen. Letzten Endes tat sie weder das eine noch das andere. Yates war trotz seiner Späße und seiner Leichtfertigkeit ein erwachsener Mann und hatte das Recht, seine eigenen Entschlüsse zu fassen, und eine Auseinandersetzung mit Hauptmann Mebstone hätte als Untergrabung ihrer Autorität interpretiert werden können.
    Stattdessen ging sie zu den Ställen, weil sie dachte, Kondor würde sich über eine ausgiebige Behandlung mit dem Striegel freuen.
    Im Lauf der nächsten beiden Tage meldeten sich die drei Reiter beim Quartiermeister, um die nötige Ausrüstung für die Reise entgegenzunehmen. Der Schwarzschleierwald war ein ungewohntes Terrain, und sie würden zu Fuß unterwegs sein, nicht zu Pferd. Ihnen wurden Stiefel angepasst, die normalerweise der Infanterie vorbehalten waren, und sie wurden mit ganzen Bergen von Zelten, wollener Unterwäsche, Strümpfen und Regenumhängen ausstaffiert.
    Lynx erhielt außerdem zusätzliche Pfeilbündel, einige Bogensehnen extra sowie den Stiel einer Axt. Die meisten Reiter trugen Säbel und lange Messer, aber Lynx zog sein kurzes Förstermesser, seinen Langbogen und seine Wurfaxt vor.
Er prüfte die Balance des neuen Stiels und fand sie annehmbar.
    Dann gingen sie zum Verwaltungsflügel der Burg, um von General Harborough in seinem Büro ihre Instruktionen zu erhalten, und hier sahen die Reiter zum ersten Mal, wer sie außerdem begleiten sollte. Es waren zwei große, muskulöse Soldaten der Armee und ein dritter Mann von etwas kleinerer Statur, der ihnen als Gillard Ardmont, Förster aus der Provinz Coutre, vorgestellt wurde.
    Der General saß hinter seinem übergroßen Schreibtisch, die Orden auf seiner Brust glänzten im Lampenlicht, und neben ihm stand ein aufmerksamer Adjutant und machte Notizen.
    »Wenn wir den Schwarzschleierwald betreten«, sagte der General, seine fleischigen Hände vor sich auf dem Tisch gefaltet, »besteht unsere Mission in erster Linie darin, alles zu observieren.«
    »Er kommt auch mit?«, flüsterte Yates Karigan mit einem schalkhaften Glitzern im Auge zu.
    »Sie haben uns etwas mitzuteilen, Reiter Cardell?«, fragte General Harborough mit donnernder Stimme, sodass Yates zusammenzuckte.
    »N-nein, Sir.«
    »Gut. Dann hören Sie zu. Diese Mission ist keine Urlaubsfahrt.«
    Vielleicht, dachte Karigan, wird Yates es sich anders überlegen und seine freiwillige Meldung zurückziehen, wenn er das oft genug hört.
    »Die Eleter sagen«, fuhr der General fort, »dass sie nachsehen wollen, was seit der Errichtung des D’Yer-Walls aus ihrem Land geworden ist, verraten aber sonst nichts über ihre Absichten. Seine Königliche Hoheit möchte wissen, ob und was sie dort sonst noch bezwecken. Vergessen Sie nicht, dass
uns die Eleter eingeladen haben, und dass sie sich uns gegenüber bisher noch nicht feindselig gezeigt haben.« Hier blickte der General äußerst skeptisch drein, fuhr aber fort: »Ich erwarte, dass Sie sie mit Höflichkeit und Diplomatie behandeln. Haben Sie mich verstanden?«
    »JAWOHL, SIR!«, bellten die beiden Soldaten so laut, dass Karigan fast vom Stuhl fiel.
    Es folgte eine etwas weniger enthusiastische Zustimmung seitens der Reiter und des Försters.
    Diese

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