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Pfad der Schatten reiter4

Pfad der Schatten reiter4

Titel: Pfad der Schatten reiter4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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Reiter, der kurz aufgestanden war, um eine Spielkarte, die zu Boden gefallen war, aufzuheben.
    »He!«, protestierte er. »Das ist meiner!«
    »Jetzt nicht mehr«, sagte Karigan.

    »Aber …«
    »Du solltest ältere Leute respektieren«, sagte Yates.
    Karigan streckte ihm die Zunge heraus. »Ich bin nicht viel älter als du.«
    »Keiner von euch beiden zeichnet sich durch besondere Reife aus«, bemerkte Mara.
    Karigan zog ihren Stuhl zwischen Mara und Elgin und ließ sich mit einem Stöhnen darauffallen, erleichtert, nicht länger stehen zu müssen.
    »Nun?«, fragte Mara, nachdem Karigan sich schließlich entspannt hatte.
    »Nun was?«
    »Yates hat erzählt, eine Gruppe Waffen hätte dich entführt. Was wollten sie von dir?«
    »Sie wollten mir das hier geben.« Sie legte den Stock mit einem dumpfen Geräusch auf den Tisch, bei dem sich im ganzen Raum Stille ausbreitete und alle verstummten. Einen Augenblick später wurden die Unterhaltungen und Aktivitäten wieder fortgesetzt.
    »Sie haben dir das gegeben?«, fragte Yates ungläubig.
    »Das, einige Prellungen und ein paar verstauchte Finger, glaube ich.« Mit einer Grimasse zeigte sie ihnen ihre linke Hand mit den zur Würstchengröße angeschwollenen Fingern.
    Elgin rieb sich die Oberlippe und fixierte Karigan intensiv. Yates hob den Stock auf, um ihn näher zu untersuchen.
    »Was, im Namen der Götter, haben sie mit dir angestellt?«, fragte Mara empört. »Du bist ja keine der Ihren. Sie können sich nicht einfach einen unserer Reiter schnappen!«
    »Ich meine«, sagte Elgin und brach endlich sein langes Schweigen, »dass sie ihr eine große Ehre erwiesen haben.«
    »Sie …«, begann Karigan.
    »Ehre?« Maras Stimme war voller Entrüstung. »Indem sie ihr die Hand gebrochen haben?«

    »Sie ist nicht …«, versuchte Karigan zu widersprechen.
    »Für mich ist es offensichtlich«, sagte Elgin, »dass sie sie sehr hoch schätzen.«
    »Aber sie ist eine Reiterin, keine Waffe. Ich sollte wirklich Hauptmann Mebstone darüber informieren.«
    »Ich …«
    »Ich glaube, Red weiß es schon«, sagte Elgin, »oder zumindest ahnt sie es.«
    Karigan hörte einen unverkennbaren Klicklaut, als Yates den Stock abtastete.
    »Das würde ich nicht …«
    »Wenn sie dich so hoch schätzen«, sagte Mara und wandte sich Karigan zu, »warum verprügeln sie dich dann?«
    »Sie …«
    Yates schüttelte den Stock.
    »Nein!«, rief Karigan, aber es war zu spät.
    Der Stock verlängerte sich und schlug Yates gegen die Stirn. Die Wucht schleuderte ihn rückwärts über seine Stuhllehne hinweg, und er landete höchst unelegant auf dem Boden.
    In der überraschten Stille, die darauf folgte, sagte Karigan leise: »Sie lehren mich den Stabkampf.«
    Gewaltiger Lärm erhob sich im Zimmer, aber Mara hatte alles schnell im Griff. Elgin half dem benommenen Yates wieder auf die Beine und ging mit ihm zum Lazarettflügel, um ihn untersuchen zu lassen. Yates würde zum Lohn für seine Neugier zumindest eine Beule und einen blauen Fleck auf der Stirn davontragen.
    Mara schickte einen der jungen Reiter hinaus, um irgendwo auf dem Schlossgelände einen Eimer mit noch ungeschmolzenem Schnee für Karigans geschwollene Finger zu holen. Einen anderen schickte sie in die Küche, um irgendwelche Reste des Abendessens zu ergattern, da Karigan noch nichts gegessen hatte. Der Junge kam mit Bohnensuppe und einem halben Laib
Brot zurück. Allen anderen befahl Mara, in ihre Kammern zu gehen.
    Als es im Gemeinschaftsraum endlich ruhig war und nur noch Karigan und Mara zurückgeblieben waren, konnte Karigan ihrer Freundin alles über ihren Besuch bei den Waffen berichten. Mara probierte den Mechanismus des Stabes mehrmals aus und war sowohl beeindruckt als auch beunruhigt.
    »Ich kann nicht behaupten, dass ich ein gutes Gefühl dabei habe, wenn sie dich in ihre Welt einführen.«
    »Ich würde nicht sagen, dass sie mich in ihre Welt einführen.« Karigan zog ihre Finger aus dem Schneeeimer und betrachtete sie. Sie waren taub vor Kälte, aber die Schwellung war bereits etwas zurückgegangen.
    »Wie würdest du es denn sonst nennen?« Mara legte ihre Hand auf den Stab. »Von Waffen angefertigt und mit ihrem Siegel versehen.«
    »Ich werde die Reiter nicht verlassen, falls es das ist, was dir Sorgen macht. Meine Brosche hat mich nicht verlassen.«
    »Ich weiß, ich weiß. Ich mache mir nur Sorgen um dich, als Reiterin und als Freundin. Dein Ritterstand hat dich in eine seltsame Lage gebracht. Und jetzt auch noch

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